Meine Filmwoche: 09.02.2015 – 15.02.2015




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Get on Up von Tate Taylor

Starker Film mit einem fabelhaften Chadwick Boseman als James Brown, der seine Rolle nicht nur spielt, sondern vollständig in sie eintaucht und lebt. Würde ich mich besser mit James Brown und seiner Musik auskennen, hätte er wahrscheinlich auch eine höhere Wertung bekommen.


Madame Mallory und der Duft von Curry von Lasse Hallström

Wie schon in Lachsfischen im Jemen liefert Lasse Hallström schönes Wohlfühlkino ab, in dem vor allem Helen Mirren und Om Puri überzeugen können. Auch ist der Film die meiste Zeit sehr vergnüglich und verliert nur im letzten Drittel etwas an Schwung.


Doktorspiele von Marco Petry

Gerade der Cast ist eigentlich nicht unsympathisch und so tut es mir fast ein wenig leid, dass die Dialoge schon fast dümmlich sind und die „coole“ Inszenierung vollkommen deplaziert wirkt. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu alt für solchen Scheiß.


Bros Before Hos von Steffen Haars und Flip van der Kuil

Ich kann mit dem ganzen New Kids-Kram eigentlich nichts anfangen und mochte den ersten Film schon nicht. Aber Steffen Haars und Flip van der Kuil liefern mit Bros Before Hos eine gelungene holländische Version von Harold & Kumar mit einem Hauch Verrückt nach Mary und gewürzt mit dem gewohnten New Kids-Humor ab. Kann man sich anschauen, ist aber auch Geschmackssache.


The Salvation von Kristian Levring

Ein dänischer Western? Kann sowas wirklich funktionieren? Er kann! Verdammt nochmal: Er kann es so dermaßen, dass man meinen könnte Sergio Leone wäre aus seinem Grab geklettert und hätte nochmal einen Film gedreht. Und dann der Cast: Mads Mikkelsen! Eva Green! Jeffrey Dean Morgan! Außerdem hat der Film eine sehr tolle Bildsprache und Lichtarbeit.


The Equalizer von Antoine Fuqua

Eigentlich mag ich Denzel Washington und die Action-Spitzen sind gut in Szene gesetzt worden. Aber alleine dass er viel zu lang für das ist was er erzählen möchte und stellenweise einfach nichts neues liefert und fast schon langweilt bricht dem Film regelrecht das Genick. Außerdem mag ich Chloë Moretz einfach nicht. Aber besser als der letzte Film von Fuqua; was aber auch nicht schwer war.



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Revenge of the Green Dragons von Andrew Lau Wai-Keung und Andrew Loo

Wenn man versucht die John Woo-Version eines Scorsese-Films zu drehen und dabei echt auf die Fresse fliegt.


Die Verschwörung – Tödliche Geschäfte von David Hare

Wie schon der erste Film solide Thriller-Kost, die aber dieses Mal ohne Rachel Weisz auskommen muss; und mir gefällt das kalte England als Setting besser als die heißen Turks- und Caicosinseln.



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Adel verpflichtet von Robert Hamer

Alleine Dennis Price dabei zu zuschauen wie er versucht die von Alec Guinness gespielten Mitglieder der alten Adelsfamilie über den Jordan zu schicken ist schon ganz große britische Humor-Kunst.


Ich weiß, wer mich getötet hat von Chris Sivertson

Ich kann es eigentlich nicht in Worte fassen, was für eine Beleidigung an dem Thriller- und Gore-Kino der Regiestümper Chris Sivertson mit einer katastrophal-schlechten Lindsay Lohan und einem Drehbuch das diesen Namen noch nicht mal im Ansatz verdient hat da verbrochen hat. Unfassbarer Scheiß und ein Tiefschlag für jeden denken Menschen und Filmfan.


Barton Fink von Joel Coen und Ethan Coen

Noch zynischer als Billy Wilder mit Sunset Boulevard liefern die Coen-Brüder mit Barton Fink eine beißende Satire auf das Leben als Drehbuchautor in Hollywood ab in der nicht nur John Turturro voll und ganz überzeugen kann und von einem reichhaltigen und typisch Coen sehr eigenen Nebenfiguren unterstützt wird, sondern vor allem John Goodman eine Performance aus der tiefen der Hölle abliefert und einen wahren Orkan auf den Zuschauer loslässt.


Hudsucker – Der große Sprung von Joel Coen und Ethan Coen

Es sind vor allem Tim Robbins und der großartige Paul Newman die diesem tragisch-komischen Seitenhieb ihren Stempel aufdrücken. Die Coen-Brüder msichen ihr spitzen Dialoge mit dem Tempo und dem optischen Wahnsinn eines Terry Gilliam und liefern damit einen fast schon klassischen Film über einen Niemand der zum Jemand wird ab; auch wenn es so gar nicht geplant war.


Das Phantom-Kommando von Mark L. Lester

Hätte ich nach jedem Fehler, misslungenen Schnitt oder dummen Spruch in einen kippen müssen, wäre ich nach 1 Stunde schon besoffen gewesen. Aber am Ende killt Arnie halt alle Bösewichten in einer fast 20 Minuten langen Alle ballern auf mich, aber ich werde nicht getroffen! Dafür sterben alle anderen weil ich unendlich Munition habe!-Szene und das macht es fast wieder gut. „Sie sind ja richtig witzig Sully. Ich mag Sie und deswegen werde ich Sie als Letzten töten.“


The Running Man von Paul Michael Glaser

Bis zur eigentlichen Show zieht sich der Film zwar etwas, aber dann macht der Film bis zum Schluss doch Spaß in seiner überhöhten Medien- und Gameshow-Satire mit einem wunderbaren Richard Dawson als Moderator und fast schon ikonische Gegner wie Professor Subzero, Buzzsaw, Fireball, Dynamo und Captain Freedom. Und natürlich verdanken wir dem Film American Gladiators!


Predator von John McTiernan

„Hast du was abgekriegt? Du blutest, Mann“. – „Ich habe keine Zeit zu bluten.“ – „Ich sagte zu ihr ‚Mann, du hast ja ne riesen Pussy – Mann, du hast ja ne riesen Pussy!‘ und sie sagte ‚Warum sagsten das zweimal?‘ und ich sage ‚Hab ich gar nicht!‘ … Verstehst du? Das … das war nur das Echo.“ – „Wird langsam Zeit den Ballermann ausm Sack zu holen.“ – „If it bleeds, we can kill it.“ – „Dillon! You son of a bitch!“ – „You’re one ugly motherfucker!“


Terminator von James Cameron

Es ist eigentlich unglaublich was James Cameron mit seinem zweiten Film als Regisseur und einem niedrigen Budget von 6,4 Mio. Dollar auf die Beine gestellt hat: Unterstützt von einem grandiosen Score von Brad Fiebel, lässt er Michael Biehn und Linda Hamilton von dem erbarmungslosen T-800 (ARNIE!) verfolgen und erschafft dabei eine Welt wie sie John Carpenter in Die Klapperschlange nicht besser hinbekommen hätte; nur vielleicht weniger abgewrackt, aber mit dem gleichen dunklen-depressiven Ton. Und der T-800 sollte wiederkommen; wie er es versprochen hatte!


Terminator 2 – Tag der Abrechnung von James Cameron

Mir ist durchaus bewusst, dass mir nicht viele zustimmen werden (Kindheitserinnerungen, ich weiß, ich weiß), aber gerade weil der Film nach einem grandiosen Auftakt (RUN ROBERT PATRICK RUN!) in der zweiten Hälfte doch etwas einbüßt, finde ich den ersten Terminator einfach einen Ticken besser.


Zoolander von Ben Stiller

Die beiden großen Stärken des Films sind natürlich Ben Stiller und Owen Wilson und der Höhepunkt mit der Walk Off Challenge. Aber auch so ist Stiller ein sehr lustiger und mit einigen sehr netten Auftritten von Stars geschmückter Seitenhieb auf die Modewelt gelungen. Relax!


Voll auf die Nüsse von Rawson Marshall Thurber

Wie kann man einen Film nicht toll finden in dem das deutsche Team auf den Namen BLITZKRIEG hört und von David Hasselhoff trainiert wird? Eben! Außerdem hat mir Chuck Norris einen fetten Roundhouse-Kick mit abschließender Schelle from Hell angedroht, wenn ich dem Film nicht mindestens 8 Punkte gebe.


Kung Fu Hustle von Stephen Chow

Vor allem in den Kampfszenen und den eingestreuten Gags zeigt sich die große Stärke von Stephen Chows Homage an die Kung-Fu-Filme der 70er. Die eigentliche Story kann aber eigentlich gerne übersehen.


8 Mile von Curtis Hanson

Gerade weil ich mit dem Hip Hop eigentlich nicht so viel anfangen kann, war ich von 8 Mile dann doch sehr positiv überrascht. Ja: Im Grunde spielt Eminem sich selber, aber vielleicht liegt auch darin die große Stärke des Film: Denn hätte er eine fremde Person spielen müssen, hätte das ganz tierisch in die Hose gehen können. so aber liefert uns Curtis Hanson einen sehr guten Beitrag in der nicht gerade kurzen Listen von gelungen (Musik-)Biopics ab der voll und ganz überzeugen kann; auch wenn man mit der Musik nicht so viel anfangen kann.


The Runaways von Floria Sigismondi

Ein Blick auf den Aufstieg und Fall der berühmten Frauen-Rockband wie es Sofia Coppola nicht besser hätte machen können. Es sind nicht nur herausragende Bilder die Floria Sigismondi gekonnt auf Film bringt, sondern vor allem die Leistungen von Dakota Fanning – die hier eindrucksvoll zeigt dass sie nicht nur schreiend vor Aliens flüchten kann, sondern durchaus mehr zu Stande bekommt -, Kristen Stewart – die nach Adventureland noch mehr als Fanning ihr Talent offenbart (was sie in folgenden Filmen noch weiter zementierte) – und einer starken männlichen Nebenrolle in Person des wahnsinnigen Michael Shannon der den Mädels ordentlich Feuer macht. Ein Film voller Rock, Punk und einem realistischen Blick auf schnellen Ruhm und deren Kehrseiten.


Adventureland von Greg Mottola

Kommt zwar nicht ganz an den Superbad – dem ersten Coming-Of-Age-Film von Greg Mottola – heran, ist aber dank seiner beiden sympathischen Hauptdarsteller Jesse Eisenberg und Kristen Stewart ein gelungener Genre-Beitrag mit schönem Soundtrack. Außerdem gibt Bill Hader in seinen Szenen dem Affen gehörig Zucker. Alleine deswegen sollte man sich dem Film anschauen.

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