In diesem Coming-of-Age-Film steht die 17jährige Christine im Vordergrund. Wir begleiten die junge Anarchistin, die sich selbst „Lady Bird“ nennt und mit ihrer Familie in Kalifornien lebt, wobei sie lieber an der Ostküste der USA leben wollen würde, weil sie es dort kulturell für ansprechender hält. Zum Einen wirkt sie wie ein starker, selbstbewusster Teenager, der genau weiß, was er will, aber nur ein paar Sekunden später ist sie genauso unsicher und schüchtern wie jede andere 17-Jährige…
„Lady Bird“ ist ein charmanter, bezaubernder, klassischer Coming-of-Age-Film, der in allen Bereichen punkten kann. Vor allem das Zusammenspiel zwischen den Darstellern ist zu betonen. Ob mit Kyle (Timothée Chalamet) und Danny (Lucas Hedges), mit denen sie ihre ersten sexuellen Erfahrungen macht oder mit dem streng katholischen Lehrer Father Leviatch (Stephen McKinley Henderson), in dessen Bühnenstück Lady Bird die Hauptrolle spielen sollte, die Chemie zwischen Ronan und dem restlichen Cast ist einzigartig. Vor allem die komplexe Beziehung zu ihren Filmeltern geht ans Herz und bleibt im Gedächtnis. Tracy Letts beeindruckt als gute Seele der Familie der zwischen den beiden willensstarken Powerfrauen steht und die Familie mit aller Macht zusammenzuhalten versucht, während Kritikerliebling Laurie Metcalf, die nüchtern aber überfürsorglice Mutter mimt, die versucht Lady Bird auf das Leben vorzubereiten und gerade deswegen immer wieder mit ihr zusammenrasselt.
Kaum zu glauben, dass es sich bei „Lady Bird“ um Greta Gerwigs Debüt als Autorin und Regisseurin handelt – so detailverliebt, komplex und authentisch wie sie das Leben ihrer Protagonistin beschreibt und inszeniert. Dafür hätte es gut und gerne einige Oscars regnen können, allen vorran für Ronan, Metcalf und für Gerwigs herausragendes Drehbuch. Ein wirklich starkes Debüt!