
Spätestens seit Nicole Kidman, inzwischen im 58. Lebensjahr befindlich, im vergangenen September im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig den Preis als beste Darstellerin ergatterte und das National Board Of Review „Babygirl“ als einen der 10 stärksten Filme des Jahres aus 2024 listete, erwachte die Neugier, gepaart mit gewisser Skepsis. Allzu stur nach der Prämisse „Sex Sells“ vorzugehen, erwies sich in jüngster Vergangenheit dank „50 Shades Of Grey“ oder „365 Tage“ auf der Leinwand eher als laues Lüftchen mit einer überschaubaren Dosis an Relevanz & Anspruch statt als ekstatisches Erlebnis. Gegenteilig sieht es im Hinblick auf die Independentproduktion der Niederländerin Halina Reijn aus, denn das Werk über ein pikantes Verhältnis am Arbeitsplatz meistert nicht nur elegant den schwierigen Spagat zwischen mehreren Genres, sondern legt den Fokus vor allem auf die Ambivalenz eigener Bedürfnisse, ohne sie jemals anzuprangern.