Thor – The Dark Kingdom (OT: Thor – The Dark World)

Thor - The Dark Kingdom 4

Ich mag Comic-Verfilmungen an sich sehr gerne, egal ob von DC (Batman/The Dark Knight, Superman) oder Marvel (X-Men, Spiderman). Mit den Helden aus dem „Avengers“-Universum habe ich mir bisher aber eher schwer getan. Die „Hulk“-Filme sind nicht wirklich mein Fall und für das Kino-Gipfeltreffen „The Avengers“ konnte ich mich leider auch nicht recht erwärmen. Der einzige Film der Reihe, der mir bisher neben „Iron Man“ richtig gut gefallen hat ist „Thor“. Und so war ich nun auch auf dessen Solo-Fortsetzung gespannt.

Im Prolog des Films wird die Geschichte der Dunkelelfen erzählt, einer Rasse älter als das Universum selbst, die mit ihrem Anführer Malekith und mithilfe einer uralten Waffe, des sogenannten Äthers, vor Jahrtausenden während der letzten Konvergenz der neun Welten versuchten das Universum in Schrecken und Dunkelheit zu stürzen. Dies konnte jedoch von Odins Vater und seinen Asen-Kriegern verhindert werden. Die Dunkelelfen wurden daraufhin verbannt und der Äther an einem sicheren Ort verwahrt, wo niemand ihn je mehr aufspüren sollte.
5000 Jahre später (nach den Ereignissen aus dem ersten „Thor“- sowie dem „Avengers“-Film) muss Thor, der Sohn Odins, das Chaos beseitigen, das sein machtgieriger Bruder Loki bei seinem Angriff auf die Erde verursacht hatte. Loki sitzt derweil zu lebenslanger Haft verurteilt im Kerker des Königsschlosses.
Parallel dazu entdeckt die Astrophysikerin Jane Foster, Thors menschliche (Ex-)Geliebte, mit ihrer Praktikantin Darcy (und deren neuem Praktikanten) in einem alten Londoner Lagerhaus einen Teleportationszugang zwischen den Welten, der sich aufgrund einer erneuten baldigen Konvergenz bildet. Als Jane versehentlich hindurchgezogen wird landet sie im Versteck des Äthers und nimmt dessen hohe Energie in sich auf. Als Thor Janes Verschwinden bemerkt ahnt er Böses und kommt sofort auf die Erde wo er sie nach ihrer Rückkehr aus der anderen Welt am Lagerhaus trifft und sie mit sich nach Asgard nimmt. Dort stellt er fest, dass Jane sterben wird, wenn sie nicht bald von dem Äther befreit wird.
Durch das Freisetzen des Äthers werden auch die Dunkelelfen befreit und kommen nun ebenfalls nach Asgard um Jane, die die Quelle des Äthers in sich trägt, zu entführen und ihren Plan der Zerstörung des Universums bei der anstehenden Konvergenz erneut in Angriff zu nehmen. Der Entführungsversuch schlägt zwar fehl, doch müssen die Asen im Kampf heftige Verluste hinnehmen, auch Thors Mutter Frigga fällt dem Angriff zum Opfer. In seiner Wut und Trauer stellt Odin daraufhin Jane unter Arrest um Malekith und seine Krieger erneut zu einem Angriff zu bewegen um ihn in einem Zweikampf zu töten. Thor sieht dagegen die große Gefahr die Odin seinem Volk und Jane aussetzt und beschließt sie durch einen geheimen Fluchtweg aus Asgard zu entführen und Malekith auf neutralem Boden zum Kampf herauszufordern. Doch diesen Weg kennt nur eine einzige Person in Asgard: Loki …

„Thor – The Dark Kingdom“ hat zwar wieder mal einen bescheuerten „deutschen“ Verleihtitel bekommen (der OT „The Dark World“ macht viel mehr Sinn), ansonsten ist der Film aber nicht bescheuert, er macht sogar ziemlich viel Spaß.
Natürlich steht auch hier der Action-Bombast wieder über der Handlung, doch fand ich das nicht so schlimm wie bei bei „The Avengers“ oder „Man of Steel“ (bei dem ich auch andere Erwartungen hatte). Der Film versteht es daneben trotz der Action und Dramatik, sich nicht ganz zu ernst zu nehmen und hält u.a. dank des erneut herrlichen Sidekicks Kat Dennings stellenweise einen leicht selbstironischen Ton, was mir wirklich gefallen hat. Allerdings hätte man dies durchaus auf den gesamten Film ausweiten können. So wirkt das Ganze dann doch leider ein wenig unausgegoren.
Insgesamt muss ich aber eh sagen, dass „Thor 2“ genauso gut auch eine aufgemotzte Langfolge der genialen Sci-Fi-Serie „Doctor Who“ hätte sein können. Dies mag evtl. an dem schon ziemlich „Who-esken“ Showdown in Greenwich liegen oder daran dass hier Christopher Eccleston als Malekith den exakten Counterpart seiner Serienrolle als der „neunte Doktor“ spielt. Wie auch immer, dass gibt bei mir auf jeden Fall einen weiteren Pluspunkt. 😉
Regisseur Alan Taylor, der hauptsächlich Serienfans ein Begriff sein dürfte („Sopranos“, „Mad Man“, „Game of Thrones“) kommt zwar nicht ganz an Kenneth Branaghs Leistung des ersten Teils heran, liefert aber dennoch eine grundsolide Arbeit ab. Und der tolle epische Score, der nach „Iron Man 3“ erneut von Bryan Tyler stammt, erinnert stellenweise sogar an die Monumentalität eines Harry Gregson-Williams.

Wer also einen gutgemachten Blockbuster sehen möchte und schon den ersten Teil toll fand, kann mit Teil 2 eigentlich kaum etwas falsch machen.

Wertung40

USA – 2013 – 1 Std. 52 Min.
Regie: Alan Taylor
mit: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Tom Hiddleston, Anthony Hopkins, Rene Russo, Christopher Eccleston, Stellan Skarsgård, Idris Elba, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Kat Dennings, Jonathan Howard & Alice Krige
Genre: Science-Fiction/Action

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Filme, Reviews. Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.