Mein Filmfavorit zum Fest: „Tatsächlich … Liebe“ (OT: Love Actually)

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Abgesehen von winterlichen Märchen, Apfel-Zimt-Glühwein, dem Duft von gebrannten Mandeln und Räucherkerzen, einem Sammelsurium an traditioneller Weihnachtsdekoration und dem Verpacken von Geschenken zu den Klängen des Songs „Wonderful Dream“ von Melanie Thornton freue ich mich jedes Jahr wohl am allermeisten darauf, einen an Romantik und Wortwitz kaum übertreffbaren Film endlich wieder zu Gesicht zu bekommen, welcher mittlerweile nicht von ungefähr zum erlesenen Kreis von Weihnachtsklassikern zählt und die im Laufe des kräftezehrenden Jahres in Mitleidenschaft gezogene Seele wohl wie wenige andere Leinwandproduktionen dieses Jahrtausends streichelt.

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Richard Curtis aufwendiges und stilsicheres Regiedebüt „Tatsächlich … Liebe“ erzählt die Geschichte einer Reihe von unterschiedlichen, auf verschiedene Art und Weise miteinander verwobenen Londonern, die sich aber ausnahmslos nach nichts anderem verzehren als nach kernerschütternder Liebe und stellt eines dieser magischen Werke dar, das durch seine ideal abgewogene niveauvolle und lebensnahe Tragikomik sowohl Tränen der Rührung hervorruft als auch Phasen ausgiebiger Amüsements beschert. Trotz vieler urkomisch-zynischer Seitenhiebe auf die Popkultur und die regelmäßig zu Weihnachten durchdrehende und zunehmend konsumorientiertere Gesellschaft sowie herzerfrischender Romantik ließen die Autoren auch die andere, ebenso essentielle Seite der Medaille nicht unberücksichtigt. Während einige Charaktere sich auf den ersten Blick verlieben, wird anhand von anderen die Schmerzhaftigkeit unerwiderter Liebe oder aber die Vergänglichkeit von Leidenschaft beleuchtet. Hinzu kommen weiterhin bezaubernde Klänge von Craig Armstrong im Einklang mit einer grandiosen Song-Zusammenstellung, welche in fabelhaft zur Szenerie passende Hits von den Sugababes, Dido, den Bay City Rollers, Kelly Clarkson, Joni Mitchell und den Pointer Sisters beinhaltet. Allen voran bleibt allerdings speziell eine gänsehautfördernde Interpretation des Titels „All I Want For Christmas“ im selben Maße im Ohr und Gedächtnis wie die insgesamt erstklassige Dialogisierung.

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Weil man sich, getragen von einem ideenreichen, smarten Drehbuch primär für die psychologischen Facetten der Figuren interessierte und der Inhalt entscheidend von dem lebendigen Interaktionsgeflecht bestimmt wird, gelingt es dem vielfach prämierten, überwiegend britischen Starensemble darüber hinaus in Gänze zu überzeugen und bis zur letzten Minute bestens zu unterhalten. Während vor allem Liam Neeson, Alan Rickman, Colin Firth und Laura Linney ihr souveränes Können vollends ausspielen konnten und gleichermaßen mit Sensibilität als auch Lockerheit glänzten und die zwei Stunden zudem gespickt von herrlichen Gastauftritten und talentierten Nachwuchsdarstellern sind, bildeten Emma Thompson und Bill Nighy auf ihre ganz eigene Weise die unbestrittenen, schauspielerischen Highlights und erhielten infolgedessen zu Recht Nominierungen für den „britischen Oscar“. Letztlich konnten sogar Hugh Grant und Keira Knighley enorm von der Geschlossenheit und Energie der illustren Riege profitieren.

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Meines Erachtens stellt „Tatsächlich … Liebe“, der unglücklicher und ungerechtfertigter Weise von Seiten der Academy nicht berücksichtigt worden ist, eine der besten Produktionen – wenn nicht sogar die gelungenste – mit weihnachtlicher Thematik dar und ist nach langem Hin und Her nur knapp an der Höchstwertung vorbeigeschrammt. Jüngere Veröffentlichungen wie beispielsweise „Happy New Year“ versuchten krampfhaft auf den Zug des Romantik zelebrierenden Episodenfilms aufzuspringen, scheiterten dabei jedoch samt und sonders im direkten Vergleich zu diesem, bereits nach zwölf Jahren zur Perle und zum Klassiker gereiftem Werk, das jeder kennen sollte und sich inzwischen so tief in mein Herz gespielt hat, dass es zum Fest der Liebe schlicht und ergreifend dazugehört. Nun kann Weihnachten im Prinzip kommen!

UK / USA 2003 - 135 Minuten Regie: Richard Curtis Genre: Liebeskomödie / Episodenfilm Darsteller: Hugh Grant, Emma Thompson, Alan Rickman, Liam Neeson, Laura Linney, Colin Firth, Martine McCutcheon, Bill Nighy, Thomas Sangster, Keira Knightley, Lúcia Moniz, Heike Makatsch, Rowan Atkinson, Rodrigo Santoro, Andrew Lincoln, Chiwetel Ejiofor, Claudia Schiffer
UK / USA 2003 – 135 Minuten
Regie: Richard Curtis
Genre: Liebeskomödie / Episodenfilm
Darsteller: Hugh Grant, Emma Thompson, Alan Rickman, Liam Neeson, Laura Linney, Colin Firth, Martine McCutcheon, Bill Nighy, Thomas Sangster, Keira Knightley, Lúcia Moniz, Heike Makatsch, Rowan Atkinson, Rodrigo Santoro, Andrew Lincoln, Chiwetel Ejiofor, Claudia Schiffer
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