The Name is Bond, … James Bond

Bevor ich am Samstag endlich den von mir lange und heiß erwarteten neuesten Bond-Streifen „Spectre“ sehe, habe ich mir in den letzten Wochen noch einmal alle bisherigen 23 Filme angeschaut. Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich die einzelnen Filme schon gesehen hatte, dieses Mal waren es aber zum allerersten Mal alle Filme am Stück und in der richtigen chronologischen Reihenfolge.
Das Franchise um den Geheimagenten im Auftrag Ihrer Majestät gehört übrigens seit Kindesbeinen an zu meinen liebsten Filmreihen. Dabei spielt natürlich die durchgängige Formelhaftigkeit eine große Rolle. Die schönen Frauen, die exotischen Drehorte, die schnellen Autos, die Wodka Martinis (geschüttelt, nicht gerührt versteht sich), das stets unerwiderte Turteln von Miss Moneypenny und natürlich die unzähligen Gadgets von Quartiermeister „Q“, dank denen 007 bisher auch noch die brenzligsten Situationen meistern konnte. Ferner spiegelten die Bond-Filme seit jeher aber auch den jeweiligen Zeitgeist wider und tun dies bis heute. In dieser fabulösen Mischung aus Routiniertheit und Immerneuem liegt wohl auch der ständige Reiz und der immerwährende gigantische Erfolg der langlebigsten Reihe der Filmgeschichte.
James Bond wird daher sicher auch in 50 Jahren noch über die Leinwände dieser Welt flimmern.


James Bond – 007 jagt Dr. No (OT: Dr. No)

James Bond 1 - Dr No

Für viele Fans gilt Sean Connery als nach wie vor bester Darsteller des Doppel-Null-Agenten mit der Lizenz zum Töten. Für mich ehrlich gesagt auch, wobei Daniel Craig spätestens seit „Skyfall“ heftig an dessen Stuhl sägt. Als Begründung wird dabei übrigens oftmals angeführt, dass Connery schließlich das Original sei, der die Reihe bis heute entscheidend geprägt hat. Letzteres kann man zwar definitiv so unterschreiben, doch das Original ist er eigentlich nicht. Denn bereits 1954 wurde der erste Bond-Roman Ian Flemings, „Casino Royale“, mit Barry Nelson in der Hauptrolle und Peter Lorre als dessen Gegenspieler Le Chiffre für das amerikanische Fernsehen verfilmt. Aufgrund des geringen Bekanntheitsgrades dieses Kurzfilms gilt aber Sean Connery als DER Ur-Bond. Das Buch wurde übrigens 1967 noch ein Mal als Parodie auf die bisherigen Filme von Albert R. Broccoli und Harry Saltzman verfilmt und fand bekanntlich im Jahre 2006 auch als kanonischer Beitrag Eingang in die Filmreihe.
Als erster Film für das bis heute erfolgreiche Franchise wurde hingegen aufgrund von Rechtsstreitigkeiten „Dr. No“ ausgewählt. Und hier wurden bereits viele der Elemente eingeführt, die die Fans bis heute lieben, u. a. auch die Superverbrecher-Organisation S.P.E.C.T.R.E. Natürlich hat an diesem Werk schon ein wenig der Zahn der Zeit genagt, doch nichtsdestotrotz ist es ein bis heute würdiger Einstand. Für damalige Verhältnisse war „Dr. No“ sogar sehr radikal und fortschrittlich. Nicht nur aufgrund der futuristischen Geschichte und Ausstattung, sondern auch der bis dato selten so expliziten Darstellungen von Sex und Gewalt. Dieser Film hat damit nicht nur eine Legende begründet, sondern einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Filmwelt genommen.


GB- 1962 – 1 Std. 50 Min.
Regie: Terence Young
mit Sean Connery, Ursula Andress, Joseph Wiseman, Bernard Lee, Jack Lord, Anthony Dawson, John Kitzmiller, Eunice Gayson & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau (OT: From Russia with Love)

James Bond 2 - Liebesgrüße

Die Verfilmung eines zweiten Bond-Abenteuers war nach dem überragenden Erfolg an den weltweiten Kinokassen eine Formsache. „Liebesgrüße aus Moskau“ wurde ein ebensolcher Straßenfeger und erschuf dabei auch noch den Prototypen des (mittlerweile klassischen) modernen Agentenfilms. Spannend, humorvoll, actionreich und wiederum sehr offen in der Darstellung. Spätestens jetzt war Connery definitiv in der Rolle angekommen.


GB- 1963 – 1 Std. 55 Min.
Regie: Terence Young
mit Sean Connery, Daniela Bianchi, Pedro Armendáriz, Lotte Lenya, Robert Shaw, Bernard Lee, Walter Gotell, Anthony Dawson, Eunice Gayson, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Goldfinger (OT: Goldfinger)

James Bond 3 - Goldfinger

Mit dem dritten Film „Goldfinger“ ist den Produzenten Broccoli und Saltzman dann nicht nur der finanzielle, sondern auch der künstlerische Höhepunkt der Reihe gelungen. Dieser Film ist bis heute der gelungenste der gesamten Reihe, an dem sich jeder weitere Bond-Film messen lassen musste bzw. muss. Für mich DIE Blaupause eines 007-Films, was nicht nur am sensationellen Drehbuch liegt, sondern hauptsächlich an der Jahrhundertperformance von Gert Fröbe, der als titelgebendes kriminelles Mastermind Auric Goldfinger die Latte für alle kommenden Bond-Villains auf ein ganz neues Level setzte, das m.E. bisher noch Keiner wieder erreicht hat (also beeindrucke mich Christoph Waltz!).


GB- 1964 – 1 Std. 49 Min.
Regie: Guy Hamilton
mit Sean Connery, Gert Fröbe, Honor Blackman, Shirley Eaton, Tania Mallet, Harold Sakata, Bernard Lee, Martin Benson, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Feuerball (OT: Thunderball)

James Bond 4 - Feuerball

„Feuerball“ ist neben „Casino Royale“ der bisher einzige Bond-Roman, der im Laufe der Jahre neu verfilmt wurde. Möglich wurde dies wieder mal durch Schwierigkeiten bei der Rechtslage. Dabei muss ich gestehen, dass mir die Neuverfilmung „Sag niemals nie“, die allerdings kein offizieller Bestandteil des Bond-Kanons ist, um einiges besser gefällt, was hauptsächlich am großartigen Klaus Maria Brandauer in der Rolle des Emil Largo liegt. Adolfo Celi, der diesen Part hier in „Feuerball“ spielt, bleibt dagegen leider etwas blass. Dennoch ist es ein durchaus sehenswerter Film, aus dem man aber mehr hätte raus holen können.


GB- 1965 – 2 Std. 10 Min.
Regie: Terence Young
mit Sean Connery, Claudine Auger, Adolfo Celi, Luciana Paluzzi, Rik van Nutter, Guy Doleman, Bernard Lee, Philip Locke, Anthony Dawson, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Man lebt nur zweimal (OT: You Only Live Twice)

James Bond 5 - Man lebt nur 2 mal

Bond-Filme dürfen, nein müssen sogar manchmal, übertrieben sein. Zugegeben auch ein eher realistischerer Bond wie „Liebesgrüße aus Moskau“ schlägt des Öfteren über die Stränge. Doch hier wird erstmals so richtig auf die Kacke gehauen, zumindest für die damalige Zeit als die Raumfahrt noch in den Kinderschuhen steckte. Doch das wird hier so nonchalant und witzig gelöst, dass man dem Film einfach nicht böse sein kann. Und ohne „Man lebt nur zweimal“ wäre der Filmwelt auch die „Austin Powers“-Reihe entgangen, die neben der „Nackten Kanone“ zu den gelungensten Spoof-Filmen gehören.
Natürlich ist es aber ein schmaler Grat zwischen glaubwürdigen Superschurken und hoffnungslos überzeichneten Charakteren, die dadurch dann leider lächerlich wirken. Und auch die Bond-Reihe sollte diese Linie leider mehrmals überschreiten.


GB- 1967 – 1 Std. 57 Min.
Regie: Lewis Gilbert
mit Sean Connery, Akiko Wakabayashi, Mie Hama, Tetsuro Tamba, Teru Shimada, Karin Dor, Donald Pleasence, Bernard Lee, Charles Gray, Ronald Rich, Tsai Chin, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät (OT: On Her Majesty’s Secret Service)

James Bond 6 – Im Geheimdienst

Nach dem „groovy“ „Man lebt nur zwei mal“ wurde der Ton in diesem Abenteuer wieder etwas ernsthafter und rauher. George Lazenby ersetzte hier zum ersten, und letzten, Mal Sean Connery als James Bond, der sich neuen schauspielerischen Herausforderungen stellen wollte. Lazenby macht seine Sache dabei auch gar nicht schlecht, wirkt aber oftmals doch nur wie ein Abziehbild Connerys und kann der Rolle leider keine echten eigenen Akzente verleihen. Dafür hat er das Glück in einer hervorragenden Geschichte mitwirken zu dürfen, in der Bond sogar heiratet, dann aber einem harten Schicksalsschlag ins Auge blicken muss. Der bis dato düsterste Bond der Reihe und somit sehr nah an Flemings Buchvorlagen. Ein Umstand, der sich später erst wieder mit dem Auftreten von Timothy Dalton, und natürlich aktuell Daniel Craig, einstellen sollte.


GB- 1969 – 2 Std. 22 Min.
Regie: Peter R. Hunt
mit George Lazenby, Diana Rigg, Telly Savalas, Gabriele Ferzetti, Ilse Steppat, Bernard Lee, Angela Scoular, Catherina von Schell, Joanna Lumley, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Diamantenfieber (OT: Diamonds Are Forever)

James Bond 7 – Diamantenfieber

Mit „Diamantenfieber“ wurde ein leider etwas zwiespältiges Bond-Jahrzehnt eingeläutet, dass einige der besten, allerdings auch einige der schwächsten Filme hervorbrachte. „Diamantenfieber“ ist dabei sogar einer der schlechtesten Filme der Reihe geworden. Hier wird der zuvor bodenständige und charmante Humor erstmals eine Etage tiefer gelegt, was sich in der Ära Roger Moore sogar noch vermehren sollte. Zudem ist dieser Film randvoll mit überzeichneten und unglaubwürdigen Figuren, selbst für dieses Genre. Egal, ob das nun die total sinnbefreiten Mr. Kidd und Mr. Wint sind, das völlig grenz-debile Bondgirl Tiffany Case, die mehr als nur ein Schlag ins Gesicht der damals aufblühenden Frauenbewegung gewesen sein muss oder (Gott bewahre) die beiden Henchwomen Bambi und Klopfer (ja ne, is klar). Connery hätte wohl besser daran getan im Bondschen Ruhestand zu bleiben.


GB- 1971 – 2 Std. 00 Min.
Regie: Guy Hamilton
mit Sean Connery, Jill St. John, Charles Gray, Lana Wood, Jimmy Dean, Bruce Cabot, Putter Smith, Bruce Glover, Norman Burton, Bernard Lee, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Leben und sterben lassen (OT: Live and Let Die)

James Bond 8 – sterben lassen

Nach dem ersten Tiefpunkt der Reihe und dem nun endgültigen Ausscheiden von Sean Connery (aber Sag Niemals Nie!) wurde der Serien-Star Roger Moore als neuer Agent der britischen Krone eingeführt und sollte die Rolle bis heute am häufigsten übernehmen. Sein erster Einsatz war dann auch ein relativ geerdeter, er schraubte dafür den Comedy-Faktor deutlich in die Höhe, was zu Beginn auch ein deutlicher Gewinn für die Reihe war, da sich Moore damit als aalglatter Gentleman perfekt zur eher durchtriebenen Auslegung Connerys abzugrenzen vermochte.


GB- 1973 – 2 Std. 01 Min.
Regie: Guy Hamilton
mit Roger Moore, Yaphet Kotto, Jane Seymour, Clifton James, Julius W. Harris, Geoffrey Holder, David Hedison, Gloria Hendry, Bernard Lee & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Der Mann mit dem goldenen Colt (OT: The Man with the Golden Gun)

James Bond 9 - Goldener Colt

„Der Mann mit dem goldenen Colt“ verschenkt mit Fleming-Cousin und Schauspiellegende Christopher Lee als Gegenspieler Scaramanga und Maud Adams als Bondgirl klassischer Couleur leider extrem viel Potenzial. Das Drehbuch ist leider etwas unausgegoren und der spätere „Fantasy Island“-Star Hervé Villechaize gehört zudem zu den schwächeren Henchmen. Kein Vergleich zu Oddjob oder dem im nächsten Film folgenden Beißer.


GB- 1974 – 2 Std. 05 Min.
Regie: Guy Hamilton
mit Roger Moore, Christopher Lee, Britt Ekland, Maud Adams, Hervé Villechaize, Clifton James, Richard Loo, Soon-Tek Oh, Marc Lawrence, Bernard Lee, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte (OT: The Spy Who Loved Me)

James Bond 10 - Spion

Moores dritter Auftritt wurde zu seinem absoluten Höhepunkt des Franchise. Wie bereits bei „Goldfinger“ ist auch hier für mich alles perfekt. Angefangen bei der genau richtigen Dosis Humor, einem abgefahrenen, wenn auch noch glaubwürdigen Motiv des Hauptbösewichts, dem bereits erwähnten kultigen Beißer, sowie Barbara Bach als Major Anya Amasova (der einzig wahren „XXX“!), das wohl Bond ebenbürtigste und obendrein noch hübscheste Bond-Girl der ganzen Reihe. Und auch dieser Film war seiner Zeit wieder um einiges voraus, wäre ein so intensives (Arbeits-)Verhältnis zwischen den damaligen Klassenfeinden in der Realität, zur damaligen Zeit doch nur schwer vorstellbar gewesen.


GB- 1977 – 2 Std. 05 Min.
Regie: Lewis Gilbert
mit Roger Moore, Barbara Bach, Curd Jürgens, Richard Kiel, Shane Rimmer, Caroline Munro, Bernard Lee, Walter Gotell, Eva Rueber-Staier, Geoffrey Keen, Vernon Dobtcheff, Robert Brown, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Moonraker – Streng geheim (OT: Moonraker)

James Bond 11 - Moonraker

Eigentlich hätte es diesen Film nie geben sollen, denn am Ende von „Der Spion, der mich liebte“ war bereits „In tödlicher Mission“ als nächster Bond-Film angekündigt. Doch aufgrund des Mega-Erfolgs des ersten „Star Wars“-Films wollten die Produzenten James Bond auch unbedingt im Weltall kämpfen lassen. Eine Schnapsidee, wie sich bald herausstellen sollte. Dabei beginnt „Moonraker“ noch als wirklich guter Film, die gesamte erste Hälfte bietet alles, was einen hervorragenden Bond ausmacht, doch nach exakt einer Stunde, mit Bonds Ankunft in Rio, legt der Film eine komplette 180°-Kehre hin. Spätestens wenn es in der finalen Schlacht zu den Laser-Kanonen-Duellen kommt ist fremdschämen angesagt und auch Beißer, der im Vorgänger eine perfekt geschriebene Figur war, wird hier zum bloßen Hampelmann degradiert inkl. völlig unlustiger Liebesbeziehung mit einem drallen Spangen-Luder. Und denkt man dann, es kann nicht noch schlimmer kommen, bekommt man im Abspann auch noch den unsäglichen „Disco Moonraker“ auf die Ohren, ein Track der erst 23 Jahre später mit Madonnas Vergewaltigung eines Bond-Songs noch im negativen Sinne getoppt wurde. Insgesamt muss ich „Moonraker“ am Ende aber eine mittelmäßige Wertung geben, da die erste Hälfte wie erwähnt Gold ist.


GB- 1979 – 2 Std. 06 Min.
Regie: Lewis Gilbert
mit Roger Moore, Lois Chiles, Michael Lonsdale, Richard Kiel, Bernard Lee, Corinne Cléry, Geoffrey Keen, Blanche Ravalec, Walter Gotell, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – In tödlicher Mission (OT: For Your Eyes Only)

James Bond 12 - Mission

Nach dem halben „Moonraker“-Desaster konnte sich Moore bei mir mit dem sensationellen „In tödlicher Mission“ wieder rehabilitieren. Dies sollte aber leider auch Moores letzter großartiger Beitrag zur Reihe bleiben.


GB- 1981 – 2 Std. 07 Min.
Regie: John Glen
mit Roger Moore, Carole Bouquet, Topol, Lynn-Holly Johnson, Julian Glover, Cassandra Harris, Michael Gothard, John Wyman, Geoffrey Keen, Walter Gotell, Eva Rueber-Staier, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Octopussy (OT: Octopussy)

James Bond 13 - Octopussy

Maud Adams ist das bis heute einzige Bondgirl, dass es zu zwei wichtigen Rollen in einem Bond-Film geschafft hat, durch ihr Mini-Cameo im folgenden Teil „Im Angesicht des Todes“ zählt sie mit insgesamt drei Auftritten sogar zur alleinigen Spitze, wenn man die Rollen von Moneypenny und später „M“ nicht mitrechnet, die aber auch keine Bondgirls im klassischen Sinne sind.
Nichtsdestotrotz hat Adams dabei leider die schlechteren Filme der Reihe erwischt. Mit „Octopussy“ sogar den zweitschlechtesten überhaupt! Allerdings liegt das nicht an ihr, so fair muss man sein. Hier wird aber der Comedy-Teil reichlich überstrapaziert, was zu solchen Fremdschäm-Momenten wie Bonds Tarzan-Schrei, dem „Tennis-Match“ während der Autoverfolgungsjagd in Indien oder Bonds Anhalter-Erlebnis bei einem „typisch deutschen“ Ehepaar auf dem Weg zur US Air Base in West-Deutschland führt.


GB- 1983 – 2 Std. 11 Min.
Regie: John Glen
mit Roger Moore, Maud Adams, Louis Jourdan, Kristina Wayborn, Kabir Bedi, Steven Berkoff, Vijay Amritraj, David & Tony Meyer, Robert Brown, Geoffrey Keen, Walter Gotell, Eva Rueber-Staier, Desmond Llewelyn & Lois Maxwell
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Im Angesicht des Todes (OT: A View to a Kill)

James Bond 14 - Angesicht

Anders als Connery hatte Moore das Glück nicht mit seinem schlechtesten Film abzutreten, wenngleich natürlich auch kein Meisterwerk entstanden ist. Die Szenen bei der Pferde-Auktion sind aber wirklich charmant und Christopher Walken gibt einen durchaus annehmbaren Bösewicht, auch wenn er etwas auf Sparflamme agiert. Allerdings hatte Moore mit Ende 50 seinen Zenit schon deutlich überschritten und von Tanya Roberts Rolle fange ich gar nicht erst an. Ihre Performance gerade noch so als medioker zu bezeichnen grenzt schon an die Übertreibung des Jahrzehnts.


GB- 1985 – 2 Std. 11 Min.
Regie: John Glen
mit Roger Moore, Christopher Walken, Tanya Roberts, Grace Jones, Patrick Macnee, Patrick Bauchau, David Yip, Fiona Fullerton, Manning Redwood, Alison Doody, Willoughby Gray, Robert Brown, Geoffrey Keen, Walter Gotell, Desmond Llewelyn, Lois Maxwell, Dolph Lundgren & Maud Adams
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Der Hauch des Todes (OT: The Living Daylights)

James Bond 15 - Hauch

Nach „Im Angesicht des Todes“ wurde der Reihe bereits zum vierten Mal eine Frischzellenkur verpasst. Für die nächsten beiden Filme schlüpfte der Waliser Timothy Dalton in die Rolle von 007, da der favorisierte Pierce Brosnan nicht aus seinem Serien-Vertrag bei „Remington Steele“ entlassen wurde. Dalton wiederum war bereits für „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ der Wunschkandidat von Broccoli, lehnte jedoch ab, da er mit damals gerade mal 23 Lenzen definitiv zu jung für die Rolle war. Nun, mittlerweile 41, war er dafür aber genau der richtige Mann. Dalton brachte nach Moores Slapstick-Revue wieder den düsteren und realistischeren Ton der Romane zurück und war der bis dahin erdigste, aber auch einfühlsamste Bond. Ein Faden der rund 20 Jahre später von Daniel Craig erneut aufgegriffen und auf ein noch höheres Level gebracht wurde. Dalton rangiert daher bei meinen Lieblingsdarstellern nach Connery und Craig auf dem dritten Rang, noch vor Brosnan, Moore und Lazenby. Neben Moore wurde ebenfalls Lois Maxwell aufs Altenteil geschickt, die zuvor in allen 14 Filmen die Miss Moneypenny dargestellt hatte. Für die nächsten beiden Filme schlüpfte Caroline Bliss in diese Rolle, blieb aber im Vergleich zu ihrer Vorgängerin leider sehr blass, erst Samantha Bond, die in der Pierce Brosnan-Ära als Moneypenny agierte, konnte dieser Rolle wieder einen eigenen Stempel aufdrücken.
„Der Hauch des Todes“ gehört übrigens zu meinen 5 persönlichen Lieblings-Bonds. Das liegt nicht nur an Daltons sensationeller Neuausrichtung der Reihe, sondern auch an Maryam d’Abo, eines der wie ich finde unterschätztesten Bondgirls, sowie einem grandiosen Drehbuch. Und unter uns, ein Bond der im Prater in Wien spielt, kann schon per se nicht ganz schlecht sein. 🙂


GB- 1987 – 2 Std. 10 Min.
Regie: John Glen
mit Timothy Dalton, Maryam d’Abo, Jeroen Krabbé, Joe Don Baker, John Rhys-Davies, Art Malik, Andreas Wisniewski, Thomas Wheatley, Robert Brown, Geoffrey Keen, Walter Gotell, John Terry, Desmond Llewelyn & Caroline Bliss
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Lizenz zum Töten (OT: Licence to Kill)

James Bond 16 - Lizenz

Mit seinem zweiten und leider bereits letzten Auftritt kommt Dalton zwar nicht an die Genialität des Vorgängers heran, punktet aber mit dem längsten Auftritt von Desmond Llewelyn in seiner Paraderolle als „Q“, einer spektakulären Tanklaster-Verfolgungsjagd am Ende des Films, sowie dem Leinwanddebüt von Benicio Del Toro als durchgeknallter Handlanger Robert Davis.


GB- 1989 – 2 Std. 13 Min.
Regie: John Glen
mit Timothy Dalton, Robert Davi, Carey Lowell, Benicio Del Toro, Talisa Soto, Anthony Zerbe, Frank McRae, David Hedison, Wayne Newton, Anthony Starke, Everett McGill, Cary-Hiroyuki Tagawa, Robert Brown, Priscilla Barnes, Don Stroud, Desmond Llewelyn & Caroline Bliss
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Goldeneye (OT: GoldenEye)

James Bond 17 - Goldeneye

Nachdem es Anfang der 90er-Jahre einige Streitigkeiten bezüglich der Filmrechte gab und zudem mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion eines der prägendsten Feindbilder für eine Agentenserie wie Bond weggefallen war, stand die Zukunft von James Bond für kurze zeit auf der Kippe. Im Jahre 1994 waren sich die Produzenten aber einig die Reihe auf jeden Fall fortzusetzen. Nachdem Timothy Dalton mittlerweile aus dem Projekt ausgestiegen war (ob freiwillig oder auf Drängen Broccolis ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt) war letztlich doch noch der Weg für Brosnan frei. Mit „Goldeneye“ ist ihm dabei ein hervorragender Einstand gelungen, der gekonnt den Sprung in die neue Zeitrechnung nach Ende des Kalten Krieges geschafft hat (wenn hier interessanterweise auch so viele böse Russen wie nie zuvor auftraten). Des Weiteren gibt es eine atemberaubende Verfolgungsjagd mit einem Panzer und Sean Bean sehe ich eh gern. Dass „Goldeneye“ dann noch mein erster Bond war den ich im Kino sehen konnte, ist ein kleiner nostalgischer Bonus. Den ersten vergisst man halt nie.


GB- 1995 – 2 Std. 10 Min.
Regie: Martin Campbell
mit Pierce Brosnan, Sean Bean, Izabella Scorupco, Gottfried John, Famke Janssen, Judi Dench, Robbie Coltrane, Alan Cumming, Joe Don Baker, Tchéky Karyo, Michael Kitchen, Desmond Llewelyn, Samantha Bond & Minnie Driver
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (OT: Tomorrow Never Dies)

James Bond 18 - Morgen

Immer noch guter, wenn auch nicht zur Gänze herausragender Bond. Michelle Yeoh tritt mächtig Ärsche, dafür spielt mir Jonathan Pryce etwas zu behäbig, ein irrer Blick reicht halt noch nicht um einen Über-Villain zu erschaffen. Die Story ist aber erfrischend modern und in diesem Kosmos absolut schlüssig.


GB- 1997 – 1 Std. 59 Min.
Regie: Roger Spottiswoode
mit Pierce Brosnan, Jonathan Pryce, Michelle Yeoh, Teri Hatcher, Ricky Jay, Götz Otto, Judi Dench, Vincent Schiavelli, Joe Don Baker, Colin Salmon, Desmond Llewelyn & Samantha Bond
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug (OT: The World Is Not Enough)

James Bond 19 - Welt

Nach meiner ersten Sichtung von „Die Welt ist nicht genug“ vor mittlerweile 16 Jahren hatte ich eine These aufgstellt, nach der der dritte Film eines Bond-Darstellers wohl immer der Beste ist. Dies war bereits bei Connery („Goldfinger“) und Moore („Der Spion, der mich liebte“) der Fall. Und auch Brosnans dritter Einsatz entpuppte sich als stärkster Film seiner Bond-Ära. Die These konnte ich im übrigen vor 3 Jahren nach „Skyfall“ nochmals (vorerst) untermauern. 😉
Natürlich muss man erstmal die Pille mit Denise Richards als Kernphysikerin in Hotpants schlucken (und ja, die Pille ist verdammt groß), danach bekommt man aber eines der spannendsten und ausgeklügeltsten Bond-Szenarios bis dato geliefert. Zudem gleicht Sophie Marceau als herrlich vielschichtige Elektra King Richards Rolle wieder um Längen aus und die Action-Szenen gehören zum spektakulärsten was Bond bisher zu bieten hatte. Alleine die Boot-Jagd auf der Themse zu Beginn und die Szenen im „Bergwerk“ sind es wert. Ein wirklich herausragender Bond und definitiv in meiner Top 10 zu finden.


GB- 1999 – 2 Std. 08 Min.
Regie: Michael Apted
mit Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle, Denise Richards, Robbie Coltrane, Judi Dench, Ulrich Thomsen, Claude-Oliver Rudolph, Patrick Malahide, Joe Don Baker, Goldie, Michael Kitchen, Colin Salmon, Maria Grazia Cucinotta, Desmond Llewelyn, John Cleese, Samantha Bond & Justus von Dohnányi
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag (OT: Die Another Day)

James Bond 20 - Stirb

Nach dem grandiosen „Die Welt ist nicht genug“ kam dann jedoch leider der Beinahe-Totalausfall „Stirb an einem anderen Tag“ und das ausgerechnet zum Doppeljubiläum des 20. Bond-Films im 40. Produktionsjahr.
Dabei wissen die vielen eingebauten Reminiszenzen an die Reihe durchaus zu gefallen und auch Rosamund Pike stellt bereits in ihrem ersten Kinofilm ihre darstellerischen Fähigkeiten unter Beweis. Doch der Rest ist absolute Obergrütze. Angefangen beim miesesten Bond-Song aller Zeiten, über den an Lächerlichkeit kaum zu überbietenden Plot, bis hin zu den übelsten Visual Effects die mir bis dato untergekommen sind. Waren die meisten Stunts in den früheren Filmen noch zum Großteil handgemacht, wollten die Macher wohl zum Jubiläum extra klotzen statt kleckern, was allerdings im Endresultat nur erbärmlich ist. Das Schlimmste sind natürlich die wohl hirnrissigste Surf-Szene aller Zeiten, sowie das unsichtbare Auto.
Wie bereits oben geschrieben, dürfen Bond-Filme gerne etwas übertrieben sein. Hier wird der schmale Grat zur Lächerlichkeit jedoch nicht nur überschritten, sondern mit Vollgas überfahren. Keine Ahnung was die Autoren da geritten hatte. Gottseidank konnten sie ihren Lapsus beim nächsten Film wieder mehr als wett machen. Wobei ich nach diesem Desaster mit einer Fortführung der Reihe nicht mehr ernsthaft gerechnet hatte.


GB- 2002 – 2 Std. 13 Min.
Regie: Lee Tamahori
mit Pierce Brosnan, Halle Berry, Toby Stephens, Rosamund Pike, Rick Yune, Will Yun Lee, Kenneth Tsang, Judi Dench, Colin Salmon, Michael Madsen, Emilio Echevarría, Lawrence Makoare, John Cleese, Samantha Bond & Madonna
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007: Casino Royale (OT: Casino Royale)

James Bond 21 - Casino Royale

Nach dem katastrophalen „Stirb an einem anderen Tag“ hatte ich in der Tat nicht mehr ernsthaft an ein Überleben der Reihe geglaubt. Doch mit der genialen Idee nicht einfach weiter business as usual zu betreiben, sondern alles auf Reset zu drehen, haben Michael G. Wilson und Barbara Broccoli die absolut beste Entscheidung getroffen. Und so kam es zu einem der seltenen Fälle (wenn nicht sogar dem ersten überhaupt), dass mit „Casino Royale“ zugleich ein Reboot einer ganzen Reihe und eine Neuverfilmung eines Romans verwirklicht wurde.
Dass es mit Pierce Brosnan nicht weitergehen konnte war klar. Doch mit Daniel Craig konnte das Team einen absolut würdigen Nachfolger präsentieren, der sich mittlerweile auf Augenhöhe mit dem „Ur-Bond“ Sean Connery befindet und sogar auf die Überholspur ansetzt. Auch die zwischenzeitliche Entschlackung an bekannten Figuren, wie „Q“, Moneypenny und Bill Tanner, sowie dem bewussten Verzicht auf althergebrachte Rituale wie die Gun Barrel-Sequenz waren mehr als erfrischend und bliesen allen unnötigen Staub und festgefahrenen Ballast aus der Reihe. James Bond war nun definitiv im 21. Jahrhundert angekommen. Zudem wurde mit Mads Mikkelsen einer der charismatischsten Bösewichte der letzten Jahrzehnte eingeführt und Eva Green als erstes Bondgirl, das durch Bonds Schutzpanzer dringt, diesen am Ende allerdings sogar wieder ungewollt verstärkt ist eine perfekte Wahl. Und Martin Campbell, der sich nach dem Mini-Neuanfang mit „Goldeneye“ erneut als Retter der Bond-Reihe erweist, zeigt dass es nicht immer nur die spektakulärsten Action-Sequenzen sein müssen, sondern dass man mit einem einfachen Poker-Spiel mindestens genausoviel Nervenkitzel erzeugen kann. Bravo!


GB- 2006 – 2 Std. 44 Min.
Regie: Martin Campbell
mit Daniel Craig, Eva Green, Mads Mikkelsen, Judi Dench, Jeffrey Wright, Giancarlo Giannini, Caterina Murino, Simon Abkarian, Isaach de Bankolé, Jesper Christensen, Claudio Santamaria, Ludger Pistor, Carlos Leal, Jürgen Tarrach & Tsai Chin
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007: Ein Quantum Trost (OT: Quantum of Solace)

James Bond 22 - Quantum

Nach dem perfekten ersten Teil des Reboots konnte Marc Forster mit dem Mittelteil der „Reboot-Trilogie“ leider nur einen mittelmäßigen Film nachlegen. Mathieu Amalric ist leider kein ernstzunehmender Bösewicht und der Plot um das Wasser-Monopol ist auch nicht gerade der Ober-Burner. Richtig nervig ist allerdings der rasante Schnitt im MTV-Stil. Das passt vielleicht zur Bourne-Reihe, aber nicht zu Bond. Man kann dadurch vielen Ereignissen, speziell zu Beginn, nur bedingt folgen. Alles in allem kein schlechter Film, aber nicht der erwartete gute Nachfolger des genialen „Casino Royale“.


GB- 2008 – 1 Std. 46 Min.
Regie: Marc Forster
mit Daniel Craig, Mathieu Amalric, Olga Kurylenko, Judi Dench, Jeffrey Wright, Giancarlo Giannini, Gemma Arterton, Jesper Christensen, Anatole Taubman, David Harbour, Joaquín Cosío & Rory Kinnear
Genre: Action, Agentenfilm


James Bond 007: Skyfall (OT: Skyfall)

James Bond 23 - Skyfall

siehe hierzu meine ausführliche Kritik

vom 05.11.2012.


GB- 2012 – 2 Std. 23 Min.
Regie: Sam Mendes
mit Daniel Craig, Judi Dench, Javier Bardem, Ralph Fiennes, Naomie Harris, Bérénice Marlohe, Albert Finney, Ben Whishaw, Rory Kinnear, Ola Rapace & Helen McCrory
Genre: Action, Agentenfilm

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