Top-10 Filme des Jahres

Gravity2Was für ein großartiges Jahr die Filmindustrie erlebt hat! Noch nie ist es mir so schwer gefallen, aus einer dermaßen hohen Anzahl von Qualitäts-Produktionen, eine Top-Liste zu erstellen. Was dabei herausgekommen ist, erfährt ihr hier:

Platz 10 – „Django Unchained“
DjangoEgal ob „Pulp Fiction“, „Reservoir Dogs“ oder „Inglourious Basterds“Quentin Tarantino steht für Qualität. Sein aktuellster Film „Django Unchained“ wird zwar nicht als mein Lieblings-Tarantino in die Geschichte eingehen, jedoch zeigt Tarantino einem auch hier wieder, was man an seinen Filmen so liebt. Django besticht mit einem großartigen Soundtrack, tollen schauspielerischen Leistungen und einem noch grandioseren Drehbuch, für welches Tarantino seinen wohlverdienten zweiten Oscar erhalten hat.

Platz 9 – „Before Midnight“
beforeNachdem sich Ethan Hawke und Julie Delpy in „Before Sunrise“ und „Before Sunset“ in mein Herz gespielt haben, war natürlich auch dementsprechend die Erwartungshaltung für „Before Midnight“. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht – im Gegenteil – „Before Midnight“ ist das vorläufige aber großartigere Ende eine der schönsten Liebesgeschichten der letzten Jahre.

Platz 8 – „Die Jagd“
huntEiner DER Favoriten für den „Best Foreign Language“ Oscar 2014. Mads Mikkelsen liefert dabei wohl seine (bisher) beste schauspielerische Leistung ab. „Die Jagd“ ist einer dieser Filme, welcher einem bis weit nach dem Ende nicht los lässt. Ein unfassbar berührender und intensiver Film von Regisseur Thomas Vinterberg.

Platz 7 – „La Grande Bellezza“
grandeApropos „Best Foreign Language“ Oscar – der italienische Film „La Grande Bellezza“ ist in dieser Kategorie für „Die Jagd“ wohl die größte Konkurrenz.. und das zu Recht! Paolo Sorrentino liefert uns einen herrlich humorvollen und doch tiefgründigen Film, wie man ihn sonst nur selten zu Gesicht bekommt. Speziell Hauptdarsteller Toni Servillo zeigte eine famose schauspielerische Leistung, die durchaus mehr internationale Anerkennung verdient hätte.

Platz 6 – „Flight“flightDenzel Washington und Robert Zemeckis können es also doch noch! Nachdem beide in den letzten Jahren eher mit Durchschnittsarbeit „geglänzt“ hatten, lieferte man mit „Flight“ endlich wieder einen hochwertigen Film, bei dem ich allerdings in erster Linie so überhaupt nicht an seine immense Qualität geglaubt hatte. Falsch gedacht!

Platz 5 – „Rush“
RushDaniel Brühl wird das Jahr 2013 wohl ewig in Erinnerung behalten. Mit seinen verdienten Nominierungen bei den Screen Actors Guild Awards und den Golden Globes, ist er somit auch einer der Anwärter für eine Oscar-Nominierung – und das diese fällig ist, muss ich euch ja wohl nicht erzählen. Allerdings ist nicht nur die Darstellung des ‚Niki Lauda‘ eine Erwähnung wert. Der Film von Oscar-Preisträger Ron Howard ist in seiner Gesamtheit als großartig zu bewerten. Spannungsgeladen und vor allem eines: rasant!

Platz 4 – „Les Misérables“
miserablesNachdem ich ein großer Fan des Musical-Genres bin und es in den letzten Jahren nur wenige wirklich brauchbare Verfilmungen gegeben hat, darf zumindest jenes Musical in meiner Top-Liste nicht fehlen, bei dem mein kitsch-geladenes Herz ENDLICH vollends zufrieden gestellt wurde. „Les Misérables“ punktet bei mir nicht nur durch den Live-Gesang und der großartigen schauspielerischen Leistungen von Hugh Jackman und Anne Hathaway, sondern vor allem durch die Inszenierung von „The Kings Speech“-Regisseur Tom Hooper. SO und nicht anders muss man ein Musical auf die große Leinwand zaubern.

Platz 3 – „Silver Linings“
SilverJa – ich finde es schade, dass Emmanuelle Riva für „Amour“ nicht den Oscar gewonnen hat aber nachdem ich letztens wieder „Silver Linings“ gesehen habe, hätte ich es umgekehrt auch enorm schade gefunden, wenn Jennifer Lawrence nicht gewonnen hätte. Sie glänzt nicht nur – sie ist eine absolute Erscheinung. Doch generell muss man sagen, dass „Silver Linings“ der wohl stärkste Ensemble-Film der letzten Jahre ist. Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Robert DeNiro, Jacki Weaver, Chris Tucker, John Ortiz und Julia Stiles liefern sich ein unfassbares Schauspiel der Gefühle ab. Was ich außerdem sehr honorieren muss, ist die Tatsache, dass mir Regisseur und Drehbuchautor David O. Russell zum ersten mal gezeigt hat, wozu er anscheinend fähig ist. Vielleicht (oder sogar sicherlich) gibt es in seinen Inszenierungen noch Verbesserungspotenzial, doch speziell sein Drehbuch zu „Silver Linings“ wird mir auf ewig in Erinnerung bleiben. „Silver Linings“ ist ein Film, den ich mir aufgrund seiner Schönheit immer wieder ansehen kann, weshalb die hohe Platzierung absolut gerechtfertigt ist.

Platz 2 – „Inside Llewyn Davis“
Inside

Ähnlich wie bei Tarantino, wenn auch von einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet, so stehen die Coen-Brüder ebenfalls für cineastischen Hochgenuss und mit „Inside Llewyn Davis“ haben sie wohl den wundervollsten Film des Jahres auf die Leinwand gebracht. Wie in meiner Rezension erwähnt, so muss man „Inside Llewyn Davis“ als Gesamtkunstwerk bezeichnen, bei dem vom Anfang bis zum Ende alles absolut stimmig ist. Die Szenerie, die Kameraarbeit, die Musik, das Drehbuch, der Schnitt, die Regie und vor allem die schauspielerischen Darbietungen rund um Oscar Isaac, Carey Mulligan und John Goodman hätte man nicht besser in Szene setzen können. Der Film ist zwar durch seine Haltung, seiner Ausstrahlung und seiner Protagonisten fast durchgehend negativ angehaucht, jedoch hat man es geschafft, immer ein wohliges Gefühl für den Zuseher zu produzieren. Ich habe mich selber öfters beim dauergrinsen erwischt, da dieser Film einfach so schöne Gefühle in mir ausgelöst hat. Schlichtweg grandios!

Platz 1 – „Gravity“GravityDie unangefochtene Nummer 1 kann in diesem Jahr (zumindest für mich) nur ein Film sein: „Gravity“! Von keinem anderen Film habe ich persönlich so wenig erwartet und wurde letztendlich so fulminant überrascht. Die Vorzeichen standen nämlich alles andere als gut. Ein Film im Weltall spielend und noch dazu mit zwei Hauptdarstellern, die (nett ausgedrückt) nicht unbedingt zu meinen Liebelingsdarstellern zählen? Naja.. aber einen kleinen Hoffnungsschimmer hatte ich letztendlich doch noch: Alfonso Cuarón! Der Mexikaner hat immerhin bei „Children of Men“, seines Zeichen einer meiner Lieblingsfilme aus dem Jahre 2006, Regie geführt. Was Cuarón letztendlich bei „Gravity“ aus dem Hut gezaubert hat, ist atemberaubend. „Gravity“ ist einer dieser Filme, bei dem man keine ruhige Minute hat. Ständig passiert etwas und ständig wird der Zuseher auf eine neue Geduldsprobe gestellt. Die Spannung ist zum greifen nahe und der Puls schießt von Minute zu Minute immer mehr in die Höhe. Dazu lieferte Sandra Bullock die bislang beste schauspielerische Leistung ihrer Karriere ab. Nicht nur auf der emotionalen Ebene ist „Gravity“ seiner Konkurrenz meilenweit voraus, auch die Effekte sind in seiner Gesamtheit absolut bahnbrechend. Hervorheben möchte ich aber ganz speziell die Kameraarbeit von Emmanuell Lubezki. Schon bei Filmen wie u.a. „The Tree of Life“ oder „Children of Men“  hat man gesehen, welch großartiges Auge er für Emotionen und filmische Elemente hat. Bei „Gravity“ wird dies allerdings noch einmal getoppt, was ihm hoffentlich den verdienten ersten Oscar-Gewinn einbringen wird.
Für all diejenigen (hoffentlich wenigen), die „Gravity“ noch nicht gesehen haben. Unbedingt nachholen. Wegen solcher Filmerlebnisse geht man ins Kino.

Über Johannes Marksteiner

Hauptberuflich: Radio-Redakteur und Sprecher Nebenberuflich: Passionierter Cineast
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