Goldener Bär für iranischen Regimekritiker

TAxi

Der Film „Taxi“ des iranischen Regimekritikers ist zum Abschluss der 65. Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet worden und konnte sich im Wettbewerb gegen 18 Konkurrenten durchsetzen und wurde mit dem Hauptpreis geehrt.
Panahis dritter – unter höchstem Risiko für alle Beteiligten gedrehter – Film behandelt aktuelle Probleme des Iran, inszeniert durch die Fahrgäste, die Panahi (der sich selbst spielt) im Auto begleiten: Thematisch geht es um die Härte der Scharia-Gesetze, die Lage der Frauen und Mädchen und die Korruption und die Perfidie des Geheimdienstes.
Panahi ist in seiner Heimat mit einem Arbeitsverbot belegt. Er darf nach einer Verurteilung 2010 nicht ins Ausland reisen und konnte den Preis nicht persönlich entgegennehmen. Das übernahm seine Nichte für ihn.

45 years

★ Die britischen Schauspieler Tom Courtenay und Charlotte Rampling gewannen den Silbernen Bären als beste Schauspieler für ihre Rollen in dem britischen Beziehungsdrama „45 Years” von Andrew Haigh.

★ Den Großen Preis der Jury erhielt der chilenische Film „El Club”. In dem kunstvoll-polemischen Beitrag prangert Regisseur Pablo Larrain den Umgang der katholischen Kirche mit Missbrauchsfällen an.

★ Den Preis für die Beste Regie teilen sich zwei Filmemacher: Ausgezeichnet wurde „Aferim!” vom rumänischen Regisseur Radu Jude, ein Schwarz-Weiß-Film über Sklaverei im 19. Jahrhundert in der Walachei. Zugleich wurde „Body“ der Polin Malgorzata Szumowska geehrt. In dem Film geht es um das zerrüttete Verhältnis eines Vaters zu seiner magersüchtigen Tochter.

★ Der Kamera-Mann des deutschen Films „Victoria” holte ebenfalls einen Silbernen Bären. Der aus Norwegen stammende Sturla Brandth Grøvlen wurde für eine herausragende künstlerische Leistung geehrt. Das Besondere an dem Thriller von Sebastian Schipper: Er wurde ohne Unterbrechung in einer einzigen Einstellung gedreht. Neben Grøvlen erhielten auch die Kameramänner des russischen Films „Under Electric Clouds“, Evgeniy Privin und Sergey Mikhalchuk, eine Trophäe in dieser Kategorie.

★ Der Silberne Bär für das Beste Drehbuch geht an den chilenischen Regisseur Patricio Guzmán. In seinem Dokumentarfilm „Der Perlmuttknopf” erzählt Guzmán von der blutigen Geschichte seines Heimatlandes.

★ Den Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet, bekam das Team von „Ixcanul Volcano”. Als allererster Wettbewerbsbeitrag aus dem mittelamerikanischen Land zeigt der Film von Regisseur Jayro Bustamante das Los der indigenen Bevölkerung und verleiht der unterdrückten Minderheit eine Stimme.

Weitere Preise:

  • GOLDENER BÄR FÜR DEN BESTEN KURZFILM: „Hosanna” von Na Young-kil (Südkorea)
  • SILBERNER BÄR FÜR DEN BESTEN KURZFILM: „Bad at Dancing” von Joanna Arnow (USA)
  • BESTER ERSTLINGSFILM: „600 Millas” (600 Miles) von Gabriel Ripstein (Mexiko)
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