Liberace – Zuviel des Guten ist wundervoll (OT: Behind the Candelabra)

Behind the Candelabra

Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf läuft mit „Liberace“ gerade Soderberghs letzte Regiearbeit in unseren Kinos an. Dies wäre jedoch jammerschade, denn er hat hier wieder mal einen richtig tollen Film auf die Beine gestellt. Zwar wurde „Liberace“ eigentlich „nur“ als Fernsehfilm konzipiert, aber immerhin kommen wir in den Genuss den Film über die letzten Jahre des exzentrischen Showstars und Klaviervirtuosen Władziu „Lee“ Liberace auf der großen Leinwand zu sehen.

Der Film behandelt die letzten zehn Jahre im Leben des „Mr. Showmanship“ nach der Autobiographie seines damaligen Lebensgefährten Scott Thorson.
Der junge Scott lebt ein einfaches Leben als Tiertrainer beim Film, hat aber insgeheim den Traum Tierarzt zu werden. Als er eines Tages mit einem Freund eine Show von Liberace in Las Vegas besucht ist er sofort von ihm fasziniert. Im Anschluss dürfen sie sogar noch Backstage vorbeischauen wo auch der große Showstar ein Auge auf den attraktiven Scott wirft. Dieser bietet Scott alsbald eine Stelle als persönlicher Assistent an um ihn in seiner Nähe zu haben und schnell wird eine leidenschaftliche Beziehung daraus.
Zunächst genießt Scott das glamouröse Leben in vollen Zügen. Liberace möchte ihn sogar adoptieren um eventuellem Gerede aus dem Weg zu gehen. Doch eines Tages unterzieht er sich einer Schönheits-OP und bringt auch Scott dazu sich unters Messer zu legen. Dieser soll ferner eine strikte Diät mit speziellen Schlankheitspillen einhalten, von denen er jedoch schnell abhängig wird. Es kommt zu ersten kleineren Streits zwischen den Beiden, und diese sollen nicht die Letzten bleiben. …

Inszenatorisch ist „Liberace“ ein echter Augenschmaus, man sieht dem Film nicht an, dass es sich nur um eine TV-Produktion handelt. Gleiches gilt für die wundervoll detailgetreue Ausstattung, die tollen Kostüme und die wirklich abgefahrenen 70er-Jahre-Frisuren.
Das Highlight sind aber ganz klar die Schauspieler, insbesondere natürlich Matt Damon in absoluter Höchstform und Michael Douglas mit einer der besten Leistungen seiner Karriere! Dafür gab es vor zwei Wochen völlig zurecht den Primetime Emmy und auch den Golden Globe sollte er so gut wie in der Tasche haben.

Wer auf kammerspielartig inszenierte, dialoglastige Biopics steht sollte sich „Liberace“ also unbedingt anschaun. Die unglaublichen insgesamt 11 Emmys gab es völlig zurecht.

Wertung40

USA – 2013 – 1 Std. 58 Min.
Regie: Steven Soderbergh
mit: Michael Douglas, Matt Damon, Dan Aykroyd, Rob Lowe, Debbie Reynolds, Scott Bakula & Tom Papa
Genre: Drama

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