Kritik aus der Videothek – #1



Eye In The Sky von Gavin Hood

Während der großartige Good Kill von Andrew Niccol die Personen hinter den Drohnen-Joysticks zum Thema hatte, fasst Gavin Hood das Thema etwas weiter: Hier werden auch die politischen Köpfe hinter so einem Auftrag miteinbezogen. Leider verspielt Hood aber eine Menge Potenzial, weil er es nicht schaft die Spannung des Einsatzes und die Nüchternheit der militärischen und politischen Ebene über die gesamte Spielzeit in Einklang zu bringen. Da kann auch der Cast um Hellen Mirren – die solide spielt, aber auch nicht mehr -, Aaron Paul, Alan Rickman, Barkhad Abdi, Phoebe Fox und Ian Glen noch so gut sein.


Honey 3: Der Beat deines Lebens von Bille Woodruff

Hatte der zweite Film zumindest noch einen Hauch Kontakt zum Jessica Alba-Film, entfernt sich Honey 3 komplett davon, verlagert alles nach Südafrika – auch wenn man davon die meiste Zeit nichts merkt oder es irgendeine Relevanz für die Geschichte hat – und erzählt mit sehr dünnen Dialogen den Versuch einer Theateraufführung von Romeo und Julia mit Hip-Hop-Einschlag. Was den Film aber am Ende rettet – und wat meistens der Pluspunkt solchen Filmen ist – sind die tänzerischen Darbietungen; und die reißen eine Menge heraus.


Jimmy Vestvood – Amerikan Hero von Jonathan Kesselman

An das große Vorbild Borat – Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen kommem Jonathan Kesselman und Hauptdarsteller/Drehbuchautor Maz Jobrani zwar nicht heran – dafür zünden auch zu viele Gags einfach nicht -, aber man hat doch des Öfteren zumindest ein Schmunzeln auf den Lippen und Sheila Vand (A Girl Walks Home Alone At Night) stielt locker jede Szene in der sie auftritt.


Rage – Tage der Vergeltung (OT: I Am Wrath) von Chuck Russell

Nach dem soliden Criminal Activities und dem zumindest nicht vollkommen verkorksten Der Sturm – Life On The Line findet sich John Travolta mit Rage – Tage der Vergeltung nun komplett am Tiefpunkt angelangt und unterbietet sogar Der Auftrag – Für einen letzten Coup ist es nie zu spät!: Travolta schlafwandelt sich durch die generische und schon tausendmal erzählte Rache-Story, wirft sich dumme One-Liner mit Christopher Meloni zu und die Regie von Chuck Russel ist selbst für so einen B-Film von vorne bis hinten eine einzige Katastrophe. William Friedkin und Nicolas Cage wissen schon warum sie schnell das Projekt verließen.


Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption (OT: Misconduct) von Shintaro Shimosawa

Vielleicht hätte man Shintaro Shimosawa vor seinem Debüt sagen sollen, dass man eine eh schon nicht gut ausgearbeitete Geschichte nicht auch noch durch den Zeitebenen-Fleischwolf dreht und am Ende einen Twist bringt der im Grunde keiner ist. Vielleicht hätte man Josh Duhamel nicht unbedingt die Hauptrolle geben sollen, der einfach keine Hauptrolle tragen kann. Vielleicht hätte man Anthony Hopkins und Al Pacino nicht Figuren gegeben, die beide im Schlaf spielen können und dieses hier auch für jeden sichtbar und ohne jeden Elan tun. Vielleicht hätte man nicht Malin Akerman casten sollen; aber das würde auf jeden Film mit ihr zutreffen. Vielleicht hätte man auch nur im Ansatz versuchen können den Zuschauer zu fesseln und mitfiebern zu lassen, als nur bekannte Versatzstücke des Genres lieblos und ohne Sinn und Verstand zu verbauen. Hätte, hätte, Fahrradkette. Einziger Lichtpunkt war Alice Eve; und um die tat es mir fast ein wenig leid.

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