Evil Dead

EvilDeadIch bin zwar ein großer Fan von Horror- & Kultfilmen, doch habe ich es bisher noch nie geschafft, mir auch nur einen Teil der legendären „Evil Dead“ Trilogie anzusehen.. bis jetzt! Vom 18. bis 21. April wurde im Wiener Gasometer Kino ein Horror-Filmfestival veranstaltet, bei dem eine schöne Mischung aus Alt (u.a. „Texas Chainsaw Massacre“) und Neu (u.a. „Mama“) dem Publikum präsentiert wurde.

Eines, wenn nicht sogar DAS Highlight des Festivals, war jedoch der „Evil Dead Day“. Gezeigt wurden alle drei Filme von Sam Raimi, bei denen Hauptdarsteller und Kult-Ikone Bruce Campbell jedes mal aufs Neue gegen das Böse kämpft. Der Gipfel des Abends war jedoch die Vorführung von dem mit Spannung erwartetem „Evil Dead“ Remake.

Nachdem ich nur Stunden zuvor den ersten Teil gesehen habe, konnte ich die Neuverfilmung, bei der Sam Raimi & Bruce Campbell produzierend mitgewirkt haben, natürlich sehr gut mit der Originalfassung vergleichen.

Mia (Jane Levy), ihr Bruder David (Shiloh Fernandez) und deren gemeinsame Freunde wollen ein paar Tage in einer abgelegenen, sehr heruntergekommenen Hütte verbringen. Der Grund dafür ist nicht etwa sich auf die faule Haut zu legen und zu relaxen, sondern der Drogensüchtigen Mia einen kalten Entzug zu verpassen. Währenddessen entdeckt Freund Eric (Lou Taylor Pucci) im Keller ein Buch. Die Neugier ist so groß, dass er es aufmacht und daraus vorliest. Dadurch wird „das Böse“ geweckt und nimmt sich dem Körper von Mia an. Was für die Freunde zuerst nach Entzugerscheinungen wirkt, wird auf einmal zu tödlichem und sehr blutigem Ernst.

Wenn es zu einem Remake eines Horrorklassikers kommt, ist man seit Jahren mit den Erwartungen eher zurückhaltend. Die jüngere Vergangenheit hat uns gezeigt, dass man sich mit Neufassungen von Filmen wie „Nightmare on Elm Street“, „Freitag der 13.“, „Psycho“ oder „Halloween“ nicht sonderlich viele Freunde macht. Umso glücklicher bin ich, dass sich „Evil Dead“ nicht in die Riege der „unnötigen Horror-Remakes“ eingliedern lassen wird. Es ist ein grandios umgesetzter Horrorfilm, mit der perfekten Abmischung von Schockelementen & blutrünstigen Szenen. Selbst Tage danach kann ich, bis auf ein paar Storytechnische Abweichungen zum Original, nichts negatives abgewinnen.

Regie führte der aus Uruguay stammende Newcomer Fede Alvarez, der bislang ausschließlich Kurzfilme gedreht hat. Das die „Evil Dead“ Urväter Sam Raimi und Bruce Campbell ihm das Vertrauen geschenkt haben, um das Remake in Szene zu setzen, mag für viele überraschend gewesen sein, doch ist es großteils ihm zu verdanken, dass daraus ein meisterhaft, furchterrgender Film entstanden ist.

Wertung85

Über Johannes Marksteiner

Hauptberuflich: Radio-Redakteur und Sprecher Nebenberuflich: Passionierter Cineast
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