Als Anwältin hat Rita (Zoe Saldaña) viel Erfolg, sie hat zahlreiche Verbrecher vor Gericht vertreten und freibekommen, auch wenn den Ruhm dafür meistens ihr Chef einheimst. Kartellboss Manitas del Monte (Karla Sofía Gascón) ist das Talent der Mexikanerin aber nicht verborgen geblieben, weshalb er einen besonders heiklen Auftrag für sie hat. Er will einen Schlussstrich unter sein kriminelles Leben ziehen und noch einmal neu anfangen. Vor allem will er in Zukunft ein Leben als Frau führen können, was er sich schon länger erträumt hat. Rita soll nicht nur den passenden Arzt finden, der diese geschlechtsangleichende Operation durchführen kann. Sie soll zudem ein neues Zuhause für del Montes Ehefrau Jessi (Selena Gomez) und die beiden Kinder finden, die nichts von der neuen Identität erfahren dürfen. Doch so einfach wie gedacht ist das mit dem Schlussstrich nicht… Lesen fortsetzen
Joker: Folie á Deux
Zwei Jahre ist es her, dass Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) als Alter Ego Joker in Gotham City sein Unwesen trieb und dabei mehrere Menschen umbrachte. Seither sitzt er im Arkham Asylum, wo er sadistischen Wächtern wie Jackie Sullivan (Brendan Gleeson) ausgesetzt ist und auf seine Gerichtsverhandlung wartet. Seine Anwältin Maryanne Stewart (Catherine Keener) ist davon überzeugt, dass er schwer gestört ist aufgrund traumatischer Erfahrungen und deswegen nicht schuldfähig ist. Arthur selbst weiß nicht so recht, was er von allem halten soll, zumal er sowohl innerhalb der Einrichtung wie auch da draußen als Held gefeiert wird. Besonders Harleen Quinzel (Lady Gaga), die ebenfalls in Arkham eingewiesen ist, findet Gefallen an dem stillen Mann mit der blutigen Vergangenheit und ist fest entschlossen, den Joker endgültig zu befreien…
Die Fotografin (OT: Lee)
„Ich will lieber Fotos machen, als eines zu sein“. Das hat die Amerikanerin Lee Miller gesagt, die ihre Karriere als Mannequin begann und später zu einer der bedeutendsten Kriegsfotografinnen des 20. Jahrhunderts wurde. Wir lernen sie kennen im Jahr 1938, als sie an der südfranzösischen Küste das süße Leben der Bohème genießt. Umgeben von Künstlerfreunden wie der Journalistin Solange D’Ayen (Marion Cotillard) und der Surrealistin Nusch Eluard (Noemie Merlant), spürt sie zwar die wachsende Kriegsgefahr durch Hitlers Expansionsgelüste, nimmt sie aber nicht ernst. „Wir hielten den ganzen Nazi-Spuk damals nicht für real“, vertraut sie in der Rahmenhandlung einem jungen Interviewer (Josh O’Connor) an, der sie im Rückblick zu ihren Erlebnissen bis 1945 befragt.
Sorglos leben die Künstlerfreunde noch 1938 in den Tag hinein, Lee selbst ist kaum mehr als vier Monate am selben Ort. Doch dann lernt sie ihren zweiten Ehemann Roland Penrose (Alexander Skarsgård) kennen, geht mit ihm nach London, wo sie bei der britischen „Vogue“ anheuert und von Herausgeberin Audrey Withers (Andrea Riseborough) unterstützt wird. Gemeinsam mit dem jüdischen Fotografen David E. Sherman (Andy Samberg) zieht es sie bald nach Europa, um den Krieg und den Holocaust zu dokumentieren… Lesen fortsetzen
Anora
Die 23-jährige Ani (Mikey Madison) verdient sich ihr Geld als Stripperin in einem Club in New York City. Dabei kommt ihr nicht nur ihr gutes Aussehen zugute. Auch die Russischkenntnisse sind sehr nützlich, haben sie doch sehr viel russische Klientel. Zu dieser zählt auch Vanya (Mark Eydelshteyn), der als Sohn eines mächtigen russischen Oligarchen nach Belieben mit Geld um sich werfen kann. Der ist hin und weg von der selbstbewussten, zwei Jahre älteren Frau, bestellt sie immer wieder zu sich, um gegen Geld Sex mit ihr zu haben. Doch Vanya will mehr als das: Er überredet sie dazu, eine Woche nur für ihn zur Verfügung zu stehen und sich als seine Freundin auszugeben. Dieses Angebot lässt sich Ani nicht entgehen, die beiden haben auch jede Menge Spaß, ziehen von einer Party zur anderen. Als die zwei spontan entscheiden, in Las Vegas zu heiraten, überschreiten sie aber eine Grenze, was die Familie des Liebestollen nicht akzeptieren will… Lesen fortsetzen
Die Unschuld (OT: Kaiutsu / AT: Monster)
Seit dem Tod ihres Mannes muss sich Saori Mugino (Sakura Ando) alleine um ihren Sohn Minato (Soya Kurokawa) kümmern. Einfach ist das nicht. Vor allem in der letzten Zeit, da der Junge sich immer wieder eigenartig verhält. Wo ist zum Beispiel der eine Schuh von ihm geblieben? Eine wirkliche Antwort erhält sie nicht. Als Minato eines Abends nicht zurückkommt, macht sie sich auf die Suche und findet ihn in einem verlassenen Eisenbahntunnel. Langsam wächst in ihr der Verdacht, dass etwas in der Schule vorgefallen sein muss. Ob sein Lehrer Herr Hori (Eita Nagayama) ihn misshandelt hat? Sie will es genau wissen und konfrontiert die Schule mit ihren Vermutungen. Doch dort will man nichts davon wissen und versucht, die aufgebrachte Mutter abzuwimmeln… Lesen fortsetzen
Serienklassiker: Hannibal
Will Graham (Hugh Dancy) unterrichtet eigentlich an der FBI Academy bei Baltimore, wenn er nicht gerade von Agent Jack Crawford (Laurence Fishburne) zu Außeneinsätzen mitgeschleppt wird. Denn Will hat eine einzigartige Gabe: Er hat ein so ausgeprägtes Empathievermögen, dass er sich in jeden anderen Menschen hineinversetzen kann und so dem FBI hilft, Serienmörder zu schnappen. Ein Blick auf den Tatort und er weiß nicht nur, wie der Mord geschah, sondern auch warum und damit von wem.
Kehrseite der Medaille ist, dass dieses ständige Hineinversetzen in die Psyche von meist gestörten Killern nicht ohne Einfluss bleibt. Will, selbst nicht der stabilste Mensch, leidet zunehmend an Wahnvorstellungen, geistigen Aussetzern und Identitätsstörungen. Ist der Profiler selbst davor durchzudrehen und eine Gefahr für andere zu werden? Um das zu verhindern, stellt ihm Jack den Psychiater Hannibal Lecter (Mads Mikkelsen) an die Seite, der ein Auge auf den begabten Sonderling werfen soll. Was jedoch weder Will noch Jack ahnen: Der so seriös wirkende Hannibal ist selbst ein Serienmörder und manipuliert sein Umfeld nach Belieben… Lesen fortsetzen
The Substance
Pop-Diva Cher sagte einst unverblümt: „Älterwerden ist sch****!“ Ebendies muss auch Elizabeth Sparkle schmerzlich am eigenen Leib feststellen, als sie pünktlich zu ihrem 50. Geburtstag von ihrem Arbeitgeber ausrangiert wird und ein langjähriges TV-Engagement verliert. Desillusioniert unterzieht sie sich spontan einer geheimnisvollen, medikamentösen Verjüngungskur und erschafft ein zweites, makelloses, blutjunges Ich namens „Sue“. Mit dem perfektionierten Wesen wechselt sie sich fortan im Wochenrhythmus ab und bestreitet den Alltag, verpflichtet sich aber zum Tausch. Was zunächst wie ein Heiliger Gral anmutet, mündet schrittweise in einem alptraumhaften, unumkehrbaren Szenario.
Zugegeben: Auf ein Handlungskonstrukt wie dieses muss man selbst als kreativer Kopf erst einmal kommen. „The Substance“ wurde erstmals im Mai an der Côte d’Azur vorgestellt und sorgte für ein hohes Maß an Aufsehen, denn die Produktion, deren Original-Drehbuch in Cannes ausgezeichnet wurde, bedient nicht nur vier Filmgenres zugleich, sondern mutiert schrittweise zu einem schizophrenen, bizarren Konkurrenzkampf, der definitiv nichts für zart besaitete Gemüter ist.
Freitag, der 13. Franchise Ranking
Passend zum heutigen Freitag der 13. möchte ich einmal DER Horrorfilmreihe zum berühmt berüchtigten Schreckensdatum schlechthin huldigen, die insgesamt auf mittlerweile 12 Filme kommt. Hier sollen einmal alle Werke kurz Rezensiert und im Anschluss gerankt werden. Viel Spaß beim Lesen und postet gerne Euer Ranking im Kommentarfeld. Lesen fortsetzen
Kinds of Kindness
Eigentlich kann Robert (Jesse Plemons) nicht klagen. Er ist glücklich mit Sarah (Hong Chau) verheiratet, hat ein schönes Haus und eine gute Arbeit. Vor allem hat er mit Raymond (Willem Dafoe) einen Chef, der sich sehr um ihn kümmert. Ein bisschen zu sehr, wenn dieser alle Aspekte seines Lebens bestimmt. Doch der neueste Auftrag des Bosses geht sogar Robert zu weit. Daniel (ebenfalls Jesse Plemons) ist hingegen ziemlich verloren, seitdem seine Frau Liz (Emma Stone) spurlos verschwunden ist. Als diese wieder auftaucht, kann Daniel sein Glück kaum fassen – bis er einige rätselhafte Beobachtungen macht, die ihn an allem zweifeln lassen. Emily (ebenfalls Emma Stone) und Andrew (ebenfalls Jesse Plemons) sind derweilen im Auftrag ihres Kults auf der Suche nach einer Frau, welche die Toten zum Leben erwecken kann… Lesen fortsetzen
The Crow
Der Mythos von amouröser Aufopferung bis über die Tore der Unterwelt hinaus, ist so alt wie die Menschheit selbst und wurde bereits in der Antike in Gestalt von Orpheus und Eurydike verarbeitet. Ebendieses zeitlose Motiv bildet den Kern der größtenteils in der tschechischen Hauptstadt entstandenen Independentproduktion „The Crow“, welche ein loses Remake des gleichnamigen Films von 1994 darstellt. In Gestalt seiner dritten Regietätigung arrangierte Rupert Sanders, der zuvor „Snow White And The Huntsman“ inszenierte, jedoch trotz vorhandenen Potentials ein außerordentliches Beispiel für einen Flop auf nahezu sämtlichen Ebenen, der fünf Genres bedienen möchte, ohne dass es auch nur im Hinblick auf ein einziges davon halbwegs gelingt.