Passengers



Die Daten

Regie: Morten Tyldum | Drehbuch: Jon Spaihts | Musik: Thomas Newman | Kamera: Rodrigo Prieto | Schnitt: Maryann Brandon

Darsteller: Jennifer Lawrence, Chris Pratt, Michael Sheen, Laurence Fishburne


Die Story

An Bord eines Raumschiffes erwacht Jim Preston (Chris Pratt) zu früh aus seinem Schlaf in der Stasiskammern und nach einem Jahr in dem nur der Android/Barkeeper Arthur (Michael Sheen) als einziger Gesprächsteilnehmer herhalten muss, entschließt er sich dazu noch jemanden zu wecken: Die Journalistin Aurora Lane (Jennifer Lawrence).


Die Kritik

Ein SciFi-Kammerspiel mit Jennifer Lawrence, Chris Pratt und Michael Sheen das auf ein Geheimnis zusteuert. So wollten es zumindest die Trailer suggerieren und zumindest in dem Punkt mit dem SciFi-Kammerspiel stimmt es sogar. Denn fast die komplette erste Stunde gehört voll und ganz dem einsamen Jim Preston wie er versucht Herr über die ausichtslose Lage zu werden und immer mehr die Kontrolle über sein Barthaar verliert. Hier spielt der Film seine ganze Stärke aus und weckt mit der Combo Pratt/Sheen zarte Erinnerungen an das Zusammenspiel zwischen Sam Rockwell und dem von Kevin Spacey gesprochenen künstlichen Intelligenz GERTY in Moon. Sogar mit dem auftauchen – oder eher: aufwachen – von Aurora Lane verliert man gar nicht so viel Schwung und es entwickelt sich eine sehr schöne Dynamik zwischen Jim und Aurora. Leider driftet der Film aber mit einer komplett überflüssigen Aktion in ein austauschbares SciFi-Melodram ab und verheizt noch Laurence Fishburne in einer Rolle die kaum die Rede wert ist und dessen einzige Storybereicherung mit der überflüssigen Aktion vorher einfach über Bord geworfen wurde. Kurz vor Schluss gibt es dann noch eine Katastrophe die nicht wirklich eine ist und so endet der Film so unbefriedigend wie er hoffnungsvoll gestartet ist.


Die Schauspieler

Chris Pratt macht seine Aufgabe vor allem am Anfang mehr als gut und überzeugt als einsamer Jim der sich erstmal auf die neue Situation einstellen muss mit viel Witz und Charme. Die Chemie zwischen ihm und dem Barkeeper-Android stimmt und Michael Sheen stellt mal wieder eindrucksvoll unter Beweis, warum ihm solche Nebenrollen – wie schon z. B. in Tron: Legacy – einfach perfekt liegen. Auch die Szenen zwischen Pratt und Jennifer Lawrence machen in ihrer Screewball-Dynamik verdammt viel her und wissen zu überzeugen. Dass die beiden zum Ende hin mit einem sichtlich unterfordertem Laurence Fishburne nichts gegen das zu einem eisernen Genre-Korsett werdenen Drehbuch ausrichten können, kann man keinen der Beteiligten ankreiden.


Die Regie, Drehbuch, Kamera, Musik, etc.

Am meisten sticht natürlich das Design im Inneren der Avalon heraus und die dafür Oscar nominierten Guy Hendrix Dyas und Gene Serdena haben sich diese Ehre auch mehr als verdient. Zwar kommt einem die eine oder anderen Designentscheidung bekannt vor, aber man muss das Rad ja nicht immer von neuem erfinden. Ebenfalls für einen Oscar nominiert liefert Thomas Newman einen stimmigen Score ab der auch den einen oder anderen schönen Moment passend untermalt. Auch wenn gerade dort Erinnerungen an seinem Score zu WALL·E wach werden.


Das Einspielergebnis

Bei einem Budget von $110 Mio. konnte Passengers am Start-WE in den USA $14,9 Mio. einspielen und das Ergebnis am zweiten Wochenende sogar auf $16,2 Mio. steigerm. Am Ende reichte es aber nur zu einem Gesamteinspiel von $100 Mio. in den USA. Hinzu kommen noch $203,1 Mio. aus dem Rest der Welt und damit ein Gesamtergebnis von $303,1 Mio. für den Film. In Deutschland sahen am Start-WE 524.187 Menschen den Film und bis jetzt steht er bei 1.257.411 Besuchern.


Das Fazit

Einem starken Anfang folgt ein ernüchternder Mittelteil und ein zumindest leicht versöhnliches Ende. Hätte man die Dynamik der Hauptfiguren und das Zusammenspiel mit der ganzen Situation den kompletten Film über durchgezogen wäre am Ende ein guter bis vielleicht sogar sehr guter Film herausgekommen. Leider zerstörte man vieles mit der mehr als bekannten Storywendung zum leichten Katastrophenfilm im Weltraum und so bleibt ein leicht bitterer Nachgeschmack.

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