Um das viele Geld zu waschen, das Walter durch das Methkochen verdient, kaufen er und seine Frau Skyler eine Autowaschanlage und haben bei ihren kriminellen Machenschaften stets Unterstützung von ihrem Anwalt Saul Goodman. Trotzdem ist Skyler mehr als besorgt, dass Walter etwas zustößt. Diese Sorge ist auch nicht unbegründet, denn ausgerechnet Walters Schwager und DEA-Agent Hank, der nach dem Angriff auf ihn im Rollstuhl sitzt, ist Gus und damit auch Walter dicht auf den Fersen. Zudem versucht das mexikanische Kartell die Drogenproduktion von Gus zu übernehmen, der einen perfiden Plan schmiedet um sich dem mexikanischen Kartell, sowie Heisenberg zu entledigen. Er schafft Jesse emotional gegen Walter auszuspielen, der nun seinen Tod will…
In der vergangenen dritten Staffel litt die preisgekrönte Drama-Serie „Breaking Bad“ unter einer langatmigen Inszenierung und Erzählweise. Dies ändert sich zum Glück in der vierten Staffel wieder, welche „Breaking Bad“ zurück in den Olymp der absolut besten TV-Serien unserer Zeit schießt. Dass die Zeiten der genialen Dramedy aus den ersten zwei Staffeln vorbei sind, haben wir schon mit dem Start der dritten Runde bemerkt, wo „Breaking Bad“ zum schonungslosen, ernsthaften und dunklen Drama avancierte. Doch erst jetzt in Staffel vier schafft es die Serie, ein richtiges Gangster-Drama zu werden und wieder deutlich an Tempo zu gewinnen. So entsteht eine Mischung aus langen, eindrücklichen Momenten und relativ rasanten Szenen. Die Serie versteht es nun besser, in den richtigen Momenten Fahrt aufzunehmen und wieder abzubremsen. Dadurch langweilt sich der Zuschauer nicht mehr. Ganz im Gegenteil, denn die vierte Staffel von „Breaking Bad“ ist auch handlungstechnisch sehr spannend gestaltet. Rund um Walter White hängt alles am seidenen Faden und die Staffel generiert zum Ende hin immer mehr Nervenkitzel. Gerade die letzten Folgen dieser Staffel sind an Spannung und Vielschichtigkeit kaum überbietbar und lassen keine Zeit zum Durchatmen um mit einem brillanten Ende abzuschließen.
Dass dies trotz einer immer noch vergleichsweise nüchternen Inszenierung gelingt, ist abermals den starken Schauspielern zu verdanken. Der mehrfache Emmy-Award-Preisträger Bryan Cranston spielt sich wieder die Seele aus dem Leib und begeistert in der Rolle des Familienvaters und Schwerverbrechers in jeder einzelnen Sekunde. Nichts anderes kann man über Emmy-Award-Preisträger Aaron Paul sagen, der als Jesse Pinkman einen so emotionalen und eindringlichen Eindruck hinterlässt, dass er in manchen Szenen nicht nur mit Cranston mithalten, sondern ihn sogar übertrumpfen kann. Wie auch schon in den Staffeln zuvor sind die beiden Hauptakteure ein gigantisches Duo, welches im Fernsehen seinesgleichen sucht. Auch Anna Gunn kann den Wandel von der (über)besorgten Ehefau zur kalten Geschäftsfrau glaubhaft vermitteln, während Giancarlo Esposito als Drogenlord Gus sehr obskur, geheimnisvoll, kalt und vor allem für den Zuseher nicht greifbar ist. Esposito spielt Gus auf eine Art, die dem Zuschauer Gänsehaut bereitet. Ein eigentlich sympathischer, kleiner Mann mit Brille, der im Drogengeschäft aber keine Emotionen zeigt und das Böse in reinster Form ist. Eine absolut gelungene Figur, die hier sowohl von den Autoren als auch vom Schauspieler geschaffen wird.
Alles in allem kann sich „Breaking Bad“ deutlich steigern und ist zurück auf erstklassigen Niveau. Von kleinen Ausrutschern im Mittelteil abgesehen, findet die Serie zurück zu ihrer Bodenständigkeit und legt den etwas merkwürdigen Mittelteil der vergangenen Season ab. „Breaking Bad“ wird zum brillanten Gangsterdrama rund um die Unmenschlichkeit des Drogengeschäfts und ist bis ins Detail perfekt durchgeplant und spannend umgesetzt. Über die Schauspieler kann man eigentlich nicht mehr sagen, als dass man ihre Leistungen selber gesehen haben muss. All dies macht „Breaking Bad“ zu unbedingt sehenswerter Drama-Unterhaltung mit einer Atmosphäre, die einmalig ist. Das hat auch das Emmy-Komitee nach der 5. Staffel eingesehen und die letzte 5. Staffel als „Beste Drama-Serie“ ausgezeichnet und die Konkurrenz um „Mad Men“, „Games of Thrones“, „Homeland“, „House of Cards“ und „Downtown Abbey“ hinter sich gelassen. Respekt! Bin gespannt, ob die geile 4. Staffel wirklich noch getoppt werden kann! Auch wenn nahezu alle Handlungsstränge am Ende der 4. Staffel zusammengeführt werden und man die Serie auch hätte so enden lassen können, kann man sicher sein, dass da noch einiges kommen wird. Man darf gespannt sein!