Wie bereits letztes Jahr, werden auch in dieser Award-Season die verschiedensten Original Score Oscar-Contender vorgestellt. Beginnen möchte ich in diesem Jahr mit dem wohl bedeutendsten Filmmusik-Komponisten der letzten Jahrzehnte: John Williams und seinem musikalischen Werk zu „Die Bücherdiebin“.
Kaum ein Jahr vergeht, in dem Filmmusik-Legende John Williams nicht zu den großen Favoriten der kommenden Oscar-Verleihung zählt. Seine meisterhaften Scores zu Filmen wie „E.T.“, „Der weiße Hai“, den ersten „Harry Potter“ Teilen oder der kompletten „Indiana Jones“ Reihe haben die Welt der Filmmusik revolutioniert. Mit seinen 48 Oscar-Nominierungen ist er die Person mit den 2. meisten Nominierungen aller Zeiten. Nur Walt Disney wurde 11 mal mehr nominiert.
Nachdem John Williams im letzten Jahr für Steven Spielbergs Epos „Lincoln“ nominiert wurde – der Sieg ging verdientermaßen an Mychael Danna für „Life of Pi“ – sieht es so aus, als hätte der 5-fache Oscar-Preisträger mit Brian Percival’s „Die Bücherdiebin“ („The Book Thief“) wieder ein sehr heißes Eisen im Feuer. Die Geschichte handelt von dem jungen Mädchen Liesel Meminger, die während des zweiten Weltkriegs nach München kommt und von den Pflegeeltern Hans (Geoffrey Rush) und Rosa (Emily Watson) aufgenommen wird. Um den Gräueltaten des Alltags zu entfliehen, versinkt die 9-jährige immer mehr in die Welt der Literatur. Als jedoch der Lesestoff knapp wird, beginnt Liesel heimlich Bücher von den öffentlichen Bücherverbrennungen zu entwenden.
John Williams zeigt eine Facette seines Könnens, die wir schon länger nicht mehr gehört haben. So ein ruhiger, sehr besinnlicher Score gab es von Williams das letzte mal im Jahr 1993 zu „Schindlers Liste“. Trotz der gemeinsamen zeitlichen Epoche und der ähnlichen Thematik haben die beiden fulminanten Soundtracks jedoch nur wenig gemeinsam. Einfach zuhören und auf sich wirken lassen.
„One Small Fact“
„Max and Liesel“
„The Departure of Max“
„Finale“