Eigentlich weiß man gar nicht was alles schlimmer auf dem Film lastet: Die grottigen Animationen der Anaconda die heute noch schlechter aussehen als wahrscheinlich schon 1997; Eric Stoltz als cooler Doktor der die meiste Zeit eh an das Bett gefesselt unter Deck rumliegt; oder doch das Duo aus Jennifer Lopez und Ice Cube wo man sich am Ende fragt warum jetzt ausgerechnet diese beiden Figuren überleben sollen. Die Story ist dünn und nicht ausgearbeitet und der einzige Grund warum der Film nicht noch tiefer sinkt, trägt den Namen Jon Voight: Sein komplett durchgeknallter Jäger Paul Sarone ist wahrscheinlich der einzige wirkliche Pluspunkt in einem Film voller Minuspunkte und Momenten zum Augenrollen.
David Cronenberg dreht seine ganz eigene Version von Kramer gegen Kramer und das Ergebnis weiß mit schönen Schock- und Body Horror-Momenten zu überzeugen. Die „Kinder“ sind noch gruseliger als die von Kinder des Zorns und Dorf der Verdammten zusammen und wenn man nach diesem Erlebnis nicht einen nervösen Seitenblick auf seine eigene Kinder wirft oder sich gar nicht erst daran macht Nachwuchs in die Welt zu setzen, hat der Film seine Wirkung wohl nicht verpasst. Um es nochmal ganz klar zu sagen: Die Brut ist David Cronenbergs Version von Kramer gegen Kramer. Das muss man auch erstmal hinbekommen.
Zwei Jahre nach Die Brut drehte David Cronenberg mit Scanners den Film, der ihm seinen kommerziellen Durchbruch einbrachte und dem mit Scanners II und Scanners III, sowie den Spin Offs Scanner Cop und Scanner Cop II mehrere weitere Filme folgten. Dabei ist Scanners gemessen an der Grundidee und den Möglichkeiten die man daraus hätte schöpfen können fast eine leichte Enttäuschung: Der Film ist stellenweise richtig zäh und bis auf die Momente wo einem Menschen per mentaler Kraft der Kopf zum platzen gebracht wird hat der Film auch keine schönen Body Horror-Momente. Trotzdem hat er einen nicht uninteressanten Charme und Stephen Lack – der sich später dazu entschied doch besser ein erfolgreicher Maler zu werden – gibt einen guten Protagonisten; wie auch Michael Ironside als sein Bruder mit den gleichen Kräften.