Bessie

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Nominiert für 10 Emmys, konnte das unkonventionelle Biopic von HBO über die Blues Legende Bessie Smith, welches jüngst 4 Emmys einheimste, u.a. als „Bester TV-Film des Jahres“, für Rachel Portmans Filmmusik und Jeff Kur für die „Beste Kamera“.

Bessie wächst unter schwierigen Umständen als Waisenkind in Tennessee auf, doch schon früh wird ihr Talent von der Bluessängerin Ma Rainey (Oscargewinnerin Mo´nique, Precious) entdeckt und gefördert. Eine großartige Karriere und ein aufregendes Leben beginnt voller ausschwiefender Parties, zig Affären mit Männern und Frauen und wurde zu einer frühen Ikone des Feminismus, doch ihr zunehmender Alkoholkonsum lässt sie immer Tief fallen…

Hauptdarstellerin Queen Latifah, die als erste Hip-Hop-Künstlerin überhaupt einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood erhalten hat, hat schon in ihrer Golden Globe-prämierten Rolle LIFE SUPPORT aus dem Jahr 2008 bewiesen, dass sie darstellerisch einiges aufwarten kann. Die bekanntesten Filme mit ihr dürften SET IT OFF aus dem Jahre 1996 und der Musical-Verfilmungen CHICAGO von 2002 sein, die mit 6 Oscars ausgezeichnet wurde und weitere 7 erhielt, u.a. auch für Latifah als „Beste Nebendarstellerin“. Dort konnte sie ihr dramatisches Können mit ihrem Charisma und ihrem musischen Talent bereits unter Beweis stellen, nun liefert sie mit ihrer Darstellung, die wohl bisher beste Leistung ihrer Karriere ab. Schade, dass sie sich beim Emmy von Frances McDormand (Olive Kitteridge) geschlagen geben musste, aber vielleicht klappt es Anfang 2016 bei den Golden Globes, denn da war Olive Kitteridge schon in der letzten Saison vertreten! Vergleicht man die beide Künstlerinnen Queen Latifah und Bessie Smith stimmlich miteinander fallen schon einige Unterschied auf, ist Bessies Stimme viel tiefer als die von Latifah, doch macht sie dies mit ihrem Charme und ihren starken dramatischen Szenen alle Male wieder wett.

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Neben der hervorragenden Besetzung der Hauptdarstellerin ist es besonders wertvoll zu erachten, dass Mo´nique in der Rolle der Ma Rainey beweisen konnte, dass sie kein One-Hit-Wonder war. Alle Szenen mit ihr sind pures Gold und ziehen die volle Aufmerksamkeit auf sich und sind auf den Punkt gespielt. Aber auch der Rest des Ensembles muss sich nicht verstecken. Neben den Naturgewalten Latifah und Mo´nique sind es vor allem Michael Kenneth Williams als Bessies späterer Ehemann und Khandi Alexander als Viola, die sich ins Gedächtnis brennen.

Der Emmy als „Bester TV-Film“ ist nicht zu Unrecht vergeben worden, denn trotz kleiner storytechnischer Leerläufe ist BESSIE ein gelunger Film geworden, der vor allem dank der durchweg hervorragenden Darstellerleistungen Spaß macht und kurzweilig ist. Kein Epos für die Ewigkeit, aber Biopics über Musiker mag dürfte sich gut unterhalten fühlen!

D 1991 - 92 Minuten Regie: Peter Timm Genre: Komödie Darsteller: Wolfgang Stumph, Claudia Schmutzler, Marie Gruber, Dieter Hildebrandt, Ottfried Fischer, Diether Krebs, Konstantin Wecker, Billie Zöckler, Barbara Valentin, André Eisermann
USA 2015 – 112 Minuten
Regie: Dee Ree
Genre: Biografie, Musikfilm
Darsteller: Queen Latifah, Mo´nique, Khandi Alexander, Michael K. Williams, Mike Epps, Oliver Platt, Bryan Greenberg
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