Meine Top-10 der schönsten Weihnachtsfilme aller Zeiten!

Nachdem ich vor nunmehr drei Jahren bereits meine Affinität für klassische Märchenfilme preisgab und ein Jahr darauf meinen persönlichen, ungeschlagen liebsten Weihnachtsfilm präsentiert habe, bildet der heutige Heiligabend wohl den perfekten Zeitpunkt, in aller Kürze auch auf andere Klassiker zu sprechen zu kommen, die zum „Fest der Liebe“ schlicht und ergreifend dazu gehören.

Ehrenvolle Erwähnungen gehen überdies an „Nightmare Before Christmas“, „Charlie & Die Schokoladenfabrik“, „Das Wunder Von Manhattan“, „Der Kleine Lord“ und sogar „Stirb Langsam“, welche allesamt fantastisch und für viele unverzichtbar sind an den Weihnachtstagen, dennoch liegen mir zehn (beziehungsweise sogar elf) Filme noch einen Hauch mehr am Herzen…

Im Namen des Teams von „Die Academy“ wünsche ich allen Lesern und Filmfans ein herrliches, gesegnetes und vor allem gesundes Weihnachtsfest!

Platz 10: Merry Christmas! (OT: Joyeux Noël)

Frankreichs offizieller Oscarbeitrag des Kalenderjahres 2005, eine multinationale Koproduktion, ist sicherlich alles andere als ein Weihnachtsfilm im althergebrachten Sinne. Aufgrund der Schilderung der Begebenheiten eines klirrend kalten Winters im Ersten Weltkrieg bildet er viel mehr ein psychologisch dichtes, nachwirkendes Mahnmal gegen den unermesslichen Schrecken bewaffneter Auseinandersetzungen und eine besondere, an wahren Ereignissen orientierte Parabel für Solidarität und Humanität zwischen Völkern, die aufgezwungener Weise auf entgegengesetzten Seiten landeten und durch die Kraft der Musik zur Versöhnung finden. Großartig besetzt und stark fotografiert, lehrt „Merry Christmas!“ das Publikum in anrührender Form auch rund zehn Dekaden nach Ende der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, dass Frieden und das familiäre Beieinandersein stets als unschätzbare Privilegien verstanden werden sollten.

F / D / UK / BL 2005 – 115 Minuten
Regie: Christian Carion
Genre: Historiendrama / Antikriegsfilm
Darsteller: Diane Kruger, Benno Fürmann, Guillaume Canet, Gary Lewis, Dany Boon, Daniel Brühl, Lucas Belvaux, Alex Ferns, Steven Robertson, Frank Witter, Bernard Le Coq

Platz 9: Drei Haselnüsse Für Aschenbrödel (OT: Tři Oříšky Pro Popelku)

Wie bereits im Rahmen des besagten Märchen-Artikels herausgestellt, zählt das mit Abstand liebste Märchen der Deutschen auch für mich zu den Highlights kindgerechter Unterhaltung innerhalb der Adventszeit, allerdings bildet es bei Weitem nicht den Spitzenreiter. Nichtdestotrotz stellt der leicht von der Grimm’schen Vorlage abweichende, tschechoslowakische Klassiker über ein freches, unkonventionelles Waisenmädchen namens Aschenbrödel ein phantasiereiches, imposant ausgestattetes und nicht zuletzt grenzenlos romantisches Vergnügen dar, dessen Filmmusik in vielen Belangen unerreicht geblieben ist. Auch mehr als 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung dominiert der Film – keinesfalls grundlos – an den Weihnachtstagen das Programm sämtlicher öffentlich-rechtlichen Kanäle.

ČSSR 1973 – 82 Minuten
Regie: Václav Vorlíček
Genre: Märchenfilm
Darsteller: Libuše Šafránková, Pavel Trávníček, Carola Braunrock, Rolf Hoppe, Karin Lesch, Dana Hlaváčová, Jiří Růžička, Jan Libíček, Helena Růžičková

Platz 8: Väterchen Frost / Abenteuer Im Zauberwald (OT: Морозко)

Die auf osteuropäischen Motiven basierende Erzählung um die herzensgute Jungfer Nastjenka, welche von ihrer Stiefmutter tyrannisiert wird und schließlich zu Väterchen Frost gelangt und dort in Iwan die Liebe findet, ist gespickt von kurzweiligen Nebensträngen, in denen viele märchenhafte, quirlige Charaktere auftreten. Insbesondere die Hexe “Baba Jaga” ist, wohl auch deshalb, weil sie von einem Mann verkörpert wurde, zum Schreien skurril und zu Recht eine feste Größe in Märchen aus der ehemaligen Sowjetunion. Der Film zeichnet sich vor allem durch die elegante Einbeziehung einer künstlerisch-melancholischen Naturverbundenheit sowie eine ansprechende, moralische Gegenüberstellung von „Gut“ und „Böse“ aus. Dagegen fällt der gelegentliche Hang zur Überdrehtheit nicht allzu stark ins Gewicht, sodass die Geschichte Kindern wie Erwachsenen zur Weihnachtszeit viel Freude bereiten dürfte.

UDSSR 1964 – 82 Minuten
Regie: Alexander Rou
Genre: Märchenfilm
Darsteller: Alexander Chwylja, Natalja Sedych, Eduard Isotow, Inna Tschurikowa, Pawel Pawlenko, Wera Altaiskaja, Georgi Milljar, Anatoli Kubazki, Tatjana Peltzer

Platz 7: Liebe Braucht Keine Ferien (OT: The Holiday)

Würdest du die Weihnachtsfeiertage lieber im verschneiten Südengland oder aber im aufregenden, milden Los Angeles verbringen? Dies ist zwar nicht die essentielle Frage innerhalb der drittletzten Regieführung von Nancy Meyers, in welcher Amanda und Iris von Männerfrust getrieben kurzerhand ihre Wohnorte tauschen und neuen Lebensmut entdecken, dennoch bietet sie den Anstoß für eines der schönsten und vielleicht unterschätztesten Kinowerke des neuen Jahrtausends, das für mich zum Fest gehört wie Entenbraten und Lebkuchen. Vortrefflich gespielt von Kate Winslet, Eli Wallach, Jude Law und speziell Cameron Diaz mit ihrer persönlichen Karriere-Bestleistung, lädt „Liebe Bracht Keine Ferien“ sowohl zum Träumen als auch Nachdenken an und vereint ein cleveres Drehbuch, nostalgische Elemente, warmherzigen Humor und nicht zuletzt Hans Zimmers herausragende, ungewöhnlich sensible Klänge.

USA 2006 – 130 Minuten
Regie: Nancy Meyers
Genre: Komödie
Darsteller: Cameron Diaz, Kate Winslet, Jude Law, Jack Black, Eli Wallach, Edward Burns, Rufus Sewell, Miffy Englefield, Emma Pritchard, Sarah Parish, Shannyn Sossamon

Platz 6: Ist Das Leben Nicht Schön? (OT: It’s A Wonderful Life)

Trotz fünffacher Oscarnominierungen blieb „Ist Das Leben Nicht Schön?“ seinerzeit unprämiert und stellte auch in kommerzieller Hinsicht ein in vielen Aspekten verkanntes und als realitätsfern gebrandmarktes Verlustgeschäft dar, während er heutzutage von Kritikern und Publikum gleichermaßen zu den bedeutendsten Klassikern der direkten Nachkriegsjahre gezählt wird. Elegant zwischen augenzwinkernder Komödie und feinfühligem Drama pendelnd, zeichnet sich die bedächtige Inszenierung nicht nur durch sentimentale Wehmut im besten Sinne aus, sondern auch durch sinnbildlich transportierten Gemeinschaftssinn aus. Weiterhin überzeugen die authentischen Darbietungen von James Stewart, Donna Reed und den durch „Vom Winde Verweht“ bekannt gewordenen Thomas Mitchell. Gleichermaßen inspirierend und unterhaltsam zugleich gestaltet, sollte man sich Capras Werk vorzugsweise in der traditionellen Schwarz-Weiß-Fassung zu späterer Stunde ansehen.

USA 1946 – 125 Minuten
Regie: Frank Capra
Genre: Tragikomödie
Darsteller: James Stewart, Donna Reed, Lionel Barrymore, Henry Travers, Thomas Mitchell, Beulah Bondi, Samuel S. Hinds, Todd Karns, Frank Faylen, Ward Bond, Gloria Grahame

Platz 5: Die Schneekönigin (OT: Снежная королева)

Zu den ganz großen Würfen der russischen Filmkultur zählt ein im Jahr 1844 urveröffentlichter Märchenstoff, der den Dänen Hans Christian Andersen unsterblich machen sollte und uns besonders in filmischer Gestalt vor Augen führt, dass wir nach Jahren voller milder Temperaturen gern mal wieder „weiße Weihnachten“ erleben würden. Zwar wurden einige der ursprünglichen Inhalte der Geschichte von Gerda und Kay, die von der Herrscherin des Nordpols mit einem Fluch belegt werden, neu interpretiert. So entwickelt der Junge nicht durch eine Spiegelscherbe seine Gefühlskälte, sondern durch den Kuss der von Natascha Klimowa eisig gespielten Schneekönigin, dennoch hält die kindgerechte Inszenierung sowohl äußerst amüsante Momente für den Zuschauer bereit als auch solche voller Tragik und Nachdenklichkeit, die dem typisch melancholischen Stil des Schriftstellers treu bleiben. Vor allem die gelungene Synthese von warmherzigen Fabelwesen, eindrucksvollen Szenerien sowie sehr bunten Kostümen als direkter Gegenpol zur Kälte des Eispalasts vermag zu überzeugen, gleiches trifft auf das spielfreudig agierende, russische Theaterensemble zu. Bemerkenswert mutet überdies die vermittelte Intention an, dass dem Individuum manchmal schlicht und ergreifend nichts unmöglich erscheinen darf.

UDSSR 1967 – 85 Minuten
Regie: Gennadi Kasanski
Genre: Märchen
Darsteller: Jelena Proklowa, Slawa Zjupa, Natascha Klimowa, Nikolai Bojarksi, Waleri Nikitenko, Jewgeni Leonow, Olga Wiklandt, Era Siganschina, Irina Gubanowa

Platz 4: Der Grinch (OT: How The Grinch Stole Christmas)

„In einer Schneeflock’, wie vom Himmel sie fällt, geschah eine Geschichte – die unglaublichste der Welt.“ So beginnt die exorbitant gestaltete, in vielen Belangen sogar herrlich groteske Verfilmung eines Kinderbuchklassikers von 1957, die für mich seit meiner Kindheit zu den adventlichen Höhepunkten gehörte und sowohl urkomische, als auch zu Tränen rührende Momente bereithält. „Der Grinch“ lehrt die Zuschauer aller Altersklassen nicht nur, dass der Sinn des Weihnachtsfestes keinesfalls auf einem Übermaß an Konsumorientierheit in Form von Dekoration und Geschenken beruht, sondern allein auf dem Zusammensein mit den Liebsten, das aus unterschiedlichen Gründen leider nicht allen Menschen vergönnt ist. Neben Jim Carrey in seiner enthusiastischen, brüllend komischen Paraderolle als tierischer Weihnachtshasser verstehen es vor allem die „Who’s“ Christine Baranski, Jeffrey Tambor und die seinerzeit erst 7-jährige Taylor Momsen, mit Charme und Spielfreude zu überzeugen. Neben einer besten Make-Up-Arbeiten aller Zeiten, die zu Recht mit dem Oscar ausgezeichnet worden ist sowie bis ins kleinste Detail aufwendigen Kulissen bildet Faith Hills Song „Where Are You Christmas?“ letztlich das Sahnehäubchen in einer kurzweiligen, rundum gelungenen und ebenfalls zeitlosen Weihnachtsproduktion, die wie keine andere polarisieren dürfte.

USA 2000 – 101 Minuten
Regie: Ron Howard
Genre: Fantasykomödie / Weihnachtsmärchen
Darsteller: Jim Carrey, Taylor Momsen, Jeffrey Tambor, Christine Baranski, Bill Irwin, Molly Shannon, Clint Howard, Josh Ryan Evans, Mindy Sterling, Rachel Winfree, Jim Meskimen

Platz 3: Frau Holle (OT: Perinbaba)

Die Bronzemedaille geht an eine Märchenadaption, die wohl nur eingefleischten Fans des Genres bekannt sein dürfte, jedoch perfekt zum Weihnachtsfest passt. „Frau Holle“, eine Fernsehproduktion aus dem Jahr 1985, ist in inhaltlicher Hinsicht alles andere als eine Neuerfindung, sondern fokussiert die ursprünglichen, aus slawischen Sagen entnommenen Motive des altbekannten Märchens der Gebrüder Grimm. Für ein vorschulisches Publikum wurde die verhältnismäßig anspruchsvolle Verfilmung sicherlich nicht gemacht, weil sie sich intensiv mit den Themen Tod, Vergänglichkeit und Missgunst beschäftigt, während das Handlungsgefüge komplexe, metaphorische Züge offenlegt, dennoch vermag die elegant und in bildlicher Hinsicht kontrastreich inszenierte Legende für Heranwachsende zur Entwicklung eines Urteilsvermögens beizutragen. Die nicht nur als Wettermacherin, sondern viel mehr als moralische Instanz gezeichnete Protagonistin wurde von der zweifach für einen BAFTA nominierten Italienerin Giulietta Masina eindrucksvoll und sehr herzenswarm verkörpert. Zudem erscheinen die schneebedeckten Landschaften, weitschweifige Kameraperspektiven, die entweder melancholischen oder aber volkstümlichen Klänge und der symbolhafte Kontrast zwischen dem farbenfrohen Domizil der Märchenfigur und der reduziert ausgestatteten Menschenwelt als gewählte Gestaltungsmittel insbesondere für Spartenmaßstäbe als außergewöhnlich.

ČSSR 1985 – 90 Minuten
Regie: Juraj Jakubisko
Genre: Märchenfilm
Darsteller: Giulietta Masina, Tobias Hoesl, Petra Vančíková, Soňa Valentová, Pavol Mikulík, Milada Ondrašíková, Valerie Kaplanová, Karel Effa

Platz 2: Kevin – Allein Zu Haus (OT: Home Alone) & Kevin – Allein In New York (Home Alone 2: Lost In New York)

Im Gegensatz zu vielen anderen Fans (vor-)weihnachtlicher Unterhaltung fand ich nicht nur Gefallen an Chris Columbus‘ erstem Erfolgsfilm namens „Kevin – Allein Zu Haus“, sondern in selben Maße auch an dessen Nachfolger, weswegen beide Familienabenteuer auch untrennbar voneinander zu betrachten sind. Silber geht daher an beide Komödien, in welchen der im Grundschulalter befindliche, rotzfreche und versehentlich nicht auf Reisen genommene Kevin zwei Banditen gehörig den Raubzug verdirbt. Trotz seiner unzweifelhaften Brutalität – die irrwitzig und vortrefflich von Joe Pesci und Daniel Stern verkörperten Ganoven hätten angesichts von Kevins ausgeklügeltem Widerstand schätzungsweise 30 Mal das Zeitliche segnen müssen, – bildet der Zweiteiler einen magischen, grenzenlos amüsanten Kinobeitrag, der auch nach fast 30 Jahren zum festen Bestandteil des Festtagsprogramms gehören sollte. Erfrischende Gastauftritte sowie sprühende Dialoge und Persiflagen auf das hektische Leben in einer Großfamilie bestimmen die Handlung, während sich auch Platz für Szenen findet, die den Griff nach dem Taschentuch unvermeidbar werden lassen. Des Weiteren werden altbekannte Weihnachtssongs gekonnt in die spannende Story verwoben, welche die Mutter-Sohn-Beziehung berechtigterweise als etwas wirklich Unvergleichliches kennzeichnet und für ausgelassene Stimmung an den alljährlichen Weihnachtstagen sorgt.

USA 1990 & 1992 – 103 Minuten + 120 Minuten
Regie: Chris Columbus
Genre: Komödie
Darsteller: Macaulay Culkin, Joe Pesci, Daniel Stern, Catherine O’Hara, John Heard, Roberts Blossom, Devin Ratray, Gerry Bamman, Brenda Fricker, Tim Curry, Eddie Bracken

Platz 1: Tatsächlich … Liebe

Bedarf es angesichts dieses mittlerweile unverzichtbaren Meistwerks wirklich nochmals ausführlicher Worte? Ich denke nicht und wünsche stattdessen erneut glückliche Feiertage. 🙂

Mein Filmfavorit zum Fest: „Tatsächlich … Liebe“ (OT: Love Actually)


UK / USA 2003 – 135 Minuten
Regie: Richard Curtis
Genre: Liebeskomödie / Episodenfilm
Darsteller: Hugh Grant, Emma Thompson, Alan Rickman, Liam Neeson, Laura Linney, Colin Firth, Martine McCutcheon, Bill Nighy, Thomas Sangster, Keira Knightley, Lúcia Moniz, Heike Makatsch, Rowan Atkinson, Rodrigo Santoro, Andrew Lincoln, Chiwetel Ejiofor, Claudia Schiffer
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