Triple 9

Triple 9
© Wild Bunch/Central Film

Eine Gruppe junger Cops, in der Korruption und moralischer Zerfall an der Tagesordnung stehen, werden von der russischen Mafia nach einem erfolgreichen Überfall auf eine Bank gezwungen noch einen letzten großen Coup zu drehen um den Ehemann von Irina Vlasov (Kate Winslet) freizupressen. Um in das schwer bewachte Gebäude zu gelangen soll ein Teil der Gruppe am anderen Ende der Stadt einen Triple 9 (Code für einen angeschossenen Polizisten gilt und sämtliche Polizeibeamte sofort abruft) auslösen, damit die Anderen seelenruhig den Raubzug durchführen können. Doch Sergeant Jeffrey Allen (Woody Harrelson) ist näher am Geschehen dran, als ihnen lieb ist….

Inhaltlich eröffnet John Hillcoat (The Road, Lawless) nichts Neues, doch das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den korrupten Bullen und denjenigen, die ihnen auf den Fersen sind, trifft stilsicher die richtigen Töne und wartet mit einem starken Cast auf, dessen großer Vorzug Kate Winslet und Chiwotel Ejiofor in für sie ungewohnte Rollen sind. Vor allem Oscarpreisträgerin Winslet hat man so bösartig und kalt noch nie zu Gesicht bekommen und es steht ihr verdammt gut. Leider lässt die deutsche Synchronstimme Kates russischen Dialekt vermissen, großartig wirkt ihre Leistung dennoch.

Triple 9 Winslet
Kate Winslet © Wild Bunch/Central Film

Auch Woody Harrelson bietet mit seiner herrlichen Over-the-Top-Performance großen Unterhaltungswert. Im Mittelteil verliert sich der Film etwas im Ausbau einiger Konflikte zwischen den Charakteren, macht dies aber im spannenden Schlussakt wieder wett. Untermalt werden die starken Kompositionen beklemmender Bilder von einem wuchtigen Score aus der Feder von Oscarpreisträger Atticus Ross (The Social Network). Schon in der Eröffnungssequenz zieht uns Hillcoat in einen unruhigen Albtraum mit hinein, aus dem es kein Entkommen gibt. In dieser Welt gilt es nicht mehr das Richtige zu tun, es gilt das Gesetz des Stärkeren und der nackte Überlebenskampf. Das bei diesem riesigen Ensemble nicht alle Charaktere näher beleuchtet werden können ist verschmerzbar, dafür gibt es jede Menge Anspielungen auf den Untergang des amerikanischen Traums, zermürbende Gewaltausbrüche, voller Misstrauen und Verachtung.

Zu guter Letzt seien noch die handgemachten Actionszenen genannt, die in Zeiten voller CGI, sher besonders real wirken und den Zuschauer in seinen Bann zieht. Wer auf Crime-Thriller a la „Training Day“ oder „Sicario“ steht, der wird auch an „Triple 9“ seine Freude haben. Den durchwachsenen Kritiken sollte man wenig Beachtung schenken. Wir waren zu 6. im Kino, sowohl Männer als auch Frauen, inkl. meiner Mutter und hat durchweg positives Feedback erhalten. Besonders die Atmosphäre des Films und der ungewöhnliche Cast, insbesondere Miss Winslet, haben dabei am meisten Zuspruch erhalten. Einfach mal einen Blick riskieren…

USA 1997 – 100 Minuten Regie: Michael Cohn Genre: Märchen / Fantasy / Horror Darsteller: Monica Keena, Sigourney Weaver, Sam Neill, Gil Bellows, Taryn Davis, Brian Glover, David Conrad, Joanna Roth, Anthony Brophy, Frances Cuka, Chris Bauer, Miroslav Táborský
USA 2016 – 115 Minuten
Regie: John Hillcoat
Genre: Thriller, Kriminalfilm
Darsteller: Kate Winslet, Woody Harrrelson, Casey Affleck, Chiwetel Ejiofor, Anthony Mackie, Aaron Paul, Gal Gadot, Norman Reedus, Michael Kenneth Williams, Clifton Collins Jr., etc.
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