Wie stehen die Chancen für Leo DiCaprio auf den Oscar?

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4. Oscarnominierung fest im Visier: Leonardo DiCaprio in „Wolf of Wall Street“

Obwohl Leonardo DiCaprio mit seinen inzwischen 39 Jahren bereits dreimal für einen Oscar nominiert wurde, ging er bei den Academy Awards bisher jedes Mal leer aus. Jetzt hofft der Hollywoodstar, dass ihm sein neuer Film „The Wolf of Wall Street“, für die er mit Regie-Legende Martin Scorsese bereits zum 5. Mal zusammengearbeitet hat, endlich einen der begehrten Goldjungen einbringen könnte. Im Interview mit dem „Hollywood Reporter“ gab Leonardo DiCaprio zu, dass ihm ein Oscar-Gewinn durchaus eine Menge bedeuten würde.

Wie seine Chance dieses Jahr stehen, möchte ich einmal aus meiner Sicht darlegen und hoffentlich eine fruchtbare Diskussion anregen!

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In seiner über 20jährigen Karriere kann der 39jährige auf ein beachtliches Repertoire an Rollen zurückblicken, ein Oscar blieb ihm bis dato jedoch verwehrt.

„Natürlich wäre das sehr bedeutend für mich“, sagte er über einen potenziellen Oscar-Gewinn. „Ich denke, dass jeder von seinen Kollegen anerkannt werden möchte, ganz ohne Frage.“ Seine Chancen auf einen Oscar für „The Wolf of Wall Street“ sieht Leonardo DiCaprio aber durchaus realistisch: „Die Wahrheit hinter der ganzen Sache ist: Du lernst sehr schnell, dass du absolut keine Kontrolle darüber hast, was die Kritiker oder das Publikum denken werden.“

Stattdessen gibt sich Leonardo DiCaprio bei jedem Film Mühe das Beste aus sich herauszuholen: „Das einzige, was du machen kannst, ist alles zu tun, um den bestmöglichen Film zu machen. Das ist alles, was ich weiß.“ Vielleicht hat er es ja mit „The Wolf of Wall Street“ – einer erneuten Kollaboration mit Regisseur Martin Scorsese (71), mit dem er unter anderen schon „Gangs of New York“ und „The Departed“ drehte – endlich die Chance, sich einen Oscar auf den heimischen Kamin stellen zu können.

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1. Oscarnominierung für „Gilbert Grape“ und Durchbruch für eine lange Karriere

Verdient hätte es Leonardo DiCaprio allemal. Der Charakterdarsteller wurde bereits als 19-Jähriger für „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ für einen Oscar nominiert. Weitere Nominierungen erhielt er für den Scorsese-Film „The Aviator“ und den Polithriller „Blood Diamond“. Besonders stolz ist Leonardo DiCaprio allerdings auf „The Wolf of Wall Street“: „Ich würde mir ganz besonders wünschen, dass dieser Film die nötige Aufmerksamkeit erhält, denn es gab nur zwei Filme in meiner gesamten Karriere, die ich wirklich selbst mit entwickelt habe, wo ich mich wirklich für die Finanzierung eingesetzt habe und einen Regissuer ausgesucht habe. Das waren ‚Aviator‘ und eben dieser hier. Und so sind das eben – und ich hasse es eigentlich diese Phrase zu benutzen – meine ganz speziellen Babies.“

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2. Oscarnominierung und Golden Globe für „The Aviator“ (2004)

Wie es der Zufall so will hat Leo genau für eben genannten „Aviator“, wo der den Flugzeugpionier und Lebemann Howard Hughes verkörpert hat, einst den „Golden Globe“ als „Bester Hauptdarsteller in einem Drama“ gewonnen, musste sich am Kopf- an Kopf-Rennen jedoch Jamie Foxx für sein brilliantes Ebenbild von Ray Charles im Film „Ray“ geschlagen geben. Hier war Leonardo DiCaprio dem Oscar definitiv am Nächsten.

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Unter den Favoriten beginnt es zu bröckeln. Besonders Redford muss nach dem SAG und BAFTA-Snub um seine Nominierung bangen! DiCaprio & Christian Bale kommen gefährlich nah dran!
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Aber auch Forrest Whitakter (SAG-Nominee), Joaquin Phoenix und Oscar Isaac werden Chancen ausgerechnet. Bale und DiCaprio mit Globe und BAFTA-Nom aber deutlich in Angriffsposition für Redfords SPOT!

Diesen Sonntag stehen die Chance auf einen 2. Golden Globe, trotz der hochkartigen Konkurrenz (in der Sparte Comedy) sehr gut. Die Foreign Press zeichnet gerne Filmstars aus und hat Leonardo DiCaprio bereits zum 10. (!) Mal nominiert, so dass Favorit Bruce Dern (Nebraska) und American Hustle-Star Christian Bale, dessen Film sich gerade im Aufwind befindet, es nicht leicht haben dürften DiCaprio das Wasser zu reichen. Bekommt Leonardo DiCaprio morgen seinen 2. Globe verliehen, dann tritt er gegen die Drama-Favoriten Ewitel Ejiofor (12 Years a Slave) oder Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club) im Oscarrennen als direkter Konkurrent um den Sieg an.

Die Frage wird sein, kann und wird er bzw. bei ihm die „Overdue“-Karte gespielt, die schon bei Pacino, Newman, Winslet & vielen Anderen gezogen hat? Nicht außer Acht lassen darf man zudem, dass er in den letzten Jahren mehrfach übergangen worden (Zeiten des Aufruhrs, Shutter Island, Django Unchained) ist und seine Performance in „Wolf of Wall Street“ seine Karrierebestleistung zu sein scheint.

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Trotz mehrfachem Oscargold tauchte er für „The Departed“, „Inception“ und „Django Unchained“ nicht mal auf den Nominierungslisten auf. Besonders bitter kam es als letztes Jahr Christoph Waltz für Django einen 2. Oscar verliehen wurde, anstelle Leo überhaupt in Betracht zu ziehen.

 Karrierebestleistung, Zuschauermagnet, plus Overdue-Status macht ihn Jederzeit zum Mitfavoriten. Beachte man, der Mann spielte seinerseits im erfolgreichsten Film aller Zeiten (Titanic) die Hauptrolle und hat auch „The Departed“ und damit auch Scorsese zum Oscar geführt. Auch wenn seine Lobby anhand der ganzen Snubs in Hollywood nicht groß genug erscheint, kann ich daran nicht so recht glauben. Eher wird auf die passende Leistung und den passenden Film gewartet um ihn krönen zu können.

Wird er dieses Jahr nominiert, stellt sich die Frage, ob man ihn nochmal leer ausgehen lassen möchte und kann. Bei den BAFTAS (der englische Oscar) hat er sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt und steht neben Chiwetel Ejiofor, Bruce Dern, Christian Bale und Tom Hanks auf der Nominierungsliste. Das Matthew McConaughey nicht auf der Liste aufgetaucht ist,ist dem Veröffentlichungstermin von „Dallas Buyers Club“ in England geschuldet, bei den Oscars jedoch ist er gesetzt. Bleibt die Frage, wer wird gestrichen. Das Feld ist eng. Doch neben „American Hustle“ ist auch „The Wolf of Wall Street“ im Aufwind und wenn Letzterer mehrfach nominiert wird, stellt sich die Frage, wo man ihn auszeichnen kann und wird. Neben dem obligatorischen Schnitt-Oscar für Thelma Schoonmaker, der dieses Jahr an „Gravity“ oder Wahlweise „12 Years a Slave“ gehen müsste, bleibt eigentlich nur das Zugpferd des Films auszuzeichnen und das ist ganz klar Leo. In den anderen Kategorien (Film, Regie und Drehbuch) dürfte der Film Chancenlos sein, was frustrierend klingt, ABER die Stimmen auf Leo vereinigen könnte. Ihr glaubt dies sei eine Milchmädchenrechnung? Dann nenne ich auch hier einige Filme, die trotz zahlreicher Nominierungen nur Siegchancen in einer Kategorie hatten und ihn dann auch bekommen haben, trotz hartnäckiger Konkurrenz.

  • „Becket“ & „Johnny Belinda“ (Hauptdarsteller bei je 12 Nominierungen)
  • „Silver Linings Playbook“ (Hauptdarstellerin Lawrence bei 8 Nominierungen)
  • „Babel“ und „Wenn Träume fliegen lernen“ (Filmmusik) bei je 7 Nominierungen.
  • „Michael Clayton“ (Nebendarstellerin Swinton bei 7 Nominierungen), uvm.

Auf jeden Fall erwartet uns ein spannendes Oscarrennen, vor allem wenn DiCaprio nominiert wird, wie ich inzwischen erwarte, dann könnte er wirklich noch zum Gamechanger im Duell McConaughey und Chiwetel Ejiofor werden. Als lachender Dritte könnte Leo durchaus hervorgehen. So spannend lieben wir die Awardsaison! 😉

Aber erstmal heißt es Daumen drücken für die Golden Globes morgen und die Oscarnominierungen am Donnerstag! Es sei denn ihr habt ganz andere Favoriten!

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Titanic-Traumpaar Kate Winslet und Leonardo DiCaprio für ihre Karrierebestleistungen in „Zeiten des Aufruhrs“ übergangen worden. Zumindest konnte sich Winslet mit dem Oscar für „Der Vorleser“ imselben Jahr trösten. Er wartet bis heute auf den Goldjungen.
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