Maze Runner – Die Auserwählten Im Labyrinth (OT: The Maze Runner)

Maze Runner

Ohne Erinnerung wacht ein Jugendlicher namens Thomas plötzlich in einem Fahrstuhl auf. Als sich die Tür öffnet, wird er von einer Gruppe Gleichgesinnter in einer Beton-Konstruktion willkommen geheißen, welches von einem tödlichen Labyrinth umgeben ist. Jede Nacht schließt sich dieses und ändert die Stellung der Wände. Falls die sogenannten „Läufer“ es vor Ende des Tages nicht zurück aus dem Labyrinth schaffen, drohen sie ein Opfer der spinnenartigen Grievers zu werden, die nachts das Labyrinth bevölkern.

Jeden Monat wird ein neuer junger Mann von außen in das Lager gebracht, doch im Laufe der Films stößt erstmals ein Mädchen zu den Auserwählten und verkündet, dass die wöchentlichen Versorgungslieferungen aus der Außenwelt eigestellt werden und die Tore des Labyrinths sich nicht mehr über Nacht schließen und sie so zur leichten Beute der Grievers werden. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt, welches Mitten durch das tödliche Labyrinth führt, aus dem es kein Ausweg zu geben scheint…

Bei all den Dystopie-Thrillern kann man schon bald den Überblick verlieren. Wieso wird eine gute Grundidee heutzutage eigentlich bis zur Vergasung immer und immer wieder abgewandelt und neu herausgebracht? MAZE RUNNER macht hier leider keine Ausnahme und fügt sich den vielen schlechten Adaptionen zu dem Thema nahtlos an.

Ich habe die literarische Vorlage nicht gelesen, aber bei einem solchen Müll kann die Vorlage ja auch nicht viel besser sein und man fragt sich unweigerlich, was mit der heutigen Jugend los ist, wenn die solche Bücher verschlingen und dies unweigerlich natürlich Verfilmungen nach sich zieht. Was Kate Winslet und Shaileene Woodley in DIVERGENT sind (und der war im Gegensatz zu diesem Machwert wenigstens noch etwas über dem Durchschnitt, vor allem darstellerisch) ist Patricia Clarkson in MAZE RUNNER. Eine herausragende Schauspielerin, die der einzige Minimale Lichtblick in dem sonst so unausgegorenen Machwerk darstellt, der man aber unweigerlich einen besseren Film wünscht.

Was diesen Film von all dem andern Filmschrott nochmal abhebt ist die Tatsache hier systematisch versucht wird, den Zuschauer für dumm zu verkaufen. Angesichts der recht soliden Kritiken scheint dies bei den Meisten auch geklappt zu haben. Nicht bei uns! Nicht mit mir! 😉

Beispiele gefällig?

Die Kids wissen gerade so noch ihren Namen, können aber ein detailgetreue Modell des Labyrinthes bauen, welches jeden fertigen Architekturstudenten vor Erfurcht versteinern lässt. Zudem werden sie von irgendwas gestochen, was augenscheinlich von den Grievers stammen müssen, doch was ist das genau? Das muss man sich durch die finale „Lösung“ zusammenreimen, doch die Antwort kann nur unbefriedigend ausfallen. Denn warum zum Teufel und nun muss ich leider etwas SPOILERN, malträtiert man die einzigen Hoffnungsträger (Hust) der ausgebrannten Erde, die zu allem Überflüss auch noch noch von einer unheilbaren Krankheit heimgesucht wird auf so eine Art und Weise, wenn sie als Einzige immun gegen die Krankheit sind? – SPOILERENDE – Unglogisch und ein völlig an den Haaren herbeigezogener Oberschwachsinn! Vor allem, als die Kids dann allmählich auf die Lösung kommen, dann wird nochmal richtig aufgedreht und die ach so superstarken Mutanten werden auf die „Auserwählten“ gehetzt, für die im Grunde abgebrochene Besenstile reichen, um sie in Schach zu halten! Meine Güte, was für ein Rotz! Dass zwischendrin natürlich auch wieder ein Charakter auftaucht, der es alleine niemals zum „Ausgang“ geschafft hätte, interessiert die Autoren dann schon gar nicht mehr. Aber hat die Zeit Läuterung bei ihm bewirkt? Fehlanzeige! Er kehrt nur zurück, um einen möglichst bescheuerten Filmtod zu sterben und den einzigen sympatischen Charakter der Gruppe mit in den Tod zu reißen! Ja, gaaaanz großes Kino! Pfff… nee…

Ich habe mir noch rund 20 Filmfehler und Ungereimtheiten notiert, aber ich will Euch und mich nicht weiter quälen und komme mal zu einem abschließenden Fazit:

Das immerkehrende Muster eines Außenseiters, der in einer für uns unvollstellbaren Aufgabe und Umgebung wächst über sich hinaus und ist Teil von etwas noch viel Größerem ist, wird hier mit effekthaschenden schlechten visuellen Effekten und einem selten dämlichen Plottwist ad absurdum geführt. Dazu versammeln sich rund 30 Jungdarsteller, die versuchen gegen die nicht vorhandenen Charakterprofile anzuspielen, aber scheitern. Und wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen, der Film zielt ganz offensichtlich auf einen zweiten Teil ab! Bleibt zu hoffen, dass das Werk so floppt (wie City of Bones vor 2 Jahren), dass sich kein Produzent finden lässt und es keine Fortsetzung geben wird. Vielleicht schaut sich die Jugend dann Filme aus einer Zeit an, bei der man gute Filme nicht mit der Lupe suchen musste!

USA 2014 - 83 Minuten Regie: Roberts Gannaway Genre: Animationsfilm / Abenteuer Synchronsprecher: Martin Halm, Henning Baum, Kathrin Gaube, Thomas Albus, Axel Malzacher, Erich Ludwig
USA 2014 – 113 Minuten Regie: Wes Bal Genre: Action, Dytopie  Darsteller: Dylan O´Brien, Patricia Clarkson, Will Poulter, u.a.
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