Bruce Campbell spielt Elvis Presley. Also wirklich den King. Den echten Elvis Presley als alten Mann der in einem texanischen Altenheim vor sich hin vegetiert. Und zusammen mit John F. Kennedy – der zugegeben jetzt schwarz ist – macht der King Jagd auf eine altägyptischen Mumie. Was nach purem Nonsens-Trash klingt, entpuppt sich aber alleine durch die schöne Kameraarbeit von Adam Janeiro und vor allem durch das Spiel von Campbell als eine großartige Verbeugung vor Elvis, der von Campbell mit viel Respekt verkörpert wird und nie zu Witzfigur verkommt. Ja: So wäre der King wahrscheinlich mit 65 Jahren! Und auch Ossie Davis als schwarzer JFK weiß zu gefallen im Zusammenspiel mit Campbell. Da hätte es eine tödliche Mumie wahrscheinlich nicht wirklich gebraucht um einen unterhaltsamen Film zu drehen.
Wirklich gut ist der Film über die Sage der Weiße Frau von Roger Corman nicht, hat aber einen seltsamen Charme dem man sich vielleicht nur schwer entziehen kann. Die Kulissen wirken seltsam, die Geschichte und alles drumherum angestaubt und Boris Karloff wusste vielleicht selbst nicht wirklich was er in diesem schnell heruntergefilmten Stück zu tun hat. Aber alleine dass Jack Nichsolson die Hauptrolle spielt und beim Start der Produktion Francis Ford Coppola, später Jack Hill bzw. Monte Hellman und am letzten Tag sogar Jack Nicholson mal Regie führten und selbst danach Corman selbst erklärende Szenen nachdrehte, spricht doch irgendwie eine sehr charmante Sprache.
Nach 20 Jahren kehrte Roger Corman auf den Regiestuhl zurück und drehte 1990 mit John Hurt, Raúl Juliá, Bridget Fonda und Jason Patric seine ganz eigene Version von Frankenstein und seinem Monster. Dass Corman mit einem Blick in das Jahr 2031 beginnt und Hurt mit einem an K.I.T.T. erinnernden Auto in das Jahr 1817 reisen lässt und dort nicht nur auf Victor Frankenstein, sondern auch auf Autorin Mary Shelley treffen lässt, zeigt dass er es mit der Vorlage nicht ganz zu genau nimmt. Aber unter dem Strich ist Frankenstein Unbound ein gelungener Mix und SciFi und Horrorfilm und eine nette Abwechslung zu den üblichen Versionen der Geschichte in der vor allem die Szenen am Anfang im Jahr 2031 optisch überzeugen können.