„Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.“ Diese Worte dürften sicherlich nur Menschen gänzlich unbekannt sein, die (Achtung!) hinter dem Mond leben. Die Vorbereitung der Apollo-11-Mission, eine der bedeutendsten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts, wird zur Basis einer erfrischend inszenierten Spartenmixtur, indem sie insbesondere mit einer gehörigen Portion Ironie unmittelbaren Bezug darauf nimmt, dass die Authentizität der Mondlandung durch die NASA selbst nach fast 55 Jahren noch vereinzelt angezweifelt wird.
Trotz anfänglicher Vorbehalte, ob sich der Wettlauf im All inmitten des Kalten Krieges mit einer amourös-komödiantischen und noch dazu fiktiven Lesart überhaupt vereinbaren ließ, gelingt ebendies „To The Moon“ geradezu vortrefflich – man möchte sagen: Raketenhaft. Schon nach Kurzem mausert sich die gerade einmal vierte Regiearbeit von Greg Berlanti („Love, Simon“) nämlich sowohl als informative, dichte Chronik als auch charmante Persiflage auf die allzu oft trickreiche, unehrliche Werbebranche, aber auch das universelle Vormachtbestreben der US-Regierung. Vor allem dank des Tempo- und Gagreichtums und eines harmonischen Darstellerensembles, welches dem Duo Johannson/Tatum ein hohes Maß an Raum zur Entfaltung gewährt, entsteht ein hoher Unterhaltungsfaktor, ohne dabei in Oberflächlichkeit oder Langatmigkeit abzudriften. Stattdessen wird das Hadern mit der Vergangenheit anhand der beiden Protagonisten zum zentralen Element. Ferner wissen auch der abwechslungsreiche Soundtrack mit Jazzeinschüben und die detailorientierte, visuelle Gestaltung zu überzeugen.
In Summe stellt das Werk eine sprichwörtlich runde Sache dar sowie bisherigen Highlights dieses Kino-Sommers und sei bereits vor dem offiziellen Kinostart am 11. Juli 2024 nicht nur deswegen wärmstens ans Herz gelegt, weil Channing Tatum darin einen schauspielerischen Quantensprung unternimmt.