4 1/2 Gründe, die Oscars zu hassen:

Steven Spielberg erhält für „Der weiße Hai“ keine Regie-Nominierung

Nicht nur Steven Spielberg wurde bei den Nominierungen übergangen, sondern der Film im Allgemeinen. Zwar hat man letztendlich drei Oscars gewonnen (Bester Schnitt, Beste Filmmusik, Bester Sound) und eine zusätzliche Nominierung als Bester Film bekommen, doch wurde der Film in vielen Kategorien auch komplett übergangen. Bestes Drehbuch, Beste Kamera, evtl. eine Nominierung für Richard Dreyfuss als Bester Nebendarsteller und natürlich Steven Spielberg als Bester Regisseur, wären mehr als verdient gewesen.

„Shakespeare in Love“ gewinnt ‚Bester Film‘

„Der Soldat James Ryan“, „Das Leben ist schön“, „Der schmale Grat“ und „Elizabeth“ waren ebenfalls in der Kategorie Bester Film nominiert. Dazu hat es noch großartige Filme wie „Gods and Monsters“, „American History X“ oder „Die Truman Show“ gegeben, die nicht den Cut unter die besten 5 geschafft haben.. und wer gewinnt? Harvey Weinsteins „Shakespeare in Love“. Insgesamt hatte der Film 13 Nominierungen und gewann letztendlich 7 Oscars. Genau so viele wie übrigens zB „Schindlers Liste“ oder „Krieg der Sterne“

Tommy Lee Jones gewinnt ‚Bester Nebendarsteller‘

So viele großartige Performances hat es in dieser Kategorie gegeben. Gewinnen hätten meiner subjektiven Meinungen nach, entweder Leonardo DiCaprio für „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ oder noch viel mehr Ralph Fiennes für „Schindlers Liste“. Übrigens warten die beiden Letztgenannten noch immer auf ihren wohlverdienten ersten Oscar.

„Rocky“ gewinnt ‚Bester Film‘

Ähnliches Szenario wie bei „Shakespeare in Love“. Die Academy (nein, nicht wir ;)) hatte die Möglichkeit, Meisterwerke wie „Die Unbestechlichen“, „Network“ oder „Taxi Driver“ auszuzeichnen und entschied sich letztlich doch für „Rocky“. Ich mochte den Film – so ist es ja nicht – doch bei der Auswahl an Filmen, hätte sich das Boxer-Drama rund um Sylvester Stallone, bei mir ganz hinten anstellen müssen.

„L.A. Crash“ gewinnt ‚Bester Film‘

Kommen wir nun zum Streitfall. Im Jahr 2004 hat es wirklich sehr viele außergewöhnlich gute Filme gegeben. „Good Night and Good Luck“, „Capote“, „München“, „Walk the Line“, „Stolz & Vorurteil“, „Match Point“, „Die Geisha“, „Batman Begins“, „A History of Violence“ und und und… Es gab jedoch zwei Filme, die in meinen Augen herausragten – das waren „Brokeback Mountain“ aber auch „L.A. Crash“. Natürlich ging Ang Lees „Brokeback Mountain“ als haushoher Favorit in die Oscar-Nacht. Vor allem nachdem er die gesamte Award Season mehr oder weniger dominiert hatte. Doch ist der Sieg von „L.A. Crash“ wirklich so unverdient, wie viele meinen? Ich sage nein. Beides sind Filme, die mich sehr berührt und geprägt hatten.. und beides sind Filme, die es verdient hatten, die höchste aller Film-Auszeichnungen zu gewinnen. Das einer dabei auf der Strecke bleiben musste, ist nur eine logische Schlussfolgerung (auch wenn es zu einem sehr seltenen Stimm-Gleichstand hätte kommen können).

Über Johannes Marksteiner

Hauptberuflich: Radio-Redakteur und Sprecher Nebenberuflich: Passionierter Cineast
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