Die Diary of a Wimpy Kid-Filme verfolgen ein sehr einfaches Ziel: Mit wenig Aufwand so viel Geld wie möglich in die Kassen spülen; und das über einen kurzen Zeitraum, weil Hauptdarsteller Zachary Gordon nun mal so langsam das volle Teenager-Programm bekommt: Tiefe Stimme, Bartwuchs; die natürlichen Feinde eines jeden Kinderdarstellers. Wie schon die beiden Vorgängerfilme wurden hier Storyelemente aus den verschiedenen Comics zu einem Film zusammengeschmolzen und herausgekommen ist ein wilder Flickenteppich von Gags, Späßen, lustigen Sprüchen und Situationen; wenn man ein Kind oder junger Teenager ist. Dass der Film teilweise auch für Erwachsene Spaß macht – vor allem wenn man die beiden Vorgänger gesehen hat und sich mit den Figuren angefreundet hat -, rettet ihn aber nicht davor doch zu wild in den verschiedenen Plots rumzuspringen: Ferien Zuhause, Schwimmen und Tennis im Club, Campingausflüge und weiß der Henker was noch alles. Das hat in den ersten beiden Filmen irgendwie besser funktioniert. Auch wenn es hier eine nette Änderung gibt: Endlich bekommt Steve Zahn mal etwas mehr Screentime. Irgendwie mag ich Zahn ja und wünsche mir, dass er vielleicht mal in einem richtigen Drama mitspielt. Aber zurück zu Greg: Für die Kinder ein Spaß, für Erwachsene beiläufiger Spaß. Teil 4 kommt bestimmt irgendwann…
USA, Kanada – 2012 – 1 Std. 35 Min.
Regie: David Bowers
mit Zachary Gordon, Steve Zahn und Robert Capron
Genre: Komödie, Familie
Beim Thema Adam Sandler gibt zwei Gruppen: Die Leute die ihn hassen; und die Leute die ihn lieben. Ich gehöre ganz klar zur zweiten Gruppe, schenkte er mir doch mit Happy Gilmore einen meiner Lieblingsfilme und konnte mich auch mit ersten Rollen wie in Punch-Drunk Love, Spanglish und vor allem in Reign Over Me überzeugen. Ich mag seinen Humor, für den man bestimmt eine Ader haben muss, deswegen verstehe ich es auch, wenn man mit seinen Filmen nichts anfangen kann. Nur in den letzten Jahren hat Sandler es mir doch schwer getan, denn zu flach und austauschbar (teilweise sogar zu zahm) waren seine Filme geworden. Der Tiefpunkt war sicher Kindsköpfe, denn der war noch schlimmer als Jack & Jill! Aber mit Hilfe von Andy Samberg als HAN SOLO BERGER und ohne Stammregisseur Dennis Dugan liefert Sandler seine beste Komödie seit vielen Jahren ab; und seine direkteste. Wer Probleme mit Witzen auf Kosten von Jedem und Alles, Körperflüssigkeiten auf Brautkleidern und derber Situationskomik hat, sollte besser einen weiten Bogen um diesen Film machen. Alle anderen bekommen Adam Sandler in der Comedyform seines Lebens: Ein derbes Stück Zelluloid, das mit verdammt viel Spaß gemacht hat! Nur weiter so, Adam! Nur weiter so!
USA – 2012 – 1 Std. 54 Min.
Regie: Sean Anders
mit Adam Sandler, Andy Samberg und Leighton Meester
Genre: Komödie
Ein unfassbar generischer Film, der das Einmaleins des Thrillers genau so und kein Stück weiter abklappert: Typ mit heldenhaften Beruf (hier: Feuerwehrmann; denn nichts ist cooler als Feuerwehrmann… außer Astronaut!) legt sich mit Gangsterboss an (der auch noch genau so aussieht), muss in Zeugenschutzprogramm, kommt zurück, nimmt Rache und Ende. Als Hauptdarsteller nehmen wir den einen aus Transformers – nein: Nicht Shia ‚Fucking Four Finger‘ LeBeouf, sondern den coolen Soldaten! -; stellt ihm den heißen Feger aus Clerks 2 als Love Interest zur Seite; ein paar Nebendarsteller, die man als Serien-Junkie kennt (Vincent D’Onofrio, Richard Schiff, Bonnie Somerville, Julian McMahon), und ruft am Ende noch Bruce Willis an, ob er mal eben vorbeikommen und seine „Hey, ich bin Bruce Willis!“-Nummer abziehen kann. Das alles unter der Produzentenherrschaft von Curtis ’50 Cent‘ Jackson (GOTT, BIN ICH FROH, DASS ER NICHT DIE HAUPTROLLE ÜBBERNOMMEN HAT!) und fertig ist der Direct-to-Video-Thriller von der Stange. Wäre vielleicht als Serien-Pilot ganz interessant gewesen, verschenkt aber das schauspielerische Potenzial seiner Nebendarsteller aber an eine altbackene Story; und Bruce Willis ist halt Bruce Willis… yeah!…
USA – 2012 – 1 Std. 37 Min.
Regie: David Barett
mit Josh Duhamel, Rosario Dawson und Bruce Willis
Genre: Krimi, Thriller
Ich gehöre wahrscheinlich zu den ganz wenigen Deutschen die mit den Filmen von Will Ferrell sehr viel anfangen können: Ich vergötter den Mann für A Night at the Roxbury, Old School, Anchorman, Ricky Booby, Semi-Pro oder Die Stiefbrüder. Auch bin ich jemand der politisch gefärbte Filme und Serien sehr mag; und jetzt sollte es also eine Politik-Satire mit Will Ferrell und Zach Galifianakis unter der Regie von Jay Roach geben; und ich wurde ein wenig enttäuscht. Fast hatte ich das Gefühl, als ob Roach zwischen seinen preisgekrönten TV-Filmen (Dramen, wohlgemerkt!) Recount und Game Change schnell eine lustige Variante von den beiden Stoffen drehen wollte; und genau hier liegt das große Problem: Für eine Komödie fehlte mir teilweise der Witz (obwohl ich mich fast nass gemacht habe, als Ferrell ein Baby in die Fresse schlägt); für eine Satire war er nicht böse genug, obwohl die Ausgangslage grandios war: Ferrell spielt den „typischen“ Republikaner, ist aber Demokrat, während Galifianakis den „typischen“ Demokraten gibt, aber für die Grand Old Party in das Rennen geht; da musste ich wirklich lachen; und für ein Drama war er dann doch zu lustig. Der Film ist nicht schlecht und bietet gute Nebenfiguren, aber ich hatte mir mehr versprochen.
USA – 2012 – 1 Std. 37 Min.
Regie: Jay Roach
mit Will Ferrell, Zach Galifianakis und Jason Sudeikis
Genre: Komödie
Oliver Stone: Der Mann der mir mit JFK und Nixon zwei absolute Meisterwerke schenkte und auch mit Wall Street und Platoon Meisterwerke auf die Leinwand brachte; und dann kam das neue Jahrtausend und das Denkmal Oliver Stone stürzte innerhalb von 10 Jahren in sich zusammen. Irgendwie schien Stone mit Filmen wie Alexander, World Trade Center und W. einfach kein Glück mehr zu haben und seine Fähigkeit – politische Zeitgeschichte spannend auf die Leinwand zu bringen – verloren zu haben; und auch das neue Jahrzehnt fing mit dem Nachfolger von Wall Street nicht sehr gut an. Schon deshalb war ich Savages gegenüber skeptisch. Aber: So ganz scheint es Stone dann doch nicht verlernt zu haben. Blake Lively als weibliche Erzählerin und dritte Hauptrolle ist zwar kolossal fehlbesetzt, und auch mit dem Look von Aaron Taylor-Johnson hatte ich leichte Probleme (wie soll ich denn jetzt Kick-Ass 2 schauen ???). Trotzdem hatte der Film genau die Atmosphäre, die ich an Stone so liebe: Diesen NKB-Look, das Licht, die Optik; ihr wisst, was ich meine. Gut aufgelegte Nebenrollen (Salma Hayek, Benicio Del Toro, John Travolta) werten die manchmal stockende Story etwas auf und der Showdown ist dann wieder richtig stark in Szene gesetzt. Verdammt: Vielleicht sollte ich doch eine richtige Review schreiben…
USA – 2012 – 2 Std. 10 Min.
Regie: Oliver Stone
mit Taylor Kitsch, Aaron Taylor-Johnson und Blake Lively
Genre: Drama, Thriller
Wenn ein Film den Titel Cockneys vs Zombies trägt, dann erwarte ich auch genau das: Cockneys vs Zombies! Ich erwarte, dass ich Rentner dabei zusehen darf, wie sie Zombies zeigen wo der Opa die Dritten hat und wo Oma mit ihrer Krücke Zombieköpfe zu Brei schlägt! Leider muss ich sagen, dass der Film das nicht ganz einhalten konnte: Die meiste Zeit verfolgen wir eine Shaun/Dawn of the Dead-ähnliche Truppe aus jungen Leuten (LANGWEILIG!) durch London (ALT!) und manchmal werden Zombies geschlachtet (ENDLICH!). Gelegentlich dürfen wir die viel cooleren Rentner (Alan Ford: FUCK YEAH!) dabei beobachten wie sie ihr Altenheim gegen die anrückenden Zombies verteidigen müssen. Hier macht der Film auch tatsächlich verdammt viel Spaß; nur um direkt wieder auf unsere stereotypische Gruppe (der einzige Grund sich diese Langweiler anzutun ist der Arsch von Michelle Ryan: HALLOOOOOOO, SCHWESTER!) zurückzukommen. Ständig habe ich mir gewünscht, dass die endlich draufgehen und wir wieder mit den Cockneys (gnihihihi: Cock…) ihr Zuhause verteidigen müssen; aber nein! Das Finale ist dann wieder ganz gut geraten und verdammt nochmal: Alan Ford ist echt ein BAD-ASS-MOTHERFUCKER! Gemessen an den Erwartungen und gerade für eine britische Horror-Komödie eine kleine Enttäuschung. Da war mehr drinnen!
Großbritannien – 2012 – 1 Std. 28 Min.
Regie: Matthias Hoene
mit Michelle Ryan, Harry Treadaway und Honor Blackman
Genre: Komödie, Horror
Ich hasse Rob Cohen! Der Mann hat für mich bis jetzt nur Scheiße am laufenden Band fabriziert (selbst The Fast and the Furious fand ich von allen Teilen am schwächsten) und setzt mit diesem unsäglichen Zellouid-Müll sich selbst die Krone als einer der schlechtesten Filmemacher Hollywoods auf. Jetzt mal im Ernst: Wie geisteskrank kann man denn sein und solche hirnverbrannten Dialoge schreiben („I will meet his soul at the gates of hell before I let him take a person that I love from me“)? Warum gibt man Tyler Perry die Hauptrolle? Warum spielt Matthew Fox den Bösewicht? Das ist alles so unfassbar bescheuert und grottenschlecht, dass ich mich ständig zurückhalten musste nicht in den Fernseher zu schlagen! Was war eigentlich der Twist des Filmes? ICH WEISS ES NICHT MEHR! Die Krönung ist aber der große Endkampf zwischen Psycho-Fox und „Ermittler“-Perry, in deren Verlauf der Kameramann einen epileptischen Anfall bekommen, aber weiter gefilmt hat und der Cutter das alles noch irgendwie zusammengekleckert und mit Zeitlupeneffekte unterlegt hat. Oder die Szene in der Fox AUS EINER FAHRENDEN S-BAHN MIT EINER BESCHISSENEN PANZERFAUST DURCH ZWEI HÄUSER HINDURCH SEIN ZIEL TÖTET! WEN – MÖCHTET – IHR – DENN – BITTE – VERARSCHEN ??? Ein Haufen dampfender Scheiße, der selbst als Guilty pleasure versagt!
USA – 2012 – 1 Std. 41 Min.
Regie: Rob Cohen
mit Tyler Perry, Edward Burns und Matthew Fox
Genre: Krimi, Thriller, Action
Lege dich niemals mit der Familie von Liam Neeson an, denn er wird dich finden; und wenn er dich gefunden hat, wird er dich töten! True Story! Was in dem ersten Taken-Film noch geradezu meisterhaft funktionierte (wir verfolgen Liam Neeson dabei wie er durch Paris eine Schneise der Verwüstung hinterlässt um seine Tochter zu befreien, bricht Knochen, ballert Menschen über den Jordan und hat permanent diesen Gesichtsausdruck drauf, dass man am besten die Straßenseite wechseln möchte), möchte im zweiten Film nicht ganz klappen. Vielleicht lag es einfach daran, dass Neeson die meiste Zeit gefesselt in einem Keller gefangen war und Maggie Grace die Drecksarbeit machen musste. Mir fehlte das Feuer und ja: Auch das Feuer des Vorgängers. Zwar werden auch hier wieder Haufenweise Bösewichte nicht unsanft zur Strecke gebracht, aber der Film leidet halt an typischen Fortsetzungs-Krankheiten: Man möchte alles besser machen, aber was ist, wenn es fast gar nicht mehr besser geht? Wenn das Maximum an Spannung eigentlich schon erreicht ist; und verdammt nochmal: Warum lässt man Liam Neeson die meiste Zeit keine Ärsche treten? Das nehme ich dem Film fast am übelsten! Außerdem: Warum sieht Istanbul aus wie Theran? Mal gespannt, was man sich für den dritten Teil ausdenkt.
Frankreich – 2012 – 1 Std. 31 Min.
Regie: Olivier Megaton
mit Liam Neeson, Maggie Grace und Famke Janssen
Genre: Action, Thriller