A Most Violent Year

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New York City, Anfang der 80er: Der Einwanderer Abel Morales (Oscar Isaac) und seine Frau Anna (Jessica Chastain) bauen sich in der neuen Welt ein eigenes Geschäft im Heizöl-Sektor auf. Während die Korruption in der Metropole stärker um sich greift als je zuvor, will Geschäftsmann Abel sein Unternehmen unbedingt mit legalen Mitteln zum Erfolg führen, doch die aufgekaufte Firma gehörte einst Annas Vater, einem stadtbekannten Gangster und auch die Konkurrenz wählt Mittel und Wege, die weit weniger ehrenwert sind, als die des aufstrebenden Jungunternehmers. Für Abel wird es immer schwerer, den richtigen Weg zu gehen, während um ihn herum Gewalt und Korruption herrscht und ein aufstrebender Staatsanwalt (David Oyelowo) ein Exempel an ihm bzw. der zwielichtigen Branche statuieren will. Bald schon ist nicht nur sein Unternehmen, sondern auch seine Familie bedroht…

Mit Regisseur und Drehbuchautor J.C. Chandor ist das so eine Sache. Sein Erstlingswerk „Margin Call“ war sehr beeindruckend und besticht durch messerscharfe Dialoge und einem erstaunlichen Cast rund um Stanley Tucci, Kevin Spacey, Demi Moore, Jeremy Irons, Zachary Quinto und Simon Baker und wurde zurecht für den Drehbuchoscar nominiert, während er mit „All is lost“ und der One-Man-Show von Robert Redford ziemlichen Schiffbruch erlitten hat. Nun kommt sein 3. Werk auf die Leinwand für das er die aufstrebenden Schauspieler Oscar Isaac (Drive, Inside Llewyn Davis) und David Oyelowo (Selma, The Butler), neben den oscarnominierten Jessica Chastain (The Help, Zero Dark Thirty), Albert Brooks (Broadcast News) und Catalina Sandino Moreno (Maria full of Grace) verpflichten konnte. Darstellerisch konnte der Film daher nur Punkten und in der Tat erinnert Isaac sehr stark an den jungen Al Pacino auf eine gute Art und Weise. Sowieso wirkt „A most violent Year“ als Hommage an die großartigen Frühwerke von Martin Scorsese und Großstadtthriller von Sidney Lumet, dessen Highlight ganz klar die eindringliche Performance von Jessica Chastain ist, die zurecht für nahezu alle Filmpreise auf der Liste stand, am Ende aber dann doch nicht für den Oscar nominiert wurde.

Chastain A most voilent year
Nicht nur Chastain dürfte zum Heulen zumute sein! Mit „Eleanor Rigby“, „Miss Julie“, „Interstellar“ und “ A most violent Year“ liefert sie gleich 4 Bretter dieses Jahr ab, von denen Andere darstellerisch nur träumen können und dann cancelt sie sich selbst aus dem Rennen! Ungerecht!

Ein echtes Ärgernis, denn sie gehört seit Jahren zu den vielseitigsten Actricen, die Hollywood zu bieten hat. Ihr Gespür für ungewöhnliche Frauenrollen ist bemerkenswert und ihre darstellerische Wucht jedes Mal das Highlight ihrer Filme. Ohne sie wäre auch dieser Film um einiges Ärmer, denn während ihrer Abwesenheit verliert „A most violent Year“ definitiv an Boden und die dramaturgischen Defizite des Drehbuches werden offenbart. Oder es liegt an mir, der sich unter dem Titel „A most violent Year“ einfach mehr Gewalt vorgestellt hat und angesichts der Dialoglastigkeit und langatmigen Inszenierung etwas ernüchtert wurde. Da war definitiv noch mehr drin, denn es gibt viele tolle Sequenzen, die die Aufmerksamkeit wieder anheben, doch irgendwie will der Film nie so richtig in Gang kommen bzw. wirkt als ob er mit angezogener Handbremse inszeniert wurde. Dann doch eher zu einem Klassiker des Genres greifen oder ihn wegen der Darsteller und der gelungenen Atmosphäre schauen!

SA 2014 – 149 Minuten Regie: David Fincher Genre: Thriller / Kriminalfilm Darsteller: Ben Affleck, Rosamund Pike, Missi Pyle, Neil Patrick Harris, Tyler Perry, Kim Dickens, Patrick Fugit, Casey Wilson, Lisa Banes, Emily Ratajkowski
USA 2014 – 125 Min.
Regie: J.C. Chandor
Genre: Crime / Drama
Darsteller: Oscar Isaac, Jessica Chastain, Albert Brooks, David Oyelowo, Catalina Sandino Moreno
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