Die PLANET DER AFFEN – Saga

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Bevor am 7. August mit “Planet der Affen: Revolution” endlich der neue Film des Kult-Franchise in die deutschen Kinos kommt (unsere österreichischen Freunde müssen sich noch eine Woche länger gedulden) möchte ich auf den folgenden Seiten noch mal die gesamte bisherige Reihe Revue passieren lassen.
Die „Planet der Affen“-Saga gehört bis heute zu meinen Lieblingsfilmen. Und obwohl sie durchaus erfolgreich waren bzw. sind, werden sie leider immer noch oftmals als zwar gut gemachter, dennoch sinnfreier Trash angesehen. Dabei haben die Filme (mit wenigen Ausnahmen) durchaus Tiefgang und sind als politische Parabeln ihrer Zeit zu verstehen. Also Eigenschaften die viele der heutigen Blockbuster leider nicht mehr oder nur am Rande bedienen.


Planet der Affen (OT: Planet of the Apes) (1968)

Planet der Affen (1968) 2


Bei der Entstehung dieses Projektes war der gigantische Erfolg und die Bedeutung, die es einmal in der Filmgeschichte einnehmen sollte, absolut nicht vorherzusehen. Im Gegenteil, die meisten Studios standen dem jungen Produzenten Arthur P. Jacobs eher skeptisch gegenüber und lehnten ab, sahen sie den gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Pierre Boulle als unverfilmbar an.
Doch schließlich fand Jacobs in Richard D. Zanuck, dem jüngsten Sproß der 20th Century Fox-Dynastie einen Partner der sich traute. Zuvor konnte er schon Regisseur Franklin J. Schaffner (der später auch noch mit Filmen wie „Patton“ oder „Papillon“ für Aufsehen sorgen sollte) und Oscar-Preisträger Charlton Heston für die Hauptrolle gewinnen. Das Drehbuch nahmen der sechsfache Emmy-Preisträger Rod Serling und der zweifache Oscar-Gewinner Michael Wilson, der mit „Die Brücke am Kwai“ bereits zuvor einen von Boulles Romanen adaptiert hatte, in Angriff.

Im Jahre 1972 startete eine bemannte Mission einen Erkundungsflug in die entlegensten Winkel des Weltraums. Nach einem sechsmonatigen Flug mit nahezu Lichtgeschwindigkeit befindet sich die Crew wieder auf der Rückreise Richtung Erde, dort sind aber mittlerweile bereits rund 700 Jahre vergangen. Navigator Taylor (Charlton Heston) ist jedoch ganz froh darüber, da er die kriegerischen Auseinandersetzungen Ende des 20. Jahrhunderts verabscheute und hofft, dass die Menschheit mittlerweile in Frieden lebt. Er versetzt sich wie seine Kollegen Dodge, Landon und Stewart für den Rest der Reise in einen Kälteschlaf.
Doch als sie wieder aufwachen, stellen sie fest, dass etwas schief gelaufen ist. Sie sind um weitere Monate gealtert und ihre Kameradin Stewart, deren Schlafkammer undicht gewesen ist, ist tot und bereits mumifiziert. Beim Blick auf die Schiffszeit stellen sie fest, dass auf der Erde mittlerweile das Jahr 3978 angebrochen ist, sie also noch weiter in die Zukunft gereist sind. Plötzlich stürzt das Schiff ab und landet in einem See auf einem fremden Planeten.
Als sie dort nach Wasser und Nahrung suchen, stoßen sie auf primitive Menschen, die jedoch stumm sind. Diese werden von sprechenden Gorillas gejagt und so geraten auch Taylor und Landon in Gefangenschaft, während Dodge getötet wird. Auf diesem Planeten hat die Evolution einen anderen Weg eingeschlagen und nun sind die Menschenaffen die höchstentwickelten Säugetiere, in etwa auf dem Stand der Erdenmenschen des 19. Jahrhunderts.
Taylor kommt in das Labor von Schimpansendame Dr. Zira (Kim Hunter), einer „Tier“-Psychologin und Verhaltensforscherin, das sie zusammen mit ihrem Verlobten Dr. Cornelius (Roddy McDowall) leitet. Ihm wird die Menschenfrau Nova (Linda Harrison) als „Gespielin“ zur Seite gestellt. Bald stellt Zira fest, dass „Blankauge“, wie sie Taylor nennt, ein besonderer Mensch ist. Taylor, der bei seiner Gefangennahme am Kehlkopf verletzt wurde, kann jedoch vorübergehend nicht sprechen, und so beginnt er mit Zira und Cornelius schriftlich zu kommunizieren. Zira vermutet, dass Taylor das fehlende Bindeglied zwischen den Affen und einfachen Primaten (also den Menschen) sein könnte, und somit ein Beweis für die Evolution des Affen sei. Dies stünde aber im Gegensatz zu den Heiligen Schriftrollen und wäre somit Ketzerei. Als Taylor eines Tages zu fliehen versucht wird er geschnappt, findet dabei aber seine Stimme wieder (mit einem der legendärsten Filmzitate aller Zeiten!) und wird vor ein Tribunal der Akademie der Wissenschaften unter der Leitung des Akademie-Präsidenten (James Whitmore) sowie des Wissenschaftsministers und Hüter der Heiligen Schriftrollen Dr. Zaius (Maurice Evans), zweier Orang-Utans, gestellt.
Taylors Schicksal wird bei der Anhörung vorerst vertagt, während Zira und Cornelius der Ketzerei beschuldigt werden.
Mithilfe ihres Neffen Lucius (Lou Wagner) befreien sie Taylor und Nova und bringen sie zur Verbotenen Zone, der heiligen Stätte der Affen, die normalerweise niemand betreten darf. Dort wollen sie Antworten auf all ihre Fragen finden, doch diese bergen eine schreckliche Wahrheit. …

Neben aller Action und Spannungsmomenten werden hier diverse zeitgenössisch relevante Themen behandelt. Der Umgang der Menschheit mit ihren verwandten Artgenossen und anderen Tieren, sowie generell der fehlende Respekt vor der Natur. Das unreflektierte Festhalten an bestehenden, auch fragwürdigen, Dogmatismen. Das blinde Einhalten von Hierarchien, hier durch das Kastensystem der verschiedenen Primatenrassen symbolisiert. Und zu guter Letzt, der (selbstzerstörerische) Umgang mit der eigenen Rasse.

„Planet der Affen“ ist daher eine bis heute gesellschaftspolitisch wichtige und kongenial in Szene gesetzte Parabel sowie ganz großes Science-Fiction- und Abenteuerkino in einem.

Bei der Oscarverleihung 1969 bekam übrigens John Chambers für die sensationellen Masken einen Spezial-Oscar, da es diese Kategorie damals noch nicht gab. Zudem wurden die Kostüme und die sehr ungewöhnliche, jedoch bahnbrechende, atonale Filmmusik von Jerry Goldsmith nominiert.


USA – 1968 – 1 Std. 47 Min.

Regie: Franklin J. Schaffner
mit Charlton Heston, Roddy McDowall, Kim Hunter, Maurice Evans, Linda Harrison, Lou Wagner, James Whitmore & James Daly
Genre: Science-Fiction/Drama/Abenteuer

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