HORRORCTOBER 2017: Das Belko Experiment | Rings | The Autopsy of Jane Doe


Leider bleibt Das Belko Experiment von Greg McLean gemessen an den Erwartungen an die Prämisse deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück, ist aber im Vergleich zu ähnlichen Fehlgriffen wie Clown und The Purge einen Ticken besser. Es ist zwar bedauerlich dass man in den knapp 90 Minuten Spielzeit nicht einfach auf kreative Art und Weise zeigt wie die 80 im Gebäude befindlichen Mitarbeiter über den Jordan gehen – vor allem wenn das Drehbuch von James Gunn stammt, der das locker hinbekommen hätte – und dass der Humor vollständig auf der Strecke bleibt, sondern der ganze Film mit fast unangenehmer Ernsthaftigkeit Richtung Ziel geht, aber zumindest hat man mit John Gallagher Jr., Tony Goldwyn, John C. McGinley und Adria Arjona einen guten Cast zur Hand und zum Ende hin gibt es einen starken, endlich der Grundidee würdigen und blutigen Showdown. Untermalt von einer Latin-Version von California Dreamin!


Es ist nie ein gutes Zeichen wenn ein Film erst dre Jahre nach Ende der Dreharbeiten das Licht der Leinwand erblicken darf und so ist Rings vom spanischen Regisseur F. Javier Gutiérrez vor allem in der ersten Hälfte auch eine kaum in Worte zu fassende Katastrophe der auf den ersten US-Film von Gore Verbinski nicht nur spuckt, sondern noch viel schlimmere Dinge mit ihm anstellt. Die bis dahin erzählte Geschichte ist zum Haare raufen, die Figuren unsympathisch und die Krönung ist ein eher an einen Underground-Club erinnerndes Labor von Professor Gabriel, der mit Johnny Galecki dazu noch komplett gegen die Wand gecastet wurde. Zur Ehrenrettung wird der Film in der zweiten Hälfte stellenweise ganz solide, baut eine schöne Stimmung auf und auch die beiden Hauptfiguren – dargestellt von Matilda Lutz und Alex Roe – gewinnen Sympathiepunkte. Leider gibt es auch in Sacrament Valley ein paar Szenen die einem mehr als schnell die Augen rollen lässt. Auch gefiel Vincent D’Onofrio, der zwar nicht an seine Leistung in Chained herankommt, aber gut seine vielleicht etwas zu stereotypische Figur spielte. Was dem Film aber dann doch fast das Genick bricht, ist das Ende das mit einem unschönen roten Faden eingeleitet wurde und wieder an die schlimme erste Hälfte erinnert und dem ganzen Film einen faden Beigeschmack reindrückt. So reiht sich Rings leider in die gleiche enttäuschende Schublade wie Blair Witch und Texas Chainsaw 3D. Auch wenn Rings im Vergleich zu Blair Witch der bessere Film ist; und bei Texas Chainsaw 3D konnte zumindest – im Gegensatz zu Rings – der Schluss-Gag überzeugen.


Kurz und knapp, weil man wirklich nicht zu viel über den Film wissen sollte: Starkes Kammerspiel bei dem die Spannungsschraube von Minute zu Minute mehr angedreht wird und in dem Emile Hirsch und Brian Cox als Gerichtsmediziner voll und ganz überzeugen können. Wobei das Highlight Ophelia Lovibond ist, die nicht mehr tut als auf dem Seziertisch zu liegen. Aber manchmal muss man einfach nicht mehr tun, um eine schaurige Gänsehaut zu bekommen.

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