Mission: Impossible (1-7)

Mission: Impossible,' 25 years of spy action

Die Action-Reihe Mission: Impossible steht nunmehr fast 30 Jahre für gutes geradliniges Actionkino, welches auf die Fernsehserien Kobra, übernehmen Sie und In geheimer Mission. Im Gegensatz zu anderen Agenten-Franchises, allen voran James Bond, wechseln im Durchschnitt jedes Jahrzehnt, die Hauptdarsteller, nicht so bei Mission: Impossible und seinem Hauptprotagonisten Ethan Hunt, der nun schon seit 27 Jahren von Tom Cruise verkörpert wird und wenn es nach ihm ginge, er auch noch weitere 27 Jahre die Rolle verkörpern würde. Erstaunlich dabei, dass er nahezu jeden Stunt selbst ausführt und das größtenteils auf CGI verzichtet wird. Ein Qualitätsmerkmal, welches heutzutage immer seltener wird.

Ich habe die letzten Wochen alle 7 bisher erschienen Teile angeschaut und möchte diese hiermit rezensieren. Erstaunlich ist die hohe Qualität der Reihe, weshalb ein Ranking nicht so einfach scheint. Am Ende der 7 Rezensionen habe ich es aber dann doch gewagt. Selbstredend möchte ich euch hiermit auffordern auch euer Ranking in das Kommentarfeld zu posten. Bin gespannt! Wie findet ihr die Reihe? Was zeichnet sie für euch aus und wie könnte man sie noch besser machen? Lasst es uns wissen!

Mission: Impossible“: Läuft der Film auf Netflix?
Paramount Pictures

Mission: Impossible

Die Spezialeinheit IMF (Impossible Mission Force) befindet sich in Prag und hat dort die Aufgabe, einen CIA-Maulwurf zu überführen, der versucht eine Liste mit Decknamen von CIA-Doppelagenten an sich zu bringen. Allerdings verläuft der Einsatz nicht nach Plan. Bis auf die Agenten Ethan Hunt (Tom Cruise) und Claire Phelps (Emmanuelle Béart) kommen alle IMF-Mitglieder ums Leben. Doch an der Mission scheint von Anfang an etwas faul gewesen zu sein. Deshalb heuert Ethan die beiden ehemaligen Agenten Krieger (Jean Reno) und Luther (Ving Rhames) an. Mit ihrer Hilfe versucht er herauszufinden, wer sein Team auf dem Gewissen hat. Dies wird jedoch nicht so leicht, denn nach der offiziellen Version soll Hunt selber für das Misslingen der Mission verantwortlich sein. Von der CIA verfolgt, versucht die kleine Gruppe die Wahrheit ans Licht zu bringen…

So richtig hat mit diesem Erfolg wohl niemand gerechnet, als man im Jahre 1996 einen Film, basierend auf der Fernsehserie Kobra, übernehmen Sie!, in die Kinos brachte. Es ist ja nicht nur so, dass Mission: Impossible satte 450 Millionen US-Dollar einspielte. Mittlerweile zieht er ja schon seine sechste (!) Fortsetzung nach sich – 27 Jahre nach dem ersten Teil. Nicht jedes Franchise kann sich über eine so lange Zeit behaupten und gleichzeitig konstant gute Einspielergebnisse verbuchen. Doch es gibt auch gute Gründe, die diesen anhaltenden Erfolg erklären können, auch wenn ein Großteil davon auf den ersten Teil zurückzuführen ist. Unverkennbares Erkennungszeichen der Reihe ist die Titelmelodie, die man aus der zugrunde liegenden TV-Serie übernommen hat und die einem nach dem Hören nicht mehr so schnell aus dem Ohr gehen will. Diese hat wohl jeder schon mal gehört, selbst wenn man die dazugehörige Serie oder die Filme noch nie gesehen hat.

Mission: Impossible"-Reihe: Diese Stars spiel(t)en neben Tom Cruise -  freenet.de
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Doch wenn man an Mission: Impossible denkt, egal ob an den ersten Teil oder die ganze Reihe, kommen einem sofort bestimmte Sequenzen oder Stilmittel ins Gedächtnis, die in Brian De Palmas Klassiker ihren Platz gefunden haben. Seien es nun bestimmte Kameraeinstellungen, die zwischendurch immer wieder die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen oder bestimmte Szenen, die einem noch länger im Erinnerung bleiben. Eine dieser Szenen ist die durchaus überraschende Enttarnung des eigentlichen Bösewichts. Hierbei ist es jedoch nicht die Wendung an sich, die diese Szene so besonders macht, sondern die Art, wie diese inszeniert wurde. Während Ethan Hunt im Kopf das Puzzle richtig zusammenfügt und die Ereignisse in Prag korrekt rekonstruiert, widerspricht er sich im Voice-over selber, indem er eben diese Geschehnisse seinem Gegenüber anders erläutert, um diesen zu täuschen und in Sicherheit zu wiegen. Auch als Zuschauer ist man einen Moment lang etwas verwirrt und weiß nicht so recht, was man nun glauben soll. Eine geniale Inszenierungsweise, die De Palma hier angewendet hat.

Die aber wohl bekannteste Szene aus der ganzen Mission: Impossible-Reihe ist die, in der Ethan und sein Team ins CIA-Hauptquartier einbrechen. Sobald man in dem kleinen hochgesicherten Raum angekommen ist, wird auf Musik und andere Geräusche gänzlich verzichtet, was zur Folge hat, dass man die dort herrschende Spannung fast greifen kann. Ein bisschen Gänsehaut stellt sich ein, wenn ein Mitarbeiter diesen Raum betritt oder ein einziger Schweisstropfen die gesamte Mission fast zum Scheitern bringt. Auch hier muss man vor Brian De Palmas Inszenierung den Hut ziehen. Eine überwältigende Szene, die wohl zu einer der legendärsten Einbruchssequenzen der Filmgeschichte gehört.

Auch abseits dieser Szenen macht dieser Film eine Menge richtig. Die Story an sich ist nahezu jederzeit spannend. Sie ist zwar nicht sehr tief gehend, besitzt aber eine durchaus überraschende Wendung und unterhält über die gesamte Lauflänge von stolzen 110 Minuten. Und das, obwohl auf Action, mit Ausnahme des Finales, größtenteils verzichtet wird. Wohl auch deshalb besitzt Mission: Impossible ein wenig den Charme von alten Agentenfilmen. Tom Cruise erweist sich als Idealbesetzung und auch der Rest des Casts kann überzeugen, allen voran Oscarpreisträger Jon Voight, Emmanuelle Béart, Jean Reno und Ving Rhames. Schade, dass Kristin Scott Thomas und Vanessa Redgrave lediglich ein paar Minuten Screentime bekommen haben. Da steckte mehr Potential in ihren Figuren.

USA 1996 – 110 Minuten
Regie: Brian de Palma
Genre: Action, Abenteuer, Thriller
Darsteller: Tom Cruise, Jon Voight, Emmanulle Béart, Henry Czerny, Jean Reno, Ving Rhames, Kristin Scott Thomas, Vanessa Redgrave, Ingeborga Dapkunaite, Valentina Yakunina, Marek Vasut, Nathan Osgood, John McLaughlin, Rolf Saxon, Karel Dobrý, Andreas Wisniewiski, David Shaeffner, uva.

Mission: Impossible II ⋆ Geek Germany
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Mission: Impossible II

IMF-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) hat einen neuen Auftrag. Sein ehemaliger Kollege und gelegentlicher Doppelgänger Sean Ambrose (Dougray Scott) hat die Seiten gewechselt und das Gegenmittel für einen hochgefährlichen Virus an sich gebracht. Nun versucht er den dazugehörigen Erreger in seine Gewalt zu bekommen. Dies soll Ethan Hunt verhindern und so reist er, in Begleitung von Seans Ex-Freundin Nyah Nordoff-Hall (Thandie Newton) nach Sydney. Dort angekommen merkt er jedoch, dass er diesen Auftrag unmöglich ohne Verstärkung durchziehen kann. So eilen ihm der Pilot Billy (John Polson) und der Computerexperte Luther (Ving Rhames) zur Hilfe. Bleibt die Frage, ob diese vier es schaffen können, die Pläne von Sean Ambrose zu durchkreuzen…

Nachdem der erste Teil ein Riesenerfolg wurde, war die Fortsetzung nur Formsache. Leider machen die meisten Fortsetzungen den Fehler immer größer und beindruckender werden zu wollen. Eigentlich ist an dieser Idee grundsätzlich nichts auszusetzen, wenn man sie denn gut umsetzt. Entsprechend schien John Woo, der mit Face/off – Im Körper des Feindes 1997 einen echten Actionklassiker auf die Leinwand brachte, die richtige Wahl zu sein. Leider misslang der Versuch bei Mission: Impossible II deutlich. Quasi alles, was den Vorgänger auszeichnete, hat man hier über Bord geworfen. Doch man hat nicht nur Teil 1 mit Füßen getreten, man hat es nämlich auch versäumt das Sequel mit frischen Ideen anzureichern, was leider zur Folge hat, dass das Endergebnis bis auf teils grandiose Actionsequenzen kaum noch etwas von einem Agentenfilm hat und so bei den Kritikern und beim Publikum durchfiel, trotz wieder einmal eines grandiosen Einspielergebnisses.

Mission: Impossible 2 (2000) - Film | cinema.de
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Die Handlung an sich kann man noch als okay bezeichnen. Es dauert etwas, bis sie an Fahrt aufnimmt und sich auf die Jagd nach dem Supervirus konzentriert, dem man irgendeinen griechischen Mythennamen verpasst hat. Ein bisschen mehr Spannung und besser ausgearbeitete Charaktere hätte man hier ruhig mit einbringen können, um den Zuschauer über zwei Stunden lang bei Laune zu halten, doch Fehlanzeige. An der ein oder anderen Stelle versucht der Film dann doch zu überraschen, doch die kleinen, aber wohl gemeinten Kniffe in der Handlung sind leicht zu durchschauen. Eben auch, weil man auf einen Trick dreimal zurückgreift, ohne dass man auf die Idee kommt, dass dieser mal ausgelutscht sein könnte.

Wie schon gesagt, hat Mission: Impossible II nichts mehr mit seinem Vorgänger zu tun. War Teil 1 noch ein smarter Agentenfilm, so ist Teil 2 ein recht ideenloser Actionstreifen. Die Verfolgungsjagden und Schießereien bringen kaum merklich Schwung in die Handlung und die massigen Zeitlupensequenzen nutzten sich auch recht schnell ab. Gleiches gilt für die Kampfchoreographie von Tom Cruise. Egal in was für Situationen – es ist immer Zeit für eine Körperdrehung oder noch einen Salto obendrauf (zu allem Überfluss dann noch manchmal in Zeitlupe). Ob diese Bewegungen irgendeinen Sinn ergeben? Nein, doch sie sollen eben cool aussehen, und das ist es wohl, worauf man bei diesem Film am meisten bedacht war. Sehr schade, aber immerhin sind alle weiteren 6 Teile deutlich besser geraten.

USA 2000 – 123 Minuten
Regie: John Woo
Genre: Action, Abenteuer, Thriller
Darsteller: Tom Cruise, Dougray Scott, Thandie Newton, Ving Rhames, Richard Roxburgh, John Polson, Brendan Gleeson, Rade Serbedzija, Dominic Purcell, William Mapother, Nicholas Bell, uva.

Mission: Impossible 3“ auf Netflix: Läuft der Film dort?
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Mission: Impossible III

Eigentlich hat sich Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) aus dem aktiven Dienst zurückgezogen. Er lebt nun mit seiner Verlobten Julia (Michelle Monaghan) in einem hübschen Haus und arbeitet nun als Ausbilder beim IMF. Als seine ehemalige Schülerin Lindsey Farris (Keri Russell) in Berlin gefangen genommen wird, entschließt er sich das Team rund um Luther (Ving Rhames), Declan (Jonathan Rhys Meyers) und Zhen (Maggie Q) bei der Rettungsmission zu begleiten. Lindseys Zielperson war ein Waffenhändler namens Owen Davian (Philip Seymour Hoffman). Nach der Mission in Berlin macht es Ethan sich zur Aufgabe, diesem Mann das Handwerk zu legen. Doch er unterschätzt seinen Gegner und schon bald muss er aufpassen, dass der wichtigsten Person in seinem Leben nichts zustößt…

Es war schon ein leicht befremdliches Gefühl, Ethan Hunt in seinem trauten Heim zu sehen und Einblicke in seine Privatsphäre zu bekommen. Dies ist nicht unbedingt selbstverständlich für Agentenfilme. Bei James Bond beispielsweise wären solch eine Art von Szenen undenkbar. Bei Mission: Impossible III funktioniert dieser Einblick allerdings ganz gut. Die Hauptfigur wird einem als Zuschauer so etwas näher gebracht, sodass man später ein wenig mit ihr mitfühlen kann und ihre Verlustängste teilweise teilt. Allerdings gibt es auch negative Auswirkungen. Dass Ethans Verlobte Julia im späteren Verlauf der Handlung in die Schusslinie der Verbrecher kommen wird, wird einem schon in der ersten Szene vorgeführt. Das ist nicht unbedingt schlimm, da es einem auch ohne die Einführungssequenz relativ schnell klar geworden wäre. Schade ist nur, dass es sich später im Film nur darum dreht, Julia aus den Fängen der Bösewichte zu befreien. Die eigentliche Mission rückt dabei ein bisschen in den Hintergrund.

Mission: Impossible III (2006)
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Eigentlich geht es in Mission: Impossible III um eine mysteriöse „Hasenpfote“. Was das genau ist, kann man nicht sagen, da dieses Geheimnis bis zum Ende nicht gelüftet wird. Schon ein bisschen sinnbildlich, dass dieser eigentlich wichtige Information nicht preisgegeben wird. Sie zeigt hier symptomatisch die Rolle der Handlung im gesamten Film.  Ja, sie ist zwar da, doch man kümmert sich nicht so recht um sie und verwendet nicht gerade viel Zeit darauf, sie dem Zuschauer näher zu bringen. Sie ist halt da, um der ganzen Action drum herum einen Anlass zu geben. So bleibt die Geschichte an sich sehr oberflächlich und teilweise auch vorhersehbar. Bis auf eine etwas größere Überraschung am Ende und der etwas besseren Zeichnung der Hauptfigur, gibt es also eher wenig, was man von dem Drehbuch erwarten dürfte.

Mit Philip Seymour Hoffman hat man nun endlich jemanden gefunden, der einen wirklich überzeugenden Bösewicht abgibt. Eine Person, dessen körperliche Kraft man zu anfangs unterschätzt, deren physische Präsenz allerdings jede Szene mit ein bisschen mehr Leben erfüllt. Leider kann Hoffman aufgrund des Drehbuchs nicht sein ganzes Können ausspielen, geschweige denn viele verschiedene Facetten seiner Figur zum Ausdruck bringen. Dennoch ist er neben Monaghan und Patton Highlight des Films. Die restlichen zahlreichen Nebendarsteller bleiben Schablonenhaft. Der gesamte Film ist mal wieder sehr auf Tom Cruise fixiert, sodass sein Team nicht gerade sehr viel zu tun bekommt und auch in keiner Szene gesondert auf sich aufmerksam machen kann. Wenn es in der Geschichte dann aber mal zur Sache geht, dann richtig. Die Action ist im Vergleich zu Mission: Impossible II deutlich besser gemacht und wird nur selten auf die Spitze getrieben. Während der Feuergefechte und Explosionen kann man sich also in aller Ruhe zurücklehnen und dem Treiben zuschauen. Mir hat er gefallen.

USA 2006 – 126 Minuten
Regie: J.J. Abrams
Genre: Action, Abenteuer, Thriller
Darsteller: Tom Cruise, Michelle Monaghan, Ving Rhames, Philip Seymour Hoffman, Billy Crudup, Jonathan Rhys Meyers, Keri Russell, Maggie Q, Simon Pegg, Eddie Marsan, Laurence Fishbourne, Jeff Chase, Bahar Soomekh, Carla Gallo, uva.

Mission: Impossible - Ghost Protocol | Nearby Showtimes, Tickets | IMAX
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Mission: Impossible – Phantom Protokoll

Der unter dem Decknamen Cobalt bekanne Kurt Hendricks (Michael Nyqvist), plant die Welt durch eine Atomexplosion in Chaos zu versetzen. Die IMF-Agenten Ethan Hunt (Tom Cruise), Benji Dunn (Simon Pegg) und Jane Carter (Paula Patton) sind mit der Aufgabe betraut, Hendricks daran zu hindern, alle für einen Atomraketen-Abschuss benötigten Information und Daten in seine Hände zu kriegen. Die erste Mission in Moskau läuft dabei gewaltig schief und endet mit der teilweisen Explosion des Kremls. Für die Russen ist klar, dass dies ein kriegerischer Akt der Amerikaner war, weshalb diese umgehend das Phantom-Protokoll aktivieren. Die IMF wird umgehend aufgelöst und Ethan Hunt und seine Männer sollen sich umgehend ihrer Regierung stellen. Dennoch schaffen sie es, gemeinsam mit dem Analysten William Brandt (Jeremy Renner), rechtzeitig zu verschwinden. Nun sind sie die Einzigen, die von Hendricks‘ Plänen wissen. Und nur sie können ihn aufhalten…

Mission: Impossible – Phantom Protokoll markiert den vierten Teil des Franchises und wurde vom vierten verschiedenen Regisseur inszeniert. Diesen Wechsel merkt man jedem Film an. War Brian De Palmas Auftakt ein spannender und gut inszenierter Agentenfilm, so war John Woos Fortsetzung ein Actiongewitter mit kruder Storyline. Auch der dritte Teil, bei dem J. J. Abrams auf dem Regiestuhl Platz nahm, brachte keine richtige Kontinuität in die Reihe, wenngleich auch sein etwas oberflächlicher und actionüberladener Film die Richtung, die Teil 2 vorgab, weiterging. Den nächsten Schritt macht nun Brad Bird, der nicht versucht  dieses Franchise neu zu erfinden, sondern einen Film abliefert, der teilweise aus alten Fehlern lernt und die Reihe somit im positiven Sinne weiterentwickelt.

Mission: Impossible - Ghost Protocol (2011)
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Die Story ist zwar mal wieder nichts für anspruchsvolle Gemüter, sondern eher Mittel zum Zweck. Dafür hat man es endlich geschafft, ein gutes Team rund um Ethan Hunt zu versammeln, was so auch größtenteils in einem weiteren Film zum Einsatz kommt. Die darin spielenden Nebendarsteller bekommen auch allesamt ein bisschen mehr Freiraum, um sich in Szene zu setzten und können sich so durch eigene Hintergrundgeschichten oder lustige Sprüche ein eigenes Gesicht verschaffen. So ist das Franchise insgesamt in der heutigen Zeit angekommen. Dies merkt man nicht nur an der Bedeutung, die man den Nebendarstellern zukommen lässt und am Humor, der aber zu keiner Zeit zu dick aufgetragen oder gar störend ist, sondern auch am ein oder anderen Product-Placement, welches hier zum Einsatz kommt.

Dennoch ist Mission: Impossible – Phantom Protokoll genau wie seine beiden Vorgänger, im Kern ein Actionfilm, der erneut mit überzeugender Action daherkommt, aber zu keinem Zeitpunkt mit ihr überfüllt ist, wie es noch bei Teil 3 der Fall war. Es macht einfach Spaß, dem Team bei der Arbeit zuzuschauen, sodass auch keine Langeweile aufkommt. Daran kann auch ein erneut nicht durchgehend überzeugender und sehr eindimensional gezeichneter Gegenspieler nichts ändern. Ab und an wird man dann noch Zeuge von kleinen Hommagen an den ersten Mission: Impossible, die hier aber nicht so plump gehalten sind, wie bei anderen Franchises wie beispielsweise Jurassic World.

Fazit: Mission: Impossible – Phantom Protokoll bietet richtig gute Unterhaltung, gepaart mit sehr guten, aber nicht zu vielen, Actionszenen. Einige Fehler der Vorgänger hat man behoben, andere sind geblieben. Dennoch ist der vierte Teil der beste, seit der Neuerfindung des Franchises, soviel sei sicher.

USA 2011 – 132 Minuten
Regie: Brad Bird
Genre: Action, Abenteuer, Thriller
Darsteller: Tom Cruise, Michael Nyqvist, Ving Rhames, Paula Patton, Jeremy Renner, Léa Seydoux, Josh Holloway, Anil Kapoor, Simon Pegg, Michelle Monaghan, uva.

Mission: Impossible - Rogue Nation - Trailer mit Tom Cruise als Ethan Hunt  auf neuer Mission - video Dailymotion
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Mission: Impossible – Rogue Nation

Die IMF wurde offiziell aufgelöst! Trotz der zuletzt erfolgreich abgeschlossenen Missionen hat das Pentagon beschlossen die Sondereinheit aufzulösen. Und das gerade jetzt, wo Ethan Hunt (Tom Cruise) dem „Syndikat“, einer weltweit operierenden Geheimoperation, auf der Spur ist. Bei seiner ‚Recherche‘ stößt er auf die geheimnisvolle Ilsa Faust (Rebecca Ferguson), die ihm während seiner Gefangenschaft zur Flucht verhilft. Da Ethan nun von der CIA gejagt wird, muss er untertauchen und kann von nun an bei seinen Nachforschungen auf keine Hilfe von außen zählen. Jedenfalls nicht, bis er seinen alten Freund Benji Dunn (Simon Pegg) in die ganze Sache einweiht. Dieser will nicht, dass Ethan die ganze Sache alleine durchzieht und so beschließt er kurzerhand ihm zu helfen. Kurze Zeit später stoßen auch noch IT-Experte Luther Stickel (Ving Rhames) und Agent William Brandt (Jeremy Renner) zum Team. Dennoch darf man das „Syndikat“ zu keinem Zeitpunkt unterschätzen. Eine Erfahrung, die auch Ethan Hunt noch machen wird…

Wer Mission: Impossible – Phantom Protokoll mochte, der wird auch an seinem direkten Nachfolger seine Freude haben. Der schöne, dezent gehaltene Humor, der schon in Brad Birds Film zu Einsatz kam, findet auch bei Christopher McQuarries inzwischen vierter Zusammenarbeit mit Tom Cruise seinen Platz. Den meisten Platz nimmt aber die gesamte Handlung ein, die man wohl als die ausgereifteste des gesamten Franchises betrachten darf. Sie gibt ein klares Ziel vor, nimmt hier und da mal eine kleine Abzweigung, kann gegen Ende mit einigen kleineren Wendungen aufwarten und ist vor allem wegen ihrer Undurchsichtigkeit äußerst interessant.

Mission: Impossible - Rogue Nation" Turns 5
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Auch die Figuren hat man die ganze Zeit gut im Griff, sodass man über sie, mal abgesehen von zwei kleinen Wermutstropfen, nur positives sagen kann. Von den Darstellern fällt vor allem die Schwedin Rebecca Fergusson auf. Ihre geheimnisvolle und undurchschaubare Figur, die über beeindruckende Nahkampf-Fähigkeiten verfügt, ist zur Abwechslung mal ein etwas komplexerer Charakter, der dem Film aber sichtlich gut tut. Selbst Ethan Hunt weiß nicht so recht, woran er an ihr ist und so bringt sie ihn doch ein ums andere mal ein wenig zum Verzweifeln. Eine weitere Schlüsselfigur ist der von Simon Pegg gespielte Benji Dunn, der zu Beginn der Einzige ist, der von Ethans Plänen weiß. Der Brite bekommt eine Menge Screentime und weiß das in ihn gesetzte Vertrauen durchaus zu nutzen. Es macht einfach Spaß ihm zuzugucken, wenn er mit seiner unschuldigen Art manchmal an den Rand der Verzweiflung getrieben wird und dennoch in fast jeder Situation einen passenden Spruch auf den Lippen hat.

Einen kleinen Wehrmutstropfen hat der ansonsten rundum gelungene 5. Teil dennoch: Jeremy Renner und Ving Rhames stoßen nämlich erst unheimlich spät zum Team. Man kennt ihre Charaktere natürlich und deshalb muss man sie hier auch nicht groß einführen, doch es ist trotzdem sehr schade, dass man sie nur so kurz auf der Leinwand zu sehen bekommt. Der zweite Kritikpunkt ist einer, mit dem fast jeder Mission: Impossible – Teil zu kämpfen hat: Nämlich mit dem Schurken. Die beste Figur machte da noch Philip Seymour Hoffman in Mission: Impossible III.  Doch einen wirklich interessanten Bösewicht gab es bis jetzt noch nie. Daran kann leider auch Sean Harris als Solomon Lane nichts ändern. Er soll stellvertretend für das Syndikat auftreten, bleibt aber die meiste Zeit eher im Hintergrund, ehe er gegen Ende vollends in Erscheinung tritt. Diese nicht gerade proportional verteilte Zeit auf der Leinwand hat aber auch zur Folge, dass seine Pläne einen recht kalt lassen. Dafür ist das Syndikat als Anti-IMF eine recht interessante, sowie mysteriöse Geheimorganisation, mit der man auf der Seite der Bösen wenigstens einen scheinbar übermächtigen Gegenspieler geschaffen hat.

Tom Cruise ignora riscos em trailer de 'Missão Impossível – Nação Secreta'  - GQ | Cultura
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Mit fortlaufender Handlung, nimmt auch die zu Beginn wohl portionierte Action zu. Bei dieser ist dann für jeden was dabei. Sei es nun im Nahkampf Mann gegen Mann, in wilden Schießereien, Messerstechereien oder in Verfolgungsjagden, die mal zu Fuß, mal im Auto und mal auf dem Motorrad stattfinden. Die Art, wie manche Actionsequenzen in Szene gesetzt werden, lassen dann wirklich gar keine Wünsche mehr offen. Bei Ethans Befreiungsaktion zu Beginn des Films ist der Ton so perfekt aufgenommen, dass einem als Zuschauer jeder Schlag ein bisschen zusammenzucken lässt. Ähnlich spektakulär ist die Motorradverfolgungsjagd, bei welcher immer wieder mit der Kameraperspektive gespielt wird. Erst lässt man den Zuschauer von außen beobachten, nur um ihn dann unvermittelt mitten ins Geschehen zu werfen. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn man zusammen mit Ethan Hunt auf dem Motorrad sitzt und über die Autobahn Marokkos rast. Imposante Szenen, die man einfach nur genießen sollte.

USA 2015 – 131 Minuten
Regie: Christopher McQuarrie
Genre: Action, Abenteuer, Thriller
Darsteller: Tom Cruise, Rebecca Ferguson, Ving Rhames, Sean Harris, Jeremy Renner, Simon McBurney, Jingchu Zhang, Tom Hollander, Simon Pegg, Alec Baldwin, Mateo Rufino, Nigel Barber, uva.

Mission: Impossible - Fallout - Filmkritik | www.filmtoast.de
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Mission: Impossible – Fallout

Es ist ein brenzliger Auftrag, den die Agenten Ethan Hunt (Tom Cruise), Benji Dunn (Simon Pegg) und Luther Stickell (Ving Rhames) da haben: Sie sollen waffenfähiges Plutonium in ihren Besitz bringen, das derzeit auf dem Schwarzmarkt angeboten wird. Als der Plan nicht ganz so aufgeht, wie sich die Geheimorganisation Impossible Mission Force das gedacht hatte, braucht es einen Plan B. Und der führt zu White Widow (Vanessa Kirby), einer berüchtigten Schwarzmarkthändlerin. Doch auch das CIA mischt bei dieser Geschichte mit und schickt nach dem desaströsen ersten Versuch des IMF den Attentäter August Walker (Henry Cavill) hinterher, damit er ein Auge auf die Truppe haben und im Notfall einschreiten kann – ohne Rücksicht auf Verluste…

Blockbuster, das bedeutet in der heutigen Zeit meistens CGI-Spektakel. Kaum einer der großen Filme, der sich nicht irgendwelche Computer-Materialschlachten liefert, um dabei die Hollywood-Sterne vom Himmel zu holen. Besonders berüchtigt sind in der Hinsicht ja die Marvel-Filme, bei denen man schon sehr genau suchen muss, um überhaupt noch traditionell am Set gedrehte Actionszenen zu finden. Mission: Impossible war da schon immer eine löbliche Ausnahme. Sicher, ohne Rechenkünstler kommt natürlich auch diese Reihe nicht aus – und doch haben die auf der 1960er Spionageserie Kobra, übernehmen Sie basierenden Filme sich viel von ihrer Ursprünglichkeit behalten – auch weil Tom Cruise die meisten seiner Stunts nach wie vor selbst übernimmt.

Mission: Impossible - Fallout", Teil 6 - Filmszenen - DER SPIEGEL
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Das ist bei Fallout, dem nunmehr sechsten Teil der Reihe, nicht anders. Cruise mochte zu dem Zeitpunkt schon Mitte 50 sein. Aber noch immer sprang und springt der unermüdliche Actionstar über Dächer, rennt wie ein Duracell-Hase durch die Stadt und lässt zur Not auch mal die Fäuste sprechen. Wobei er hier richtig Konkurrenz bekommt: Henry Cavill zeigt als Attentäter jede Menge Potenzial. Und auch eine geradezu unheimliche Physis. Wenngleich er zu Beginn des Films gemeinsam mit einen Cruise einen überaus wehrhaften Gegner in die Mangel nimmt, wird einem erst schmerzlich bewusst, wie unterfordert er in seiner Rolle als Superman sein musste. Auch sonst erweist sich die Besetzung bei Fallout wieder als eine der großen Stärken. Neben Cavill sind es vor allem die beiden weiblichen Neuzugänge, die nachhaltig Eindruck hinterlassen: Angela Bassett (Malcolm X) als undurchsichtige CIA-Chefin, Vanessa Kirby (The Frankenstein Chronicles) als ebenso elegante wie tödliche Femme Fatale. Dazu gesellen sich aber auch diverse bekannte Gesichter. Simon Pegg und Ving Rhames dürfen als Hunts Teamkollegen immer wieder für komische Auflockerungen sorgen. Finster bis ambivalent wird es hingegen durch andere überraschende Wiederkehrer von vorherigen Teilen, als kleines Geschenk für die Fans.

Letztere werden hier dann auch am meisten Spaß haben: Fallout erzählt zwar eine grundsätzlich eigenständige Geschichte, verweist aber auch oft auf die vorangegangenen Filme. Wer die nicht kennt, dem geht bei der einen oder anderen Szene doch etwas verloren. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann sich die Hatz auf das Plutonium sehen lassen. Das Tempo ist hoch, die Schauplätze sind abwechslungsreich, die mit fast 150 Minuten sehr üppige Laufzeit wird man nur selten spüren – dafür passiert hier einfach viel zu viel.

Mission: Impossible 6 – Fallout: Kritik – Sein Wahnsinn, unser Vergnügen
Paramount Pictures

Das gilt nicht nur für die zahlreichen Actionszenen, die zu Wasser, zu Lande und in der Luft stattfinden, sondern auch für die Geschichte an sich. Dass im Metier der Geheimdienste vieles nicht das ist, als was es sich ausgibt, das gehört zur Grundausstattung. Mission: Impossible – Fallout geht aber noch weit darüber hinaus. Regisseur und Drehbuchautor Christopher McQuarrie, der sich 1995 mit Die üblichen Verdächtigen in den Mindfuck-Olymp schrieb und einen Oscar für eben dieses Drehbuch erhielt, lässt keine Gelegenheit aus, unterwegs eine inhaltliche Abzweigung zu nehmen. Das passt wunderbar zu einer Atmosphäre, in der praktisch niemand dem anderen traut, man jede Minute von jemand Neuem verraten werden kann. Und natürlich kommen auch wieder die allseits beliebten Masken zum Einsatz, mit der sich Hunt und sein Team in beliebige Personen verwandeln können. Das ist oft übertrieben, klar, so wie der Film allgemein völlig over the top ist. Aber er tut dies mit soviel Selbstbewusstsein und eben auch Humor, dass man ihm das nicht ankreiden mag, dafür ist der Unterhaltungsfaktor einfach viel zu hoch.

USA 2018 – 147 Minuten
Regie: Christopher McQuarrie
Genre: Action, Abenteuer, Thriller
Darsteller: Tom Cruise, Henry Cavill, Rebecca Ferguson, Ving Rhames, Sean Harris, Angela Bassett, Vanessa Kirby, Michelle Monaghan, Wes Bentley, Simon Pegg, Alec Baldwin, Liang Yang, Wolf Blitzer, Andrew Cazanave, Raphael Acloque, Frederick Schmidt, uva.

Mission: Impossible – Dead Reckoning Part one: Seine Mission: das  Actionkino retten
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Mission: Impossible – Dead Reckoning (Teil 1)

Geheimagent Ethan Hunt (Tom Cruise) ist es gewohnt, die gefährlichsten Aufträge anzunehmen. Doch der neueste verlangt auch ihm einiges ab: Er soll die frühere Agentin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) ausfindig machen, die einen wertvollen Schlüssel gestohlen und sich mit diesem versteckt haben soll. Dabei ist Hunt nicht der Einzige, der sie sucht. Ein enormes Kopfgeld wurde auf sie aufgesetzt. Erst später erfährt er von seinem Auftraggeber Eugene Kittridge (Henry Czerny), dass der Schlüssel im Zusammenhang mit einer mächtigen künstlichen Intelligenz steht, die zu einer weltweiten Bedrohung geworden ist. Gemeinsam mit seinen bewährten Mitstreitern Luther Stickell (Ving Rhames) und Benji Dunn (Simon Pegg) versucht Hunt die Katastrophe noch verhindern. Dabei kreuzen sich seine Wege nicht nur mit der Meisterdiebin Grace (Hayley Atwell), sondern auch mit seinem alten Widersacher Gabriel (Esai Morales), die es ebenfalls auf den Schlüssel abgesehen haben…

Mai und Juni 2023 sind eine Zeit, die bestimmt in die Filmgeschichte eingehen werden. Aber aus weniger erfreulichen Gründen, reihte sich da im Kino doch eine kommerzielle Enttäuschung an die andere. Schon Fast & Furious 10Arielle, die Meerjungfrau und Transformers: Aufstieg der Bestien blieben hinter den Erwartungen zurück. Mit The FlashElemental und Indiana Jones und das Rad des Schicksals gesellten sich noch mehrere richtige Flops dazu. Die hohe Anzahl an Großproduktionen, die wöchentlich auf das Publikum einprasselten, führte nicht zum erhofften Schub für das kriselnde Kino, sondern stürzte die Studios in eine noch tiefere Krise. Zuletzt lagen die Hoffnungen auf Mission: Impossible – Dead Reckoning, das die beeindruckende Liste hochbudgetierter Titel im kurzen Abstand fortsetzt. Die Nervosität ist groß, die Erwartungshaltungen aber auch. Ein Heilsbringer für die Lichtspielhäuser soll der siebte Teil der Actionreihe werden, so wie es Tom Cruise das Jahr zuvor schon mit Top Gun: Maverick gelungen war, der überraschend zu einem der Tophits 2022 wurde. Doch Spoiler-Alarm, das neuste Mission: Impossible-„Abenteuer“ lief auch unter den Erwartungen, dagegen überzeugte das überaus erfolgreiche Marketing von Barbenheimer (Barbie und Oppenheimer).

Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning“ Teil 1: So gut ist der
Paramount Pictures

Zurück zu Mission: Impossible und Indiana Jones. Ganz vergleichbar sind die beiden Titel trotz desselben Genres und natürlich desselben Hauptdarstellers nicht. Denn während der eine die oft verschobene Fortsetzung eines Kultfilms ist, die Jahrzehnte später mit Nostalgie Kassen machen wollte, gab es bei Mission: Impossible alle paar Jahre einen Nachfolger. Ein bisschen versucht man zwar auch bei Dead Reckoning an frühere Filme anzuschließen. Neben den üblichen Verdächtigen Hunt, Luther, Benji und Ilsa ist auch die Waffenhändlerin Alanna Mitsopolis (Vanessa Kirby) wieder mit dabei, die schon bei Fallout mitwirkte. Vor allem aber die Rückkehr von Kittridge dürfte für leuchtende Augen sorgen. Schließlich war der 1996 im ersten Teil der Leiter des IMF und taucht nun wieder auf. Gabriel hingegen wird zwar als Rückkehrer verkauft, der eine wichtige Rolle im Werdegang des Agenten spielt, ist aber neu dabei.

Wem bei diesen diversen Namen schon etwas schwindlig wird, muss sich auf einiges gefasst machen. Der Film stopft unzählige Figuren in die Geschichte, alte wie neue, und lässt diese gegeneinander antreten. Das macht es manchmal etwas unübersichtlich, zumal die Allianzen sich mehrfach ändern. Es macht es aber auch spaßig, wenn bei jedem neuen Setting mehrere Parteien unterwegs sind, alle auf der Jagd nach dem Schlüssel, mal die eine, mal die andere die siegreich zu sein scheint. Hinzu kommen noch diverse bewusst herbeigeführte Konfusionen. So gibt es in Mission: Impossible – Dead Reckoning die obligatorischen Masken, welche die Figuren wie seinerzeit in Fantomas in andere verwandeln. Und dann ist da noch die künstliche Intelligenz, die kontinuierlich Video- und Audioaufnahmen manipuliert, sodass man sich nie ganz sicher sein kann, wer da gerade wer ist.

Action-Ladies aus MISSION: IMPOSSIBLE - DEAD RECKONING
Paramount Pictures

Theoretisch zumindest. Praktisch ist der Film zwar ziemlich überlaufen, dabei aber recht geradlinig. Wo vorangegangene Teile immer wieder Wendungen einbauten, um die Geschichte in unerwartete Richtungen zu bewegen, da weiß man hier immer ziemlich genau, wie das alles weitergeht. Das ist etwas enttäuschend, umso mehr, da man bei Mission: Impossible – Dead Reckoning dem Trend zur exzessiven Laufzeit folgt. 165 Minuten, das ist schon sehr viel für einen Film, der eigentlich gar nicht so viel zu erzählen hat. Obwohl ständig etwas geschieht, geht da nicht immer etwas voran. Hinzu kommt, dass Regisseur und Co-Autor Christopher McQuarrie – das „Teil eins“ im Titel verrät es bereits – noch einem weiteren Trend hinterherläuft, indem der Film in zwei Teile aufgeteilt wird. Das Publikum bekommt hier also nur eine Hälfte, der Rest soll dann nächstes Jahr folgen. So etwas kann schon für Frust sorgen.

Aber das ist nur die eine Wahrheit. Die andere ist, dass Mission: Impossible – Dead Reckoning trotz der diversen Mängel nach wie vor richtig viel Spaß macht. So sind die Actionszenen wieder sehr aufwendig gestaltet, etwa bei einer epischen Verfolgungsjagd in Venedig, bei der ordentlich etwas zu Bruch geht. Allgemein sind die Settings wieder mal erste Klasse, da wird einiges an Abwechslung geboten. Und auch das Ensemble trägt dazu bei, dass man so manche Länge in Kauf nimmt. Die Neuzugänge, alle voran der perfide Gabriel wie auch die schlagfertig-charmante Diebin Grace, fügen sich harmonisch in das Konstrukt ein und setzen eigene Ausrufezeichen. Die Idee, dass der Hauptfeind eine künstliche Intelligenz ist, passt erstaunlich gut ins Konzept, ist natürlich sehr aktuell und bringt einige schön gemeine Szenen mit sich – gerade auch der Prolog.

Fazit: „Mission: Impossible – Dead Reckoning“ will der beliebten Reihe eins draufsetzen, indem der Film exzessiv aufgeblasen wird und dabei sogar nur die erste Hälfte ist. Obwohl ständig etwas geschieht, geht das zuweilen nicht voran, hat so manche Längen. Spaß macht der Film aber. Action und Settings sind wie immer klasse, das Ensemble wird um einige interessante Figuren erweitert. Und auch die Idee, dass der eigentliche Gegenspieler eine künstliche Intelligenz ist, funktioniert gut, insgesamt hat der Teil, aber noch Luft nach oben. Hoffen wir mal, dass Teil 2 ein paar gute Wendungen parat hat.

USA 2023 – 163 Minuten
Regie: Christopher McQuarrie
Genre: Action, Abenteuer, Thriller
Darsteller: Tom Cruise, Hayley Atwell, Rebecca Ferguson, Ving Rhames, Henry Czerny, Shea Whigham, Vanessa Kirby, Pom Klementieff, Simon Pegg, Alec Baldwin, Frederick Schmidt, Esai Morales, Shea Whigham, Greg Tarzan Davis, Mariela Garriga, uva.

Meine Mission: Impossible Top 7:

  1. Mission: Impossible – Phantom Protokoll
  2. Mission: Impossible – Fallout
  3. Mission: Impossible – Rogue Nation
  4. Mission: Impossible – Dead Reckoning (Teil 1)
  5. Mission: Impossible
  6. Mission: Impossible III
  7. Mission: Impossible II
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