The Shallows: Gefahr aus der Tiefe

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© Sony Pictures Releasing GmbH The Shallows mit Blake Lively

Das titelgebende „The Shallows“ bezeichnet die abgelegenden Untiefen im Ozean vor der mexikanischen Küste und gilt als absolutes Surferparadies. Protagonistin Nancy (Blake Lively) sucht diesen Ort nicht nur zum Wellenreiten auf, sondern auch um ihrer verstorbenen Mutter nahe zu sein, die zu Lebzeiten immer wieder von der wunderschönen Landschaft und den perfekten Wellen vorgeschwärmt hatte. Nancy, die in einer Lebenskrise steckt, möchte aber diesen Platz vor allem aufsuchen um ihre Vergangenheit zu bewältigen und zu sich Selbst zu finden.

Dieser Surf-Trip gerät allerdings zum echten Überlebenskampf, als sie ein Stück weit von der Küste entfernt von einem großen weißen Hai angegriffen wird, sie sich nur mit Mühe auf einen Walkadaver bzw. auf einen Felsen retten- und ihre klaffende Fleischwunde profisorisch schließen kann. Wie bei einem Filmhai nicht anders zu erwarten zieht dieser nicht wieder ab, sondern lauert seiner potentiellen Beute auf…

Blake Lively, bekannt geworden durch Gossip Girl, überraschte die Filmwelt bereits vor 6 Jahren in Ben Afflecks „The Town“ mit einer starken Leistung als drogensüchtige Mutter und muss in „The Shallows“ zeigen, dass sie einen ganzen Film auf ihren Schultern tragen kann. Überraschenderweise gelingt ihr dies dank der ungewöhnlich starken Figurenzeichnung ausgesprochen gut. Sie schafft es sowohl die emotionalen Tiefen, als auch die enorme physische Kraftanstrengung im Kampf gegen den Hai gut zu transportieren. Besonderes Highlight stellen die Szenen mit einer verletzten Möwe dar, die sie Steven Seagal nennt und sowohl als ihr emotionaler Anker fungiert, als auch für etliche Lacher sorgt und die Szenerie immer mal wieder aufheitert.

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© Sony Pictures Releasing GmbH The Shallows mit Blake Lively

Auch visuell kann „The Shallows“ überzeugen. Die Kameraarbeit sollte man diesbezüglich erwähnen, vor allem in den Surf-Szenen sieht man dem Film von Regisseur Jaume Collet-Serra (Non-Stop, Orphan – Das Waisenkind) sein gutes Budget an. Aber auch der animierte Hai sieht nach etlichen Fehlgeschlagenen Haifilmchen der letzten Jahren optisch glaubhaft aus.

Nach all dem Lob gibt es leider auch ein paar kleine Wehrmutstropfen, die den Filmgenuss zwar nicht allzu groß schmälern, aber doch für Abzüge in der Gesamtwertung sorgen. Das Verhalten des Hais ist in diversen Szenen unglaubhaft, allen vorran die Tatsache, dass er anscheinend über Sprungkraft verfügt, aber die liebe Nancy nicht vom Riff zu naschen vermag. Vor allem die finale Schlacht zwischen Mensch und Tier ist zwar spannungsreich gestaltet, aber in der Summe zu weit hergeholt um ansatzweise glaubhaft zu sein. Eigentlich schade, denn bis dahin  ist „The Shallows“ ein überraschend guter Hai-Reißer geworden, wie man ihn schon sehr lange nicht mehr auf der Leinwand bewundern durfte und ist durchaus empfehlenswert. Eine Sichtung sollte dennoch riskiert werden.

USA 2007 – 122 Minuten Regie: Neil Jordan Genre: Thriller / Drama Darsteller: Jodie Foster, Terrence Howard, Naveen Andrews, Nicky Katt, Zoë Kravitz, Mary Steenburgen, Luis Da Silva, Jane Adams, John Magaro
USA 2016 – 87 Minuten
Regie: Jaume Collet-Serra
Genre: Thriller / Drama
Darsteller: Blake Lively und Óscar Jaenada
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