Breaking Bad – Staffel 1

Breaking Bad

Die Welt fiebert(e) auf das Finale hin, und meiner eins fing gerade erst damit an diese Serie zu schauen. Dennoch möchte ich meine Erlebnisse mit dieser Serie von Staffel zu Staffel mit Euch teilen und freue mich auf Diskussionen zu Lieblingsfolgen, Charakteren und Storytwists, die ihr als besonders gut oder nicht gelungen empfunden habt. Nur oberste Regel besagt: Bitte nicht spoilern! Also nichts über Staffel 1 hinaus! Danke und viel Spaß beim Lesen und diskutieren!

Mit dem Vorwissen: „Ein Chemielehrer erfährt das er Krebs hat und fängt an Crystal-Meth zu kochen“, spekuliert man im Vorfeld auf alles und nichts. Absolut nicht einzuschätzen, was in Form einer ersten Staffel aus nur 7 Folgen auf einen zukommt, vor allem den Grundton der Serie im Voraus erraten ist absolut unmöglich…Überwiegend melancholisch und auf die Krankheit fokussiert?

Harte Einblicke auf das Streetlife der Meth-Pusher?

Trockener schwarzer Humor?

Mehr auf das menschliche ausgerichtet?

Alles plausibel.

Die gute Nachricht: „BREAKING BAD“ macht zum Serienauftakt direkt alles richtig und wählt ein gekonntes Auf und Ab zwischen den genannten und noch weiteren abwechslungsreichen Stimmungen! Es geht um Walter White, es geht um seine Familie, es geht um Jesse, es geht um die traurige Diagnose, um die ersten Kochversuche, um den möglichen Einstieg ins Business, um den einsetzenden Wandel von ihm. Die Macher begehen nicht den Fehler all das in jeder Folge unterbringen zu wollen, sondern nutzen die Möglichkeiten einer Serie gekonnt aus – wichtige Handlungs- und Wendepunkte werden gleichmäßig über die Episoden verteilt, so dass sich diese von der Stimmung teilweise maßgeblich unterscheiden, was ein großes Plus ausmacht! Keinerlei Ablaufschematik erkennbar, jede Folge aufs neue ein (kleines) Highlight.

Die Figuren großartig auf den Punkt geschrieben. Von Minute eins an, formen die Autoren Profile, die in sich stimmig und glaubwürdig sind – nach und bekommen wir zudem Häppchen aus der Vergangenheit serviert, die das gewonnene Bild noch stärker formen und abrunden. Die Motivationen sind klar, die Entscheidungen plausibel. Und das trifft nicht nur auf Walt und Jesse zu, auch die Nebenfiguren erhalten, trotz leichter Schablonenhaftigkeit, ihre persönlichen Backgrounds und Problemchen.

Inhaltlich reicht die erste Staffel von BB von witzig, skurril, geradezu grotesk, über ehrliche Emotionalität, Nachdenklichkeit und Traurigkeit, bis zu schockierenden, spannenden Momenten. Nach und nach – mit Gipfel in einem großartigen Finale – scheint durch, dass Walter aka Heisenberg absolut keine Ahnung hat, auf was er sich da eigentlich einlässt.

„Breaking Bad“ spielt den entscheidenden Vorteil, den gute TV- Serien gegenüber Spielfilmen aufgrund der Laufzeit besitzen, mit dem größtmöglichen Erfolg aus: Die Serie interessiert sich für ihre Figuren, entwickelt sie konsequent weiter und verleiht selbst den Nebenfiguren eindrucksvolle und jederzeit stimmige Hintergrundgeschichten. Betonen sollte man zudem die schauspielerischen Glanzleistungen des gesamten Casts allen voran Bryan Cranston, Aaron Paul und Dean Norris und die handwerkliche Umsetzung der Serie: Kamera und Schnitt liefern gut getimte, wohldurchdachte Aufnahmen, verschiedene visuelle Spielereien, meist in Verbindung mit der Drogenthematik, und eine gute Stimmung. Die wird intensiviert, durch den – ohne Abstriche – großartigen Soundtrack. Tolle Musik, perfekt platziert – anders kann man es nicht sagen!

Das Setting ist gesetzt, die Charaktere fangen sich an weiterzuentwickeln, die Fäden in den Nebenhandlungen sind gesponnen, Staffel 2 kann folgen! 😉 Der Suchtfaktor hat bei mir noch nicht vollends eingesetzt, soll aber ab der 2. Staffel folgen. Breaking Bad war noch nicht DIE gewünschte Offenbarung, aber die Qualität dieser Serie ist unstreitbar sehr hoch. Bin gespannt, ob die Sucht bei mir noch vollends einsetzen wird und ab wann genau! 😉 Ich werde berichten.

Wertung85

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