Flucht vom Planet der Affen (OT: Escape from the Planet of the Apes)
Einen noch endlicheren Schluss als das Finale des zweiten Teils hätte es eigentlich definitiv nicht geben können, doch Fox drängte aufgrund des erneuten Publikumserfolges dennoch auf eine weitere Fortsetzung, der bekanntermaßen sogar noch zwei weitere folgen sollten.
Deshalb musste sich Dehn einen sehr gewagten Twist ausdenken um die Geschichte dennoch fortführen zu können. Doch hat man diesen geschluckt wird man dafür mit einem wirklich gelungenen Film belohnt, der völlig anders als die vorangegangenen (und auch die kommenden) ist und neben dem 2011er-Reboot als einziger der Reihe in der jeweiligen Gegenwart spielt.
Die Regie übernahm dieses Mal Don Taylor, der zuvor hauptsächlich als Schauspieler aktiv war (u.a. als Spencer Tracys Schwiegersohn in spe in „Vater der Braut“ oder in „Stalag 17“).
Kurz vor der völligen Zerstörung der Erde durch die Kobaltbombe konnten sich die Schimpansen Dr. Zira (Kim Hunter), Dr. Cornelius (jetzt wieder Roddy McDowall) und Dr. Milo (Sal Mineo) mit dem wieder flott gemachten Raumschiff von Taylor gerade noch rechtzeitig aus dem Staub machen und wurden durch die Explosion ins Jahr 1973 zurückgeschleudert. Dort werden die drei aus dem Meer vor Los Angeles gerettet und die Rettungskräfte des Militärs staunen nicht schlecht als sie aus dem Wrack drei Affen bergen.
Da sie wissen, dass Affen zu diesem Zeitpunkt noch unterentwickelte Wesen sind und die Menschen die „Krone der Schöpfung“, bleiben sie vorerst stumm und lassen einige „stupide“ Verständnistests in einem Tierheim über sich ergehen um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Doch irgendwann reißt Zira der Geduldsfaden und sie macht den Tier-Psychologen Dr. Dixon (Bradford Dillman) und Dr. Branton (Natalie Trundy) gegenüber eine schnippische Bemerkung was wiederum diese sprachlos macht. Milo wurde unterdessen durch einen ebenfalls im Heim befindlichen Gorilla erwürgt.
Die Nachricht über die Existenz hochintelligenter sprechender Affen verbreitet sich daraufhin in Windeseile und es wird eine präsidentiale Untersuchungskommission eingerichtet vor der die beiden Affen aussagen sollen. Zira erzählt der Kommission, dass sie aus der Zukunft der Erde stammen, verschweigt aber den Fakt, dass die Menschen später den Platz der Tiere einnehmen, um Unfrieden zu vermeiden. Der Ausschuss ist von Zira und Cornelius sehr angetan und sie werden daraufhin wie Staatsgäste behandelt, in einem Edelhotel untergebracht und die neuen Lieblinge der Society. Einzig Dr. Hasslein (Eric Braeden), der oberste wissenschaftliche Berater des Präsidenten bleibt skeptisch.
Als sich eines Tages herausstellt, dass Zira schwanger ist, macht er sie betrunken und erfährt so von der Rolle der zukünftigen Menschen und der Zerstörung der Erde. Da er die beiden für die Quelle allen Übels hält, veranlasst er ihre Internierung und erfährt dabei im Verhör von Cornelius die ganze Geschichte. Als eines Tages eine Seuche sämtliche niederen Tiere darnieder raffte, begannen die Menschen sich Affen als Haustiere zu halten. Aufgrund ihrer vergleichsweise hohen Intelligenz, dressierten sie sie jedoch alsbald dazu kleinere Hausarbeiten zu erledigen und mit der Zeit mussten die Affen immer mehr Aufgaben übernehmen und als Sklaven für die Menschen schuften. Bis irgendwann ein Affe namens Aldo genug hatte und (durch den täglichen Umgang mit Menschen dazu befähigt) die Worte „Nein“ sprach und gegen seine Herren aufbegehrte. Weitere Affen schlossen sich ihm an und den folgenden Kampf gegen die Menschheit konnten die Affen letztlich für sich entscheiden. Die Menschen führten zudem weiter Krieg untereinander, was in einem atomaren Endschlag mündete, der das Schicksal der Menschheit endgültig besiegelte.
Als der Kommission die neuen Erkenntnisse vorgetragen werden, kommen sie überein, dass von Zira und Cornelius selbst zwar keine Gefahr ausgehe, um aber zukünftigen Ereignissen vorzugreifen, solle das ungeborene Kind Ziras vorsorglich abgetrieben und beide sterilisiert werden. Doch Zira und Cornelius können aus der Haft fliehen und werden von nun an gnadenlos gejagt. …
Der dritte „Planet der Affen“-Film schlägt eine völlig neue Richtung ein und kann durch den Zeitreisekniff als Quasi-Prequel eingeordnet werden, der alle zukünftigen Ereignisse erst tatsächlich in Gang setzt. Er ist zudem sogar noch ein Tick besser als sein direkter Vorgänger.
Die politische Komponente ist hier im Prinzip ähnlich wie im ersten Teil, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Es geht um die Frage nach der Gleich- bzw. Ungleich-Behandlung von Menschen und ihrer Artgenossen, aber auch die Frage nach Macht und Machtmissbrauch. Und natürlich darum, ob mögliche zukünftige Ereignisse durch heikle Präventionsmaßnahmen beeinflusst werden dürfen.
USA – 1971 – 1 Std. 37 Min.
Regie: Don Taylor
mit Roddy McDowall, Kim Hunter, Sal Mineo, Natalie Trundy, Bradford Dillman, Eric Braeden, William Windom, M. Emmet Walsh, John Randolph & Ricardo Montalbán
Genre: Science-Fiction/Drama/Abenteuer