Readers Spotlight (2): 7 Fragen an Heiko

Heiko1) Hey Heiko, wie lange schreibst Du schon für Die Academy bzw. für „And the Oscar goes to… (Studi.vz) aktiv mit und was reizt Dich persönlich an der Seite?

In der „and the OSCAR goes to…“-Gruppe im studiVZ müsste ich etwa um die Oscar-Verleihung 2009 angefangen haben aktiv zu schreiben, nachdem ich schon eine Zeit lang als stille „Karteileiche“ zumindest mitgelesen hatte.

Bei „Die Academy“ bin ich als Mitbegründer seit Start der Seite im Oktober 2012 dabei.

An „Die Academy“ reizt mich besonders, dass es nicht nur ein Blog eines einzelnen Schreibers ist, sondern wir durch das Haupt-Team von acht Personen schon auf der eigentlichen Seite verschiedene Meinungen teilen und kleinere Diskussionen führen können. Zudem ist das kreative Potenzial dadurch enorm groß. Im angeschlossenen Forum sind dann auch noch weitere Dauerposter unterwegs, das erhöht die Vielfalt nochmals und erhält die Begeisterung an der Sache.

Desweiteren kenne ich das Team schon seit studiVZ-Tagen und wir konnten uns mit dieser Seite einen bereits länger gehegten Traum endlich erfüllen.

2) Du hast eine besondere Affinität zur Filmmusik. Welches sind Deine Lieblingskomponisten und welches deren schönste bzw. beste Werke?

Die Liste meiner Lieblings-Filmkomponisten ist sehr sehr lang. Die kann ich gar nicht alle aufzählen. Die Wichtigsten und Prägendsten sind auf jeden Fall folgende:

Hans Zimmer: Bei Zimmer mag ich besonders die Mischung aus klassischen symphonischen sowie elektronisch angehauchten Klängen. Das ergibt eine besondere Klangmischung die bis heute absolut einzigartig ist. Am besten gefallen mir seine Scores zu „Rain Man“ (das war völlig anders als alles was ich bis damals als 11- oder 12-Jähriger gehört hatte). Dann natürlich seine Oscar-prämierte Musik aus „The Lion King“ sowie „Gladiator“, „Pirates of the Carribean“ und natürlich „Inception“ für den er m. E. spätestens seinen zweiten Oscar hätte bekommen müssen!

John Williams: Einer meiner all time favourites und natürlich DER Altmeister schlechthin. Mit seinen Kompositionen bin ich groß geworden und er hat mich geprägt wie kein Zweiter. Sich daher bei ihm auf nur wenige Scores zu beschränken ist extrem schwierig. Auf jeden Fall nennen MUSS ich aber „Star Wars“, „Superman“, „Indiana Jones“, „E.T.“, „JFK“, „Jurassic Park“, „Schindlers Liste“, „Harry Potter“, sowie „Die Asche meiner Mutter“, „Catch Me If You Can“ und „Terminal“.

Alan Silvestri: Mein erster Kontakt mit Silvestri war seine fantastische Musik zur „Zurück in die Zukunft“-Trilogie (welche auch bis heute meine absoluten Lieblingsfilme sind!), sowie „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, „Abyss“, dem Oscar-nominierten „Forrest Gump“, „Zauberhafte Schwestern“, „Weil es Dich gibt“ und dem wunderschönen „Cast Away – Verschollen“. Für mich übrigens unfassbar, dass dieser Mann noch keinen Oscar zu Hause stehen hat und zudem erst ein mal (!) dafür nominiert war (und dort leider ausgerechnet in DEM musikalischen Megajahr mit Zimmer und Newman haushohe Konkurrenz hatte).

Max Steiner: Einer der Urväter der Filmmusik, der wohl bis heute Generationen von Komponisten maßgeblich beeinflusst haben dürfte. Von ihm mag ich ganz besonders seine Kompositionen zu „King Kong und die weiße Frau“, „Jezebel“, „Vom Winde verweht“, „Casablanca“, „Arsen und Spitzenhäubchen“ und „Der Schatz der Sierra Madre“.

Bernard Herrmann: Der wahre „Master of Suspense“, denn seine kongenialen Scores machen die meisten der eh schon brillanten Hitchcock-Filme noch mal um eine Spur spannender. Aber auch fernab von Hitch hat er diverse Meisterwerke geschaffen. Meine persönlichen Lieblinge sind dabei: „Citizen Kane“, „Der Tag, an dem die Erde stillstand“, „Vertigo“, „Psycho, „Ein Köder Für Die Bestie“, „Marnie“ und „Taxi Driver“.

Thomas Newman:  Newman gehört ebenfalls zu den ganz Großen in seinem Geschäft. Er ist für mich einer der gefühlvollsten Komponisten, der besonders in den leisen Tönen brilliert und dort immer wieder neue magische Momente schafft. Von ihm höre ich ganz besonders gerne seine traumhaft schönen Scores zu „Grüne Tomaten“, „Der Duft der Frauen“, „Betty und ihre Schwestern“ und „Die Verurteilten“ (für die er im selben Jahr für den Oscar nominiert war), „Ein amerikanischer Quilt“, „Rendezvous mit Joe Black“ sowie natürlich „Zeiten des Aufruhrs“ und sein wohl größtes Meisterwerk „American Beauty“. Auch bei ihm kann ich es nicht nachvollziehen, dass er sich noch nicht Oscar-Preisträger nennen darf!

John Barry: Von ihm mag ich als Fanboy natürlich seine Scores zu diversen „James Bond“-Filmen, aber auch „Heißblütig – Kaltblütig“, „Jenseits von Afrika“, Chaplin“ und besonders „Der mit dem Wolf tanzt“.

Und last but not least Ennio Morricone“: Wenn es EINEN großartigen Komponisten für Western gibt, dann ihn. Aber auch er hat fernab der Pferdeopern weitere geniale Klassiker produziert. Von ihm mag ich v.a. „Für eine Handvoll Dollar“, „Zwei glorreiche Halunken“, „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Mein Name ist Nobody“, „Es war einmal in Amerika“, „Mission“, „The Untouchables“, „Cinema Paradiso“ und „Der Zauber von Malèna“. Und auch er hat noch keinen  echten Oscar im Schrank stehen, nur einen „lausigen“ Honorary Award. Das ist seiner absolut nicht würdig. Gerade in diesem Bereich ist also, wie man sieht, bei der Academy schon so einiges schief gelaufen!

Ich könnte jetzt auch noch mind. 20 weitere genauer auflisten wie etwa Rachel Portman, Jerry Goldsmith, James Horner, James Newton Howard oder Alexandre Desplats. Aber das würde wohl endgültig den Rahmen sprengen.

3) Von welchen Schauspielern und Schauspielerinnen kannst Du nicht genug bekommen?

Bei den Damen sind dies jeden Fall Audrey Hepburn (meine all time favourite!), Nicole Kidman, Jodie Foster, Kathy Bates, Sigourney Weaver, Maggie Smith, Kate Winslet sowie aktuell Jessica Chastain, Emma Stone, Carey Mulligan, u.a.

Und bei den Herren schaue ich immer wieder gerne Leonardo DiCaprio, Robert DeNiro, Al Pacino, Jack Nicholson, George Clooney, Michael J. Fox, Kevin Costner sowie aktuell Ryan Gosling und Andrew Garfield zu.

4) Welche Serien kannst Du besonders ans Herz legen und warum?

Six Feet Under“ (kurzum die beste Serie aller Zeiten!)

Doctor Who“ (die beste britische Serie aller Zeiten!)

Edel & Starck“ (die beste deutsche Serie aller Zeiten!) 😀

Akte X“ (die Mutter der modernen Sci-Fi-Landschaft und bis heute unerreicht)

Mad Men“ (eine der bestgeschriebenen Serien die ich kenne)

Taras Welten“ (so ziemlich das durchgeknallteste was es im Dramedy-Bereich gibt und Toni Collettes absolute Paraderolle!)

24“ (coole Idee eine Serie in Echtzeit spielen zu lassen, dazu meisterhaft inszeniert, wenn auch manchmal sehr starker Tobak)

Dexter“ (ein Serienmörder als Serienheld, questions anyone?)

Californication“ (herrlich politisch inkorrekt und sehr guter derber Humor)

Picket Fences” (bis heute David E. Kelleys Paradeserie mit unglaublich schrägen Typen)

Ally McBeal“ (ebenfalls von Kelley und mind . genauso schräg wie „Picket Fences“, I luv it)

Twin Peaks“ (David Lynchs bis heute größtes Meisterwerk und die Zentrale aller Durchgeknallten und schrägen Vögel)

Alias“ (J.J. Abrams Agentenserie gehört bis heute zum besten seines Genres, manchmal komisch, desöfteren trashig, aber immer hochdramatisch)

Lost” (auch von Abrams, und die wohl inhaltlich verschachteltste Serie aller Zeiten, wenn  man aber dran bleibt, wird man geflasht)

Desperate Housewives“ (mein absolutes guilty pleasure 😀 )

Unser lautes Heim“ (für mich die beste Sitcom der 90er, und durch sie wurde ich zum DiCaprio-Fan der ersten Stunde!)

Bill Cosby Show” (beste Sitcom der 80er!)

Friends” (zweitbeste Sitcom er 90er 😉 )

Coupling” (geniale britische Beziehungs-Comedy , dazu vom Macher der „Doctor Who“-Neuauflage)

The Big C“ (wundervolle Dramedy mit Starbesetzung)

Weeds“ (die heißeste dealende Mom ever und saukomisch dazu 😀 )

American Horror Story“ (davon habe ich bisher erst die 1. Staffel gesehen, fand die aber großartig (wenn man mal die letzte halbe Stunde der Finalfolge ausklammert).

Glee“ (ich liebe Musicals und schräge Comedy, und „Glee“ ist ein perfekter Mix aus beidem)

Misfits“ (mein neuester Fantasyserien-Liebling aus GB, unbedingt anschaun)

Game of Thrones“ (eine der besten aktuellen Fantasyserien)

„Homeland“ (eine der besten Thrillerserien, die ich kenne)

noch auf meiner Agenda stehen jetzt „Die Sopranos“, „Breaking Bad“ und „West Wing“, aber man soll sich das Beste ja immer zum Schluss aufheben. 😉

5) Bist Du an deutschen Filmen interessiert bzw. was wünscht Du Dir für den deutschen Film?

Ja ich mag den deutschen Film sehr. Er ist besser als sein Ruf, hat aber desöfteren trotzdem das Problem, dass er sich zu stark an amerikanischen Filmen orientiert (v.a. im Romantic Comedy-Bereich). Und manchmal vermisse auch die gewisse Portion Mut mal was Neues zu wagen, so wie es Tom Tykwer z.B. bei „Lola rennt“ gemacht hat. Ich mag daher v.a. viele seiner Filme, aber auch Filme von u.a. Detlev Buck, Andreas Dresen und ganz besonders Marcus H. Rosenmüller.

6) Wenn Du einen Film drehen könntest, welches Genre wäre das und welchen Schauspieler würdest Du auf was für Rollen besetzen?

Da ich keine besonderen Genre-Vorlieben habe (ich liebe alle gleichermaßen), würde ich vermutlich versuchen mehrere verschiedene Filme zu drehen.

Was ich aber immer sehr sehr gerne mag ist wenn bestimmte Schauspieler aus einem gewissen Genre plötzlich mal was ganz anderes machen. So gefallen mir Jim Carrey oder Steve Carell in ihren dramatischeren Rollen viel besser als in ihren reinen Schenkelklopfer-Filmen.

Von daher würde mich mal ein lupenreines Drama reizen, in dem nur klassische Comedians mitwirken, wie z.B. Jim Carrey, Jonah Hill, Tina Fey, oder auch Altstars wie Billy Crystal, Steve Martin und Goldie Hawn

Ansonsten verweise ich gerne auch auf meinen Artikel „Filme die mal gedreht werden müssten“ auf dieacademy.de. 😉

7) Wenn Du jemanden einen Oscar wegnehmen und Jemand Anderen geben könntest, welcher wäre dies und warum?

Wie oben schon beschrieben, würde ich das gerne mal bei dem ein oder anderen Score-Preis machen. Ansonsten würde ich gerne Helen Hunt ihren unverdienten Oscar aus den Händen reißen und ihn an Judi Dench geben, die ihn 1998 für „Ihre Majestät Mrs. Brown“ hundert mal mehr verdient gehabt hätte.

Danke Dir Heiko, dass Du Dir die Zeit genommen hast und viel Spaß weiterhin in und mit unserem Forum! Bleib uns gewogen! ^^

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