Luise Rainer ist tot!

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Am vorletzten Tag des Jahres verstarb Luise Rainer, eine der letzten Schauspielerinnen aus der goldenen Hollywood-Ära im stolzen Alter von 104 Jahren. Die 1910 in Düsseldorf zur Welt gekommene Darstellerin erlag in London den Folgen einer Lungenentzündung und war bis 2014 nicht nur die mit Abstand älteste, noch lebende Oscargewinnerin und die erste Person überhaupt, welche zwei Trophäen in Folge gewinnen konnte, sondern ist die bis zum heutigen Tag einzige Deutsche, die jemals in einer Darstellersparte ausgezeichnet worden ist.

Fünfundzwanzigjährig wurde die in Nordrhein-Westfalen und Wien ausgebildete, ehrgeizige und häufig als eigensinnig charakterisierte Theatermimin erstmals im Film „Seitensprung“ an der Seite von William Powell international engagiert und rasch von der Presse als „neue Greta Garbo“ gefeiert. Nicht einmal ein Jahr später gewann sie für ihre unvergessene Performance im Filmmusical „Der Große Ziegfeld“ den Academy Award als beste Darstellerin, während ihr die Rolle einer chinesischen Bäuerin in „Die Gute Erde“ (1938) zum erneuten Sieg in ebendieser Kategorie verhalf. Seinerzeit setzte sich gegen namhafte Konkurrenz wie Irene Dunne und Barbara Stanwyck durch. Nach weiteren, deutlich weniger fruchtbaren Arbeiten – allesamt in ähnlich naiven Rollentypen – zog sie sich zu Beginn der 1940er gänzlich aus dem Filmgeschäft zurück, tauchte aber mehrfach in späteren Oscarzeremonien auf. 2011 wurde ihr die Ehre zuteil, einen Stern auf dem „Boulevard der Stars“ im Empfang zu nehmen. Bezug nehmend auf ihren Doppel-Oscar sagte sie noch vor Kurzem selbst, dass dies das Schlechteste gewesen sei, was ihr hätte passieren können und der persönliche Ansporn sowie die Erwartungen der Filmindustrie letztlich zum Erliegen ihrer Karriere geführt hätten…

Ruhe in Frieden!

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