Original Score: „Captain Phillips“ & „12 Years a Slave“

12phillipsEs hat schon einen gewissen Grund, wieso ich euch heute ausgerechnet „Captain Phillips“ & „12 Years a Slave“ zusammenfassend präsentieren möchte. Zwar haben beide Filme mit Henry Jackman („Captain Phillips“) und Hans Zimmer („12 Years a Slave“) zwei verschiedene Komponisten, jedoch bei genauerer Betrachtung doch sehr viele Übereinstimmungen.

Kommen wir einmal zu der Übereinstimmung, die weniger offensichtlich ist. Henry Jackman ist relativ neu im Business. Er hat 2009 damit begonnen bei Filmen wie „Monster vs. Aliens“ und „Kick-Ass“ die jeweilige Musik zu komponieren. Was er jedoch schon ein paar Jahre länger macht, ist es bei Soundtracks zu Filmen wie „The Da Vinci Code“, „The Dark Knight“ oder dem 2. und 3. Teil der „Pirates of the Caribbean“ Filme im Hintergrund, mehr oder weniger, entscheidend mitzuwirken. Kenner der Filmmusik-Szene wird nun folgendes sofort aufgefallen sein: „Bei diesen Filmen hat doch jeweils Hans Zimmer die Musik komponiert“? Richtig! Jackman arbeitet sehr eng mit Zimmer zusammen – man kann sogar sagen, dass Jackman in Zimmer eine Art von Mentor sieht.

Nun zu dem Offensichtlichen: wie bereits erwähnt komponierte Jackman für „Captain Phillips“ und Zimmer für „12 Years a Slave“ – doch wie viel Originalität und vor allem wie viel Individualität steckt nun wirklich in den jeweiligen Scores? Um dies darzustellen, bedarf es wohl nur eines einzelnen Videos, welches ich zufällig vor wenigen Tagen auf Youtube entdeckt habe:

Verblüffend, nicht wahr?

Was mich jedoch richtig stört ist, dass nun sowohl „Captain Phillips“ als auch „12 Years a Slave“ dem Favoritenkreis für den „Original Score“-Oscar angehören. Es stimmt zwar schon, dass es generell ein schlechteres Jahr für die Musik-Kategorien ist und man wohl Schwierigkeiten hat, fünf nominierungswürdige Scores zu finden, jedoch wäre ich einfach schwer dafür, dass man gerade bei solchen ähnlichen Scores frühzeitig sagt, dass sie für das Oscar-Rennen nicht berechtigt sind. Immerhin hatte die Academy ja auch kein Problem damit, Soundtracks zu Filmen wie „Nebraska“ (verdient) und „Die Eiskönigin“ (unverdient!) zu disqualifizieren.

„This is not a Drill“

Mehr braucht man zu „Captain Phillips“ auch gar nicht posten, da sich der komplette Soundtrack, bis eben auf das letzte Lied im Film, so monoton und unharmonisch anhört.

„Washington“

Bei „12 Years a Slave“ ist das ein wenig anders. Wenn man dieses Lied hört, dann möchte man unbedingt mehr! Es ist nämlich, trotz seiner Kürze, sehr erfrischend und originell, jedoch nur eines von zwei (!) Liedern, die Hans Zimmer für den Film komponiert hat und die sich letztendlich auch am Soundtrack befinden.

Über Johannes Marksteiner

Hauptberuflich: Radio-Redakteur und Sprecher Nebenberuflich: Passionierter Cineast
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