Wir befinden uns im langen Halloween-Wochenende, also steigt die Lust auf ein paar Horrorfilme exponentiell an und nachdem die Halloween-Reihe nun „scheinbar“ ein Ende gefunden hat, wird es Zeit alle 13 Filme, zumindest wenn man die Rob Zombie-Remakes dazu zählt, das Franchise zu ranken. Zwei Sachen vorab: Spoiler lassen sich nicht ganz vermeiden, auch wenn ich es weites gehend versucht habe zu vermeiden und Zweitens ist es mein persönliches Ranking, Eures kann sich natürlich unterscheiden und ich bin auch scharf drauf dies im Kommentarfenster zu lesen! Auch kann es sein, dass sich das Ranking bei einem Rewatch leicht ändern könnte im Nachhinein. Nun aber genug der einführenden Worte – lets go!
13 HALLOWEEN II (2009)
Was war das denn jetzt? Was ging denn Rob Zombie durch den Kopf? Sauviele Logiklöcher treffen auf ein Franchise, welches man schwer mehr missbrauchen kann. Zunächst einmal die Rückblicke. Schafft man es hier nicht das selbe Kind zu verpflichten wie im ersten Teil, lässt man es. Dann Michael Myers komplett abseits des eigentlichen Bildes. Ohne Maske und sogar mit Worten??? Laurie ist total missraten in dieser Fortsetzung, aber noch schlimmer hat es Dr. Loomis getroffen. Wie kann man den denn sowas von unsymphatisch darstellen? Die Story kommt ebenfalls nicht über den Durchschnitt und die surrealen Effekte sind soweit hergeholt, dass es fast weh tut.
Die vulgäre Vorgehensweise ist noch schlimmer als im Vorgänger. Sorry, da bleibe ich tatsächlich bei der originalen Timeline. Das Einzige was Zombie hier bei seiner Fortsetzung gut macht, ist die am Anfang sehr gut gegebene Spannung und dass es ohne groß zu zögern losgeht. Die Kills sind blutiger als in irgendein anderen Halloween-Film. Als eigenständiger Slasher hätte der Film eventuell sogar besser funktioniert. Aber Halloween ist das wirklich nicht. So hat man nur einen durchschnittlichen Slasher der versucht Eigeninitiative vorzugaukeln. Mit einer der schlechtesten, wenn nicht der schlechteste Halloween-Film ever. Sorry Rob! Too One Note!
12 HALLOWEEN RESURRECTION
Es kann einfach nur ein übler Scherz der Macher gewesen sein. Schon die ersten 15 Minuten sind eine pure Frechheit. Wenn man dann denkt, es könne nicht mehr schlechter werden, kommt danach die Haupthandlung und die hat überhaupt nichts mehr mit Halloween zu tun. Es wirkt fast so, als würden die ersten grottenschlechten Minuten, gar nicht zu dem peinlichen Rest gehören. Der Film besteht nur daraus, dass wir Teenies dabei zusehen, wie sie an einem Spiel teilnehmen und nacheinander von Michael abgemurkst werden. Eher Scream für Arme, anstelle Halloween!
Busta Rhymes spielt hier mehr oder weniger die Hauptrolle und darf mit Kung Fu Geschrei Michael Myers vermöbeln. Kein Scheiß – Regisseur Rock Rosenthal, der die großartige Fortsetzung vom Original Halloween schenkte, meint das ernst! Jamie Lee Curtis ist auch wieder mit dabei. Zumindest in den ersten Minuten. Was man mit Laurie Strode dann aber macht, ist die größte Unverschämtheit in der Geschichte des Franchise. Alle anderen Figuren sind belanglos und unerträglich. Keine Figur kann überzeugen, kein Charakter ist sympathisch und schauspielerisch ist das Ganze auf dem untersten Niveau. Man wünscht sich richtig, dass Michael Myers endlich alle killt und dass der Film schon nach 30 Minuten endet, weil man das alles nicht mehr ertragen kann. Es klingt absurd, aber Myers macht hier tatsächlich die beste Figur.
Fazit: Peinlich, unverschämt und beschämend. Halloween Resurrection ist nicht nur der schlechteste Film der Halloween Reihe, es ist auch ein richtig grottiger Film an sich. Wie kam man bloß auf die schwachsinnige Idee, den großartigen H20 derart mit den Füßen zu treten? Alle Darsteller, ja sogar Jamie Lee Curtis, sind katastrophal, die Handlung ist grober Unfug und eigentlich hat dieser Film nichts in dieser Reihe verloren. Selbst die umstrittensten Halloween-Teile sind Meisterwerke dagegen. Man kann sich nur selbst einen Gefallen tun, wenn man so tut, als würde dieser Film nicht existieren. Einzig dem „Unterhaltungswert“ ist es geschuldet, dass ich ihn auf den vorletzten Platz gesetzt habe.
11 HALLOWEEN 6 – DER FLUCH DES MICHAEL MYERS
Natürlich wünschte ich mir man hätte die Thorn-Thematik nie angefangen. Aber gut, zu diesem Zeitpunkt musste man etwas aus diesen losen Fäden machen. Ebenso hat man versucht viele Brücken zu Teil I+II zu bauen, was immerhin zum Teil gelang. Immerhin wurde im zweiten Teil schon einiges in diese mystische Richtung angedeutet. Den Producers Cut ist übrigens etwas besser, da atmosphärisch dichter. Ist er dadurch ein besserer Film? Nein, aber wer Michael noch brutaler und mehr Gore-Effekte wollte, wird hier auf seine Kosten kommen. Warum, aber dann diese Wertung?
Teil 5 hatte wenigstens noch die tolle Bindung zwischen Danielle Harris und Donald Pleasence. In Teil 6 ist die hoch talentierte Harris raus und wurde durch die eher untalentierte J.C. Brandy ersetzt. Zudem ist es eine absolute Frechheit, was man mit dieser starken Figur veranstaltet. Auch ist Dr. Loomis erneut ohne Erklärung von den Toten auferstanden. Sehr Random. Immerhin ist er darstellerisches Highlight, alle anderen Akteure kann man hier getrost in der Pfeife rauchen. Ja auch Paul Rudds Leinwanddebüt ist recht peinlich, besonders bei seiner Konfrontation mit Michael. Zudem wirkt der Film unsauber inszeniert und unfertig geschrieben. Doch als Nächstes sollte die Halloween Saga mit H20 ein großartiges Comeback erleben, dazu an späterer Stelle mehr.
10 HALLOWEEN (2007)
Halloween Resurrection war der endgültige Tod der Halloween-Saga. Es war klar: Ein Remake musste her! Dieses Mal liegt der Fokus auf die Sozialisation des jungen Michael Myers und wie er zu dem Monster werden konnte, was er ist! Auch wenn Zombies erster Halloween Film noch keine ganz so dreiste Nummer wie die Fortsetzung ist, kann der Film nicht so richtig überzeugen. Die ersten 40 Minuten sind reine Exposition, die vieles zerstört, was Halloween so besonders macht. Alles in diesem Film wirkt dreckig, brutal, asozial und diese Aspekte passen einfach nicht in dieses Franchise. Der Fokus liegt immer nur auf der puren Gewalt. Der Soundtrack ist altbekannt und holt zumindest dadurch ein wenig Halloween-Feeling zurück, ansonsten ist er ein brutaler Slasher, der auch einen anderen X-beliebigen Killer haben könnte. Aber er hat durchaus auch gute Ansätze und wird von vielen auch gerade deswegen geschätzt, aber leider überwiegt eben das Negative.
Das größte Manko des Reboots: Rob Zombie hat leider überhaupt keinen Respekt vor Halloween als Franchise und entmystifiziert Michael Myers durch eine ausgelutschte Backstory der schlechten Kindheit. Herausgekommen ist ein sehr aggressiver Film, der Gewalt als reinen Schauwert bietet. Darstellerisch weiß der junge Michael durchaus zu gefallen, aber Scout Taylor-Compton als neue Laurie Strode ist dagegen eine komplette Fehlbesetzung, dazu unsympathisch, obzön und nervtötend weinerlich – da möchte man selbst schon die Messer wetzen und Michael zu Hilfe eilen. Das es aber noch schlimmer geht, wird Rob Zombie in seiner Fortsetzung beweisen.
09 HALLOWEEN ENDS
Was soll ich sagen, hier wurde konsequent alles Positive der beiden Vorgänger eingerissen, indem man den Plot komplett verändert hat. Michael „lebt“ untergetaucht in der Kanalisation und erinnert an Pennywise aus dem Horrorfilm ES und Laurie scheint mehr oder minder die Ereignisse in einem Buch gut verarbeitet zu haben. Seltsamerweise geht es allerdings kaum um die Beiden, denn hier wurde ohne jegliche Sinnhaftigkeit ein Plot um einen Jungen aus Haddonfield mit unglücklicher Vergangenheit installiert. Dieser bekommt „Das Böse“ von Michael Myers höchstpersönlich übertragen, was ehrlich gesagt nicht sehr innovativ ist, erinnert an das Ende von Teil 4, und wird gefühlt der Hauptcharakter, zumindest bis man sich entschloss die ganzen Storyline in die Tonne zu treten, um sich dem finalen Battle zwischen Laurie und Michael zu widmen.
Gefühlt ging hier also alles nach hinten los! Unfassbar schade, denn die erste halbe Stunde hatte durchaus Potential. Dort wurde dem Zuschauer die Auswirkungen, die Michael Myers auf Haddonfield hatte, auf eine unterhaltsame Art und Weise geschildert. Aber danach, ja, da driftete Halloween Ends zunehmend in eine Richtung ab, die für mich einfach nicht als ein großes Finale funktionierte. Das machte den Film ab da schwer zu ertragen, auch wenn sich die Geschichte schlussendlich ein wenig wieder fing und mit dem kompromisslosen Ende ein kleines wenig zufriedenstellte – ein würdiger Abschluss sieht dann aber auch irgendwie anders aus!
08 HALLOWEEN III – DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG
Roboter, die aussehen, wie normale Menschen, arbeiten für eine Firma, die die Hexerei zurückbringen wollen, indem sie Kindern Masken geben, die während einer Halloween-Werbung ihre Köpfe zum Explodieren bringen. Anschließend werden Würmer und Schlangen aus dem Kopf kriechen, um dann die anderen Leute anzugreifen! Waaas?! Das denkt er sich doch gerade aus! Nope!
Okay, John Carpenter wollte nur noch einen dritten Teil, wenn er nichts mehr mit Michael Myers zu tun hat. Aber was soll dieser Film?! Trash. Einfach nur Trash! Doch mittlerweile habe ich auch ein wenig gefallen an ihm gefunden. Die Story ist vermutlich in einem reichlichen Kannabis-Konsum heraus entstanden und es ist auch kein wirklicher Halloween, aber da mit Halloween 2 eigentlich die Geschichte rund um Myers außerzählt gewesen sein sollte, wollte man was Neues ausprobieren. Geplant war jedes Jahr einen neuen Halloween Film rauszuhauen, mit jeweils einer neuen Horrorgeschichte! Das hört sich interessant an, aber hat nicht wirklich funktioniert! Die Story war nicht gut, die Charaktere konnte man nicht wirklich ernst nehmen und spannend, sowie gruselig war der Film ebenfalls nicht wirklich. Lange Zeit als Tiefpunkt des Franchise verschrien, muss man eingestehen, dass er als eigenständiger Film seinen eigenen Charme besitzt und das noch rund 5 weitere Filme entstanden sind, die deutlich schwächer sind. Aber vorher ging es mit Halloween 4 wieder zurück zu den Wurzeln und damit zurück zu Michael Myers. Ob dies gelungen ist, erfahrt ihr, wenn ihr dran bleibt!
07 HALLOWEEN V – DIE RACHE DES MICHAEL MYERS
Knüpft nahtlos an Teil IV an. Gerade die Anfangssequenz, in der die Zuschauer erfahren, wie Michael Myers doch noch überleben konnte, weiß zu gefallen. Nun will er erst recht seine Nichte Jamie LIoyd (Danielle Harris), umzubringen. Sie scheint mittlerweile eine übersinnliche Verbindung zu Michael Myers zu haben und spürt, wenn er in der Nähe ist oder schlimmeres vorhat. Dies möchte sich der schon von jahrelangen Auseinandersetzungen gezeichnete Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence) zunutze machen, um Michael Myers endgültig zu beseitigen. Leider wurde der geniale Twist am Ende des vierten Teils nicht mehr aufgegriffen, obwohl die Storyline doch viel Potential geboten hätte. Warum nicht?
Alles in allem sieht man einen Michael Myers, der es erstmal ruhig angehen lässt, sein Atem ist aber deutlich zu spüren. Dann benutzt er Mistgabeln, dreizackähnliche Gegenstände, seine bloßen Hände, bis er schließlich wieder in gewohnter Manier sein Messer benutzt und Furcht und Schrecken verbreitet. Das Spiel zwischen Donald Pleasence und Jamie Lloyd geht dieses Mal in eine etwas andere Richtung, wirkt Dr. Loomis noch besessener und aggressiver vom Gedanken Michael Myers den garaus zu machen. Aber es gibt auch Szenen in denen man erkennt, wie sehr er Michael studiert hat und dem kaltblütigen Michael Myers sogar eine Träne zu entlocken, was man gut oder eben auch schlecht heißen kann. Es werden zudem die mystischen Elemente weiter vorangetrieben, die im 6. Teil größere Bedeutung zuteil werden sollten. Den fünften Teil sehe ich trotz einiger Defizite immer wieder gerne.
06 HALLOWEEN (2018)
2018 inszenierte David Gordon Green, die direkte Fortsetzung zu Carpenter seinem Original, welches alle anderen Teile, welche bis dato entstanden sind, außen vor lässt. Dabei war Carpenter nicht direkt beteiligt, er lieferte lediglich wieder den musikalischen Part bei. Laut Carpenter, war es für ihn nie eine Option ein Sequel seines 1978er Originals zu inszenieren, da er immer noch der Meinung ist, das seine Geschichte außerzählt war mit dem Ende des Films.
Die Story ist ebenso schnell erzählt, wie die aus dem Original:
Laurie Strode hat die Geschehnisse der Halloweennacht von 1978 zwar überlebt und Michael Myers befindet sich wieder im „Smith´s Grove Warren County Sanatorium“, dennoch haben die Erlebnisse Laurie schwer geprägt und lassen sie nicht los. Sie bereitet sich akribisch auf den Tag „X“ vor, der Tag an dem sie wieder mit Michael konfrontiert ist. Der allgemeine Glaube das Michael Myers einfach während seiner Inhaftierungszeit verstirbt, ist für Laurie keine Option. Sie ist sich sicher. Inzwischen hat Laurie auch eine Tochter und Enkeltochter, zu welchen sie aber keinen Kontakt hat. Als Michael eine Nacht vor Halloween in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll, kommt es wie es kommen muss und der Inhaftierungsbus verunglückt und so gelingt Michael die Flucht. Das Ziel seiner Flucht ist klar….Haddonfield.
David Gordon Green besinnt sich in seinem Remake auf die Suspense-Stärken des Originals und liefet dank einer gekonnten Inszenierung mit einen guten Spannungsborgen einen packenden Horrorfilm mit ausgezeichneten Darsteller:innen ab. Dadurch das bekannte und auch neue Gesichter in dem Film zu finden sind, hat man hier einen guten Spagat in die Neuzeit geschafft, denn man muss sich immer vor Augen halten, das Carpenters Original immerhin zu dem Zeitpunkt schon 40 Jahre alt ist.
05 HALLOWEEN KILLS
Eigentlich sollte man meinen, dass Horrorfans nicht unbedingt zur Sentimentalität neigen. Schließlich muss man bei diesem Genre oft etwas hartgesottener sein und doch scheint David Gordon Green bei seiner Neuauflage vor allem auf dieses Gefühl geschielt zu haben. Nicht nur dass sein gleichnamiger Film von 2018 direkt an den bahnbrechenden Klassiker von 1978 anschließt und sogar die Ur-Scream-Queen Jamie Lee Curtis zur Rückkehr gewann. An vielen Stellen griff er auf bekannte Elemente zurück, baute Verweise ein und kehrte trotz gelegentlicher Modernisierungen voller Nostalgie zu den Anfängen zurück. So verwendet er Szenen aus dem Original, die er mit neu gedrehten Szenen, die ebenfalls 1978 spielen sollen, gekonnt erweitert. Das geschieht dabei nicht allein aus Nostalgiegründen. Vielmehr geht es darum, wie sehr die Stadt von den damaligen Ereignissen geprägt wurde. So manches Traumata ist auch vier Jahrzehnte später nicht verjährt. Als kleines Bonbon für die Fans gibt es daher ein Wiedersehen mit einigen Figuren, die im Ursprungsfilm eine wichtige Rolle spielten – und zum größten Teil von den damaligen Schauspielern und Schauspielerinnen verkörpert werden. Damit einher geht die Beschäftigung mit dem Konzept und Ursprung des Bösen. Woher kommt es? Was macht es aus? Und was bedeutet es für die Menschen, wenn sie mit eben diesem Bösen konfrontiert werden?
Auch wenn Michael Myers im nunmehr zwölften Film innerhalb der Reihe das personifizierte Böse bleibt, entdecken Andere ebenfalls die Abgründe in sich. Zwei der eindrucksvollsten und gewalttätigsten Szenen zeigen, wie die einfache Bevölkerung sich selbst in blutrünstige Tiere verwandelt. Der Kampf gegen das Böse hat die Grenzen verschwinden lassen, was „gut“ und „böse“ überhaupt bedeuten. Das wird wegen der Kontroversität nicht jedem gefallen haben, mir samt Begleitung damals allerdings schon!
04 HALLOWEEN H20 – 20 JAHRE SPÄTER
Anstatt wieder eine Fortsetzung zu Teil 6 zu machen ignoriert H20 (wie auch der 2018er Film) alle Teile bis auf den ersten und erzählt eine weniger blutige, dafür eine atmosphärisch dichtere und spannendere Story. Laurie Strode ist nach 20 Jahren jetzt selbst Mutter und wird pünktlich zu Halloween wieder von Michael Myers tyrannisiert. Da der Film eben mehr Fokus auf Spannung und Atmosphäre legt gefiel er damals richtig gut und wurde ein riesiger Kassenerfolg.
Kleine Abzüge gibt es allerdings auch, die aber nicht so weit ins Gewicht fallen, ihn aber knapp die Top 3 verwehren. Da wäre zum Einen die Handlung versetzt in eine Schule und zum Anderen das man dem Film anmerkt, dass er im Scream-Fahrwasser der 90er entstanden ist. Das ist durchaus nichts negatives, aber fühlt er sich nicht immer wie ein Halloween-Film an. Dagegen steht ein ziemlich gutes Spiel von Jamie Lee Curtis, sehr intensiv choreographierte Fights und eine sehr starke finale Szene! Hätte man es bei dem Ausgang dieses finalen Fights gelassen, wäre es ein sehr würdiger Abschluss gewesen, aber der Teil war wieder so erfolgreich, da musste zwangsweise eine Fortsetzung her, aber musste es der grottige Resurrection sein?
03 HALLOWEEN IV – MICHAEL MYERS KEHRT ZURÜCK
Michael Myers hat die letzten zehn Jahre in einer psychiatrischen Klinik in Richmond verbracht und soll nun in eine andere Einrichtung verlegt wird. Während der Fahrt mit dem Krankentransport gelingt dem Serienkiller die Flucht und er macht sich erneut auf in seinen Heimatort Haddonfield, wo seine Nichte Jamie (herausragend: Danielle Harris), seine letzte noch lebende Verwandte, wohnt. Als Dr. Loomis (Donald Pleasence) von Michaels Flucht erfährt, macht auch er sich auf den Weg, um dem Killer Einhalt zu gebieten…
Nachdem das Experiment des dritten Teils, das Franchise ohne Myers fortzusetzen, an den Kinokassen Schiffbruch erlitt, setzt Teil 4 wieder auf Altbewährtes und scheint vor allem darum bemüht, bloß kein Risiko mehr einzugehen und die Fans dadurch womöglich erneut zu verprellen. Dies hat jedoch zur Folge, dass Halloween 4 ein generischer Slasherbeitrag geworden ist, der der Geschichte um den Killer von Haddonfield kaum etwas Neues hinzufügt. So entkommt Michael wie schon in John Carpenters Original dem Zugriff der für ihn zuständigen Krankenpfleger und hat es abermals auf eine Babysitterin und ihren Schützling abgesehen. Dass sich zwischenzeitlich eine Bürgerwehr formiert, um dem Killer endgültig den Garaus zu machen, liest sich auf dem Papier zwar nach einem vielversprechenden Ansatz, wird aber letztlich nur halbherzig umgesetzt.
Dafür sind aber ausdrücklich die darstellerischen Leistungen von Donald Pleasence und Danielle Haris zu loben. Wahnsinn, wie die sich gegenseitig zu Höchstleistungen hochschaukeln. Dazu nimmt der Film im letzten Drittel noch einmal deutlich an Fahrt auf und bietet ein sehr ordentliches Finale, das für Grusel und Nervenkitzel sorgt und das mit einem unerwarteten Paukenschlag endet und eine starke neue Ära hätte einleiten können!
02 HALLOWEEN II – DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK
3 Jahre nach dem ersten Teil übernahm Rick Rosenthal die Regie vom zweiten Teil, während Carpenter aber immer noch am Film mitgearbeitet hat. Der große Reiz an der Fortsetzung liegt darin, dass er nahtlos an dem Vorgänger anknüpft. Die Atmosphäre ist wieder richtig stark, der Soundtrack verursacht wieder Gänsehaut und beim spektakulären Finale im Krankenhaus merkt man richtig, das hier die Halloween-Saga bereits enden sollte.
Umstritten aber essentiell für die Reihe: Der Zuschauer erfährt von der Verbindung zwischen Michael und Laurie. Die sich daran anschließende Traum-Sequenz hat mir auch gefallen. Auch wenn die Fortsetzung damals nicht so gut bei der Kritik weggekommen ist, halte ich diesen für unterschätzt, da er als Role Model für nahezu alle Fortsetzungen des Horror-Genres gesehen werden kann: Er ist wesentlich brutaler als das Original, was sich vor allem an den Todesarten und am „Body Count“ festmachen lässt. Auch wurde endgültig das „final Girl“ als essentielle Komponente etabliert. Bei allen Lobpreisungen hat das Werk aber leider auch kleine Schwächen: Einige Kills waren ziemlich überzogen, allen voran der mit dem Auto des Polizisten, welches einfach explodierte. Auch merkt man, dass viele Charaktere nur als „Kanonen“futter dienen und Null Profil erhalten haben. Hier waren meist auch die Schauspielleistungen eher dürftig. Dafür konnte Donald Pleasence wieder einmal darstellerisch glänzen.
01 HALLOWEEN – DIE NACHT DES GRAUENS
Der Horror-Klassiker und Mutter aller Slasher-Filme ist selbstredend ganz oben oder soll ich vielleicht eher sagen ganz unten gelistet? John Carpenter mit Halloween einen der besten Horrorfilme aller Zeiten erschaffen und ist bis heute mit riesigem Abstand der beste Film der gesamten Reihe und kein anderer Teil konnte diese Qualität, mit solch einer Spannung, jemals wieder bieten. Für mich gehört das Werk zum Pflichtprogramm jedes Jahr zu Halloween und er hat auch nach dem 20. Mal nichts von seiner Wirkung eingebüßt! Erstaunlich, was Carpenter mit einem Budget von gerade einmal 325.000 Dollar geschaffen hat und der Beweis, dass starkes Kino nicht viel Kosten muss. Nicht ohne Grund hielt er fast 30 Jahre den Rekord als kommerziell erfolgreichster Film, gemessen an seinem Budget.
Wie Meisterhaft der Film ist, beweist bereits die Eröffnungssequenz, in der die Kamera um das Haus schleicht, das erste Opfer fokussiert, die Zuschauer dann selber in die Sichtweise des Killers schlüpfen und erst nach dem Mord und das Eintreffen der Eltern, die Identität von Michael Myers mit Wechsel der Kameraperspektive enthüllt wird. Wegweisend dazu die wenigen unaufhörlich wiederholenden Tonfolgen, die in dem berühmten Halloween-Theme münden. Nicht ohne Grund gilt diese Szene zum Basisreportoire in filmwissenschaftlichen Diskursen.