Die PLANET DER AFFEN – Saga

Eroberung vom Planet der Affen (OT: Conquest of the Planet of the Apes)

Eroberung vom Planet der Affen 1


Mit dem Oscar nominierten J. Lee Thompson, der zuvor besonders mit „Die Kanonen von Navarone“ und „Ein Köder für die Bestie“ Erfolge feiern konnte, übernahm beim vierten Film der Reihe bereits der vierte Regisseur das Ruder und sollte es auch beim endgültig finalen Teil nicht mehr aus der Hand geben. Die verschiedenen Einflüsse machen jedoch jeden Teil zu einem einzigartigen Filmerlebnis, was übrigens das Beste ist, das einem solchen Franchise passieren kann. Denn auch der vierte Ableger hat durchaus Schauwert und ist ein würdiger Nachfolger.

Im Jahre 1991 ist Los Angeles ist zu einem totalitären System unter der Herrschaft von Gouverneur Breck (Don Murray) verkommen, einzig dessen rechte Hand MacDonald (Hari Rhodes) zeigt noch so etwas wie Mitgefühl. Die von Cornelius prognostizierte Haustier-Seuche ist bereits längst eingetreten und die Affen wurden durch Menschenhand zu niederen Diensten versklavt.
Einzig Schimpanse Caesar (Roddy McDowall), der Sohn von Zira und Cornelius, der beim liebevollen Zirkusdirektor Armando (Ricardo Montalbán) aufgewachsen ist, kann ein einigermaßen harmonisches Leben führen. Doch auch er muss ständig auf der Hut sein, denn sollte er nur ansatzweise als hochintelligenter, ja sogar sprechender Affe auffallen, muss er Repressalien seitens der grausam vorgehenden Polizei fürchten.
Als er mitsamt Armando Zeuge willkürlicher Gewalt gegenüber anderen Primaten wird, kann er sich jedoch nicht mehr zusammenreißen und beschimpft die Polizisten, woraufhin Armando als vermeintlicher Unruhestifter verhaftet wird. Mit Caesar hat er für diesen Fall vereinbart, dass er sich unter eine Ladung frisch angekommener Affen aus Übersee schmuggeln und sich wie Einer von Ihnen verhalten soll. Caesar kommt daraufhin ins so genannte „Ausbildungszentrum“ und muss dort übelste Misshandlungen an seinen Artgenossen beobachten. Als dann auch noch Armando beim Verhör unter Chefinspektor Kolp (Severn Darden) auffliegt und sich zu Tode stürzt, regiert bei Caesar nur noch blanker Hass. Er schwört Vergeltung und bringt, zusammen mit Schimpansin Lisa (Natalie Trundy), die anderen Affen dazu ihn bei einer Revolte gegen die herrischen Unterdrücker zu unterstützen. …

Der vierte Film ist er der mit Abstand düsterste Teil der Reihe und auch der Einzige, der für den amerikanischen Markt mit einem PG-Rating versehen wurde (in Deutschland wurde daneben auch noch „Rückkehr zum Planet der Affen“ erst mit FSK 16 freigegeben).
Hier steht die Revolution der Affen natürlich sinnbildlich für den Kampf der schwarzen Bevölkerung Amerikas nach Unabhängigkeit und Gleichberechtigung, insbesondere der gewalttätigen Aufstände Mitte der 1960er wie den Watts-Unruhen in Los Angeles. Man kann es aber auch als generellen Kommentar gegen Sklaverei und Willkürherrschaft ansehen.

Die Umsetzung der Geschichte ist vielleicht an manchen Stellen etwas arg platt geraten, zudem sieht man dem Film auch leider sein geringes Budget an, besonders die Schlachtszenen wirken (zumindest aus heutiger Sicht, aber auch im Vergleich zu etwa zeitgleich entstandenen Produktionen) etwas dürftig. Alles in allem bietet „Eroberung vom Planet der Affen“ jedoch spannende Unterhaltung und schneidet wie seine Vorgänger wichtige amerikanische (aber auch weltweit gültige) Probleme an. Zudem ist er in seiner Bildsprache wieder komplett anders als die früheren Filme der Reihe, was die „Planet der Affen“-Saga auch im vierten Anlauf noch sehr interessant macht.


USA – 1972 – 1 Std. 27 Min.

Regie: J. Lee Thompson
mit Roddy McDowall, Ricardo Montalbán, Don Murray, Natalie Trundy, Hari Rhodes & Severn Darden
Genre: Science-Fiction/Drama/Action

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