Grabbers

Was meinst du mit „Wenn wir saufen, töten wir dadurch die Aliens!“?

Irgendwie habe ich großen Gefallen an britischen Horrorfilmen gefunden. Könnte vielleicht daran liegen, dass sie nicht selten den britischen Humor einpflegen während Monster abgeschlachtet oder Zombies geköpft werden. Das liegt mir doch etwas mehr als dieser teilweise zu ernste Ton den viele US-Produktionen einschlagen. Ich mochte sowohl Shaun of the Dead, als auch z. B. Attack the Block. Jetzt also eine irische Horrorkomödie, in der ein kleines Fischerdörfchen von Tentakel-Seemonster angegriffen werden die eine gewisse Ähnlichkeit mit den kleinen Viechern aus Half Life oder auch den Schnappoiden aus Tremors – Im Land der Raketen-Würmer haben. Die Dorfbewohner müssen sich etwas einfallen lassen um diese Invasion (was die verdammten Engländer nicht schaffen, schaffen auch keine verdammten Monster!) zurück in die Untiefen zu schlagen…

Die Pointe, mit welchem Mittel man die Monster tötet, ist dabei so typisch irisch wie… keine Ahnung… Brendan Gleeson (der wunderbar in den Film reingepasst hätte): Die Dorfbewohner – unter ihnen der trinkfeste Polizist O’Shea (Richard Coyle) und seine – als Urlaubsvertretung aus Dublin angereiste – Kollegin Lisa (Ruth Bradley) – müsen nur ordentlich tanken! Denn ab einem bestimmten Alkoholpegel sterben die Viecher einfach, sollten sie das Blut ihrer potenziellen Opfer trinken. Das ist die ganze Lösung!

Was auf dem ersten Blick vielleicht nicht besonders clever, innovativ oder gar lustig klingt, entpuppt sich aber als wahrer Geniestreich: Grabbers ist in erster Linie eine kleine Liebesbekundung an die Iren. An den wunderbaren Dialekt (deswegen unbedingt im OT anhören), den rabenschwarzen Humor, die wunderbare Natur und die Menschen mit ihren ganz eigenen Sitten und Macken. Wenn nebenbei noch Aliens auftauchen: Um so besser! Der Film ist bestimmt kein lautes Lachfest, aber man hat dank der Chemie seiner beiden Hauptdarsteller Coyle und Badley immer ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen und die Nebenfiguren setzen dem Ganzen noch die Krone auf: Angefangen von Russell Tovey als Doktor oder auch David Pearse, Pascal Scott und Lalor Roddy wachsen einem nach und nach jede Figur irgendwie ans Herz; und selbst die eingebaute Liebesstory nervt nicht so sehr wie man annehmen könnte.

Als Fan von Horrorkomödien kann man nichts falschen machen; und wenn man außerdem noch Fan der irischen Lebensart ist: Perfekt! Kaufen! Leihen! Was auch immer! Aber bitte anschauen!


Großbritannien, Irland – 2012 – 1 Std. 34 Min.
Regie: Jon Wright
mit Richard Coyle, Ruth Bradley und Russell Tovey
Genre: Komödie , Horror , Sci-Fi

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Filme, Reviews und getaggt als , , , . Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.