Mit The Others liefert Alejandro Amenábar – der davor Virtual Nightmare – Open Your Eyes/Öffne die Augen – das spanische Original von Vanilla Sky – drehte – einen schaurigen und sehr atmosphärischen Gruselfilm ab der mehr auf Mystery- und Psychothriller setzt, als auf echten Horror. Nicole Kidman gefällt dabei als Mutter von zwei Kindern mit denen sie auf einem abgelegenen Landhaus auf der Kanalinsel Jersey lebt und verleiht ihrer Rolle ein einnehmendes Profil mit starken Momenten. Auf blutigen Horror wird komplett verzichtet und das macht auf die Stärke des Films aus: Mit kleinen subtilen Mitteln vermittelt Amenábar etwas sehr viel wirkungsvolleres als purer Action-Gore: Schauriger Grusel der sich sehr schön klassisch anfühlt.
Es ist schon bemerkenswert wie Jaume Balagueró und Paco Plaza die Spannungsschraube bei REC mit jeder Minuten weiter anziehen: Von ruhigen Einstieg in der Feuerwache in dem die Feuerwehrleute vorgestellt werden, über den nächtlichen Routineeinsatz in einem Mehrfamilienhaus bis verstörenden Finale lassen die beiden dem Zuschauer keine Zeit um wirklich zu verschnaufen – spätestens ab dem Augenblick wenn im Mehrfamilienhaus die Hölle ausbricht. Manuela Velasco macht ihre Sache als Final Girl sehr gut und nimmt den Zuschauer – der alles durch die Kamera von Pablo Rosso sieht – gut für sich ein. Daneben gibt es gelungene Momente voller echter Panik, stellenweise blutige Momente und im Grunde die Art von Genrefilm für die spanische Filmemacher seit Jahren eine Schwäche haben, wie z. B. Sleep Tight, Das Waisenhaus oder auch Shrew’s Nest.
Ein holländischer Thriller-Slasher der durch das Auftreten seines Hauptdarstellers Huub Stapel ein wenig an den von Michael Mann zwei Jahre vorher gedrehte Manhunter – Roter Drache/Bluntmond und seinen Hauptdarsteller William L. Petersen erinnert. Die Slasher-Szenen sind wirkungsvoll in Szene gesetzt und als Highlight gibt es eine Motorboot-Verfolgungsjagd durch die Grachten von Amsterdam. Leider ist der Film abseits davon fast schon ein normaler Thriller der ohne seinen charismatischen Hauptdarsteller viel an Schwung verloren und wie ein Vorabend-Krimi angefühlt hätte. Aber ohne Frage ist Dick Maas ein stimmungsvoller Thriller gelungen bei dem man auch vor allem den Score – für den Dick Maas selber verantwortlich war – positiv herausstellen muss.