All die verschiedenen Könige wollen sich nach Robert Baratheons Tod des Throns bemächtigen. Wie schon in der ersten Staffel wird der Fokus auf die Charakterzeichnungen der Figuren gelegt, anstelle sich den Weg zum Thron zu ermetzeln. Auch kommen immer wieder Wesenszüge zum Tragen, die man so nicht erwartet hätte, aber im Kontext absolut stimmig erscheinen.
Staffel 2 trägt den Titel „Ein Sturm zieht auf“ und dementsprechend entwickelt sie sich zu einer wahrlich großen Schlacht, die nicht dem Selbstzweck verfällt. Vorher werden die Machtverhältnisse mit altbekannten Mitteln in den Häusern geordnet: Durch Intrigen, Verrat und Mord werden sich Positionen, wie die rechte Hand des Königs erkämpft, Feinde gegeneinander ausgespielt oder die Königsfolge neu bestimmt. Das Ganze wird mit intelligenten Dialogen gespickt und bis ins letzte Detail ausgearbeitet, so das man nicht anders kann als im Serienverlauf mit den Figuren mitzufiebern oder sie abgöttisch zu hassen. Die Fantasyelemente fügen sich immer mehr in den Gesamtkontext ein und funktionieren erstaunlich gut, was auch an dem hervorragendem Spiel der Drachenmutter, verkörpert durch Emilia Clarke, geschuldet ist.
Auf eine weitere Erläuterung der Geschichte ohne in die Spoilerfalle zu geraten ist denkbar schwierig. Für den Gelegenheitsschauer eignet Game of Thrones sich definitiv nicht, der Einstieg dauert etwas und um der Geschichte mit ihren vielen Wendungen einigermaßen folgen zu können, sollte man die Serie schon regelmäßig, am Besten an einem Stück verfolgen. Wer aber nach den ersten Folgen dran bleibt den erwartet ein fantastisches Epos, das an Aufwand alles bisher Gesehene im TV in den Schatten stellt und sich sogar hinter dem „Herr der Ringe“ nicht verstecken muss. Warum bisher nur Peter Dinklage und ein paar Nebenpreise an dieses Epos verliehen wurde verstehe wer will, aber vielleicht setzt der Preisregen ja mit dem Ende von „Breaking Bad“ ein. Verdient wäre es!
Nach meiner guten, aber noch etwas verhaltenen Kritik zur 1. Staffel, hat mich nun endgültig das „Game of Thrones“-Fieber gepackt und nach den ersten Folgen von Staffel 3 bin ich nun sehr gespannt auf die „Bluthochzeit“ am Ende der Season und die bisher alles gesehene noch um Längen überragen soll!
- Der Norden vergisst nie (OT: The North Remembers) — 8,5/10 —
- Die Nachtlande (OT: The Night Lands) — 8/10 —
- Was tot ist, kann niemals sterben (OT: What is dead may never die) — 9/10 —
- Der Garten der Knochen (OT: Garden of Bones) — 9/10 —
- Der Geist von Harrenhal (OT: The Ghost of Harrenhal) — 8,5/10 —
- Alte und neue Götter (OT: The old Gods and the New) — 9/10 —
- Ein Mann ohne Ehre (OT: A Man withour Honor) — 9/10 —
- Der Prinz von Winterfell (OT: The Prince of Winterfell) — 8,5/10 —
- Schwarzwasser (OT: Blackwater) — 10/10 —
- Valar Marghulis (OT: Valar Morghulis) — 9,5/10 —