Das Omen Franchise Ranking

The Omen' movie franchise (1976-2006) review & ranking - YouTube

Mit der religiös angehauchten Geschichte, traf der Horrorfilm Das Omen 1976 vor nahezu einem halben Jahrhundert den Nerv der Zeit, zog ganze drei Fortsetzungen nach sich und ebnete den Weg für etliche Horror-Reihen wie beispielsweise Final Destination, die das Prinzip der ausgefeilten Unfälle zwar perfektionierte, diese aber nicht erfand. Mit Das erste Omen feiert Das Omen 2024 ein fulminanten Comeback, zumindest aus künstlerischer Sicht, denn das Prequel ist wirklich gelungen, auch wenn man sich mit Sicherheit an den Kinokassen noch mehr versprochen hatte. Mich hat der Film und sein brillanter Übergang zum Original, inkl. dem epischen „Ave Satani“ jedoch so geflasht, dass ich mir alle Teile des Franchise umgehend zu Gemüte geführt und für Euch rezensiert habe! Und das die Kritiken genau am 6.6. zur 6. Stunde erscheinen kann Zufall sein, muss aber nicht! ^^ Viel Spaß beim Lesen! Wie wäre Euer Ranking ausgefallen?

DAS ERSTE OMEN - Film Clip Deutsch | Kinostart: 11. April 2024
Phantom 4 Films

Das erste Omen (OT: The first Omen)

Die junge Amerikanerin Margaret (Nell Tiger Free) folgt dem Ruf ihres Mentors Kardinal Lawrence (Bill Nighy) nach Rom, um in der heiligen Stadt ihr Gelübde als Nonne abzulegen und in einem katholischen Kloster zu arbeiten, welches gleichzeitig als Waisenhaus dient. Während Rom von Studentenprotesten erschüttert wird, herrscht innerhalb der Klostermauern auf den ersten Blick Recht und Ordnung. Diese Fassade beginnt allerdings schnell zu bröckeln und Margaret fällt auf, dass eine der Waisen, Carlita (Nicole Sorace), von den anderen Mädchen systematisch isoliert und sogar eingesperrt wird. Zunehmend misstrauisch und von plötzlichen Visionen geplagt, beginnt sie nachzuforschen und befindet sich plötzlich selbst im Mittelpunkt der Ereignisse…

Langjährige Genrefans mussten in den letzten Jahren viel erdulden, wenn sich Studios nach Jahrzehnte nochmal an Remakes, Sequels oder Prequels alter Horrorklassiker versucht haben. Filme wie zuletzt Der Exorzist: Bekenntnis waren zwar profitabel, erweckten aber den Eindruck, es handle sich lediglich um einen Cashgrab, ohne ehrliche Ambitionen, dem Original auch nur ansatzweise gerecht zu werden. Mit Das erste Omen beweist Regisseurin Arkasha Stevenson in ihrem Langfilmdebüt eindrucksvoll, dass es auch anders geht.

Filmpalast Aschersleben : Das erste Omen
Phantom 4 Films

Der Film funktioniert als Prequel vom Klassiker Das Omen von 1976 einwandfrei und leitet stimmig auf dessen Beginn hin, ohne sich handlungstechnisch zu verrenken. Fans des Originals werden immer wieder Szenen erkennen, welche direkte Hommagen an die anderen Filme des Franchise darstellen. Dennoch funktioniert Das erste Omen als Film auch komplett eigenständig und macht sich nicht abhängig von Fanservice, um die Zuschauer zu fesseln. Die Handlung ist zu einem gewissen Grad vorhersehbar, was nun mal in der Natur eines Prequels liegt. Auch ein Kloster voll mit Nonnen als Kulisse für einen Horrorfilm ist nicht gerade revolutionär. Im Gegenteil, allein im April wurde mit Immaculate ein weiterer Horrorfilm veröffentlicht, der sich einer ähnlichen Handlung im gleichen Setting bedient.

Die Punkte, in denen sich Das erste Omen dann aber deutlich von dem Horror-Einheitsbrei von Blumhouse & Co. abhebt, sind der Stil, die Atmosphäre und die technischen Details. Arkasha Stevenson setzt hier nur vereinzelt auf jump-scares, um das Publikum zu schocken, die dafür aber umso wirkungsvoller inszeniert sind. Mark Korvens Filmmusik untermalt den Film durchgehend stimmig und das ganz ohne dröhnender Orchestermusik und anderen Klischees der Horrorfilm-Musik. Eingefleischte Fans des Horrorgenres kommen trotzdem auf ihre Kosten. Einzelne Szenen sind extrem grafisch inszeniert und schocken auf vielerlei Weise. Arkasha Stevenson setzt immer wieder Body-Horror Elemente ein, welche auch ein FSK18 Rating gerechtfertigt hätten, aber immer nuanciert genug, um den Zuschauer zu schocken, ohne als geschmacklos durchzufallen. Auch wenn manchmal auf CGI zurückgegriffen wird, sehen die Effekte größtenteils handgemacht aus.

The First Omen review – stylish horror prequel is damned by its franchise | Horror films | The Guardian
Phantom 4 Films

Des Weiteren besticht Das erste Omen durch seine Kameraarbeit von Aaron Morton, welche diesen Film ideal einfängt und die Illusion erschafft, einen Film aus den 70er Jahren zu sehen. Der körniger Look und zeittypische Zooms und Kamerafahrten ergänzen die Atmosphäre des Films perfekt. Schauspielerisch ruht der Film hauptsächlich auf Nell Tiger Free (Servant) als Schwester Margart. Mit einer großen Bandbreite an verschiedenen Emotionen stellt sie ihr Talent eindrucksvoll unter Beweis und spielt durchgehend tadellos. Auch der Rest des Casts macht weitestgehend einen starken Job, besonders Sonia Braga (Kuss der Spinnenfrau) verdient eine besondere Erwähnung. Lediglich Bill Nighy als Kardinal Lawrence wirkt teilweise etwas fehl am Platz, welches dem positiven Gesamtbild aber keinen Abbruch tut.

Fazit: Das erste Omen erweist sich nicht nur als würdiges Prequel, sondern darüber hinaus als einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre. Sowohl Fans der „Omen“-Reihe als auch Horror-Liebhaber ohne vorherigen Bezug dazu können sich mit diesem Prequel auf einen Horrorfilm freuen, der eine gelungene und willkommene Abwechslung zum Genre-Einheitsbrei darstellt und Lust auf mehr macht.

USA 2024 – 119 Minuten
Regie: Arkasha Stevenson
Genre: Horrorfilm
Darsteller: Nell Tiger Free, Sonia Braga, Ralph Ineson, Andrea Arcangeli, Anton Alexander, Tawfeek Barhom, Ishtar Currie-Wilson, Maria Caballero, Mia McGovern Zaina, Nicole Sorace, uva.

The Omen' franchise starts streaming on Hulu - UPI.com
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Das Omen (1976)

Am 06. Juni um sechs Uhr morgens wird das Kind von Robert (Gregory Peck) und Katherine Thorn (Lee Remick) in Rom geboren – und stirbt wenig später. Während Robert am Überlegen ist, wie er die schreckliche Nachricht seiner Frau beibringen soll, unterbreitet ihm ein Priester im Krankenhaus einen Vorschlag; Robert könnte einen Jungen ohne Adoptionspapiere als sein eigenes Kind aufziehen – es wurde zur selben Zeit wie sein Kind geboren, doch verstarb die Mutter bei der Geburt. Verzweifelt willigt Robert sein, und für seine Frau und seinen Sohn Damien (Harvey Stephens) kehrt der Alltag ein. Doch ab Damiens fünftem Geburtstag häufen sich seltsame Vorkommnisse, Unfälle und unerklärliche Ereignisse. Während der Priester Brennan (Patrick Troughton) Robert vor etwas Schrecklichem im Zusammenhang mit Damien zu warnen versucht, keimt im Journalisten Keith Jennings (David Warner) ein grauenhafter Verdacht auf…

Für den damals immerhin 46jährigen Regisseur Richard Donner bedeutete Das Omen der Durchbruch, der ihm die Türen der großen Hollywood-Studios öffnete. Es folgten später Filme wie Superman (1978) oder die Lethal Weapon-Reihe. Die Produktion des Horrorfilms, der heute meist im gleichen Atemzug wie der Klassiker Der Exorzist (1973) genannt wird, verlief allerdings alles andere als Reibungslos. Die zahlreichen Zwischenfälle und beinahe tödliche Unfälle machte sich das Studio zunutze, um den Film dementsprechend zu bewerben.
Der Erfolg ist Das Omen aber auch aus heutiger Sicht weniger der effektiven Werbekampagne zuzuschreiben, als der Tatsache, dass sowohl Regisseur Donner, als auch Autor Seltzer ein wirklich guter Horrorfilm gelang, der auf Ekeleffekte verzichtet und stattdessen auf die Unsicherheit des Zuschauers setzt – denn ob es sich letztlich um Omen handelt bleibt dem Publikum überlassen.

Machen Dänemark Sucht damien das omen 1 schwach Milch Betrachtung
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Was man an David Seltzers Skript grundsätzlich schon bewundern muss, ist die Story an sich, die die prinzipiell bekannte Thematik des Anti-Christen als Ausgangspunkt nimmt, um die Umgebung jener Figur in heutigen Verhältnissen aufzuzeigen. Wie Jesus Christus der Sohn Gottes sein soll, soll der Anti-Christ nach alten Theorien folglich der Abkömmling Satans sein; diese These wandelt Seltzer hier geschickt ab und zusammen mit seiner Auslegung der Bibeltexte bringt er seine Story in einen glaubhaften und deshalb unheimlichen Kontext.
Interessant ist dabei, dass er sich trotz allem die Deutung der verschiedenen Unfälle und ihrer Ursachen offen lässt. Nie ist eine unsichtbare Hand an den Vorkommnissen beteiligt, nie sieht man tatsächlich eine überirdische Kraft eingreifen – die Auslegung der Geschehnisse bleibt dem Zuschauer und den Figuren überlassen, ob man dahinter nun einen größeren Plan vermutet, oder aber schieren Zufall, muss jeder für sich entscheiden. Der Autor nimmt sich dabei sehr viel Zeit, seine Figuren zu etablieren und vorzustellen, baut anschließend ab der Mitte des Films seine Mythologie konstant weiter aus, ehe er den Spannungsbogen in einem äußerst unbefriedigenden Finale dann allerdings verliert.
Bis dahin fesselt Seltzers Skript aber bereits durch die sich immer weiter aufbauende Atmosphäre, die beim ersten Mal Ansehen des Films durch die undurchschaubaren Ereignisse das Interesse des Publikums weckt. Hat man Das Omen aber bereits gesehen, scheint der Aufbau in der ersten Hälfte etwas zäh, zumal sich leider wenige versteckte Anspielungen und Details finden lassen, als es bei anderen Filmen dieser Art der Fall ist.

Das Omen (1976) - Film | cinema.de
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Nichtsdestotrotz ist die Vorlage sehr gut gelungen und wartet mit einer wirklich guten Story und einigen hervorragenden Einfällen auf, die das Genre prägten und bis heute noch ihre Auswirkung zeigen.

Beeindruckend ist außerdem, wie viel bekannte Namen sich bei den Darstellern wieder finden. Gregory Peck kehrte mit Das Omen nach fünf Jahren Abstinenz auf die Leinwand zurück, nachdem sowohl Charlton Heston, als auch Roy Scheider und William Holden die Rolle abgelehnt hatten. Am ehesten hätte man sich allerdings Scheider in der Rolle des Robert Thorn vorstellen können, denn auch wenn Peck schon allein durch sein Charisma überzeugt, und der Figur weit mehr Tiefe verleiht, als es anderen Akteuren gelungen wäre, er scheint für die Rolle mit seinen damals immerhin 60 Jahren und einem Altersunterschied von 20 Jahren zu seiner Kollegin Lee Remick deutlich zu alt. Dennoch leistet er wie gewohnt sehr gute Arbeit und lässt bei seiner Figur gerade im rechten Moment den Hauch von Wahnsinn durchblitzen, als er die Zusammenhänge zu durchschauen glaubt, dass man ihm als Zuschauer bei seinen weiteren Entscheidungen ebenso folgt, wie sie in Frage stellt.

The Cinema Museum - Tonight is Horror Night at the Museum and today is the birthday of Billie Whitelaw, pictured here as Damien's nanny Mrs Baylock in The Omen (1976). Happy Birthday
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Der heimliche Star des Films ist allerdings Billie Whitelaw, die als Kindermädchen und Beschützerin Damiens einige der unheimlichsten Momente zugeschrieben bekommt. Durch ihre Gestik und Mimik besticht sie trotz ihrer wenigen Dialogzeilen und wirkt trotz ihrer an sich unscheinbaren Erscheinung Furcht einflößend und gefährlich.

Ein sicherlich entscheidender Faktor bei den unheimlichen Szenen, dies betont auch der Regisseur rückblickend immer wieder, ist die zurecht oscarprämierte Filmmusik des Komponisten Jerry Goldsmith, der mit seinem rhythmischen wie abwechslungsreichen „Ave Satani“ beinahe schon eine Hymne für den Anti-Christen schuf. Diese wandelt sich gerade beim Finale im Hause der Thorns auf eine höchst unerwartete Art und Weise ab, wobei durch das minimalistische Motiv noch stärker für Gänsehautstimmung gesorgt wird, als ohnehin schon.

USA 1976 – 106 Minuten
Regie: Richard Donner
Genre: Horror
Darsteller: Gregory Peck, Lee Remick, David Warner, Billie Whitelaw, Harvey Stephens, Patrick Troughton, Martin Benson, Robert Rietty, Tommy Duggan, John Stride, Anthony Nicholls, Holly Palance, uva.

Omen 2 -Damien - Kritik | Film 1978 | Moviebreak.de
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Damien – Omen II (1978)

Wie nach jedem kommerziell erfolgreichen Film musste auch nach Richard Donners „The Omen“ schnell eine Fortsetzung her. Diese bot sich allerdings geradezu an, denn in der Schlusseinstellung des ersten Teils steht der kleine Damien zwar bereits neben dem Präsidenten, aber trotzdem erst am Anfang seiner Karriere als Antichrist – bis zum Armageddon konnte der Satansbraten also noch eine Menge Unheil stiften.

Allerdings hatten die politischen Vorzeichen sich mit dem Amtsantritt des Demokraten Jimmy Carter ein wenig geändert, weshalb man das personifizierte Böse nicht mehr im Weißen Haus beheimaten wollte. Die Geschichte um Damien wurde deshalb dahingehend modifiziert, dass man ihn nun bei Robert Thorns Bruder Richard (William Holden) bzw. auf einer Militärschule unterbrachte. Und wie bereits der Filmtitel andeutet, rückte man den inzwischen zum Teenager herangereiften jungen Mann nun stärker in den Fokus.

Damien: Omen II (1978)
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Wo Damien im ersten Teil noch eine eher im Hintergrund agierende Bedrohung war, ein harmlos scheinendes Kind, das eben keine rechte Lust auf den Besuch der Kirche hatte, macht Regisseur Don Taylor das Sequel zu einem klassischen Adoleszenzdrama, zu einem Film über jemanden, der in seine vorbestimmte Rolle hineinwachsen muss und dabei auf Unterstützer und Gegner trifft.

Gelungen dabei ist das Damien in diesem Rahmen tatsächlich eine echte Charakterentwicklung zugestanden wird. Er weiß zunächst selbst nicht, wer oder was er eigentlich ist, und erst seine Mentoren stoßen ihn mit der Nase auf die Bibel und hier insbesondere auf die Passagen, in denen von drei Sechsen, Tieren aus dem Meer und anderen Nettigkeiten berichtet wird. Doch obwohl der Film mehrfach um das Motiv der „Hure Babylon“ kreist und die „dunklen Kräfte“ unzweifelhaft auch mit der sexuellen Entwicklung zu tun haben, klammert Don Taylor das Thema Sex so deutlich aus, dass es schon wieder auffallend ist. Der Antichrist der „Omen“-Reihe steht dadurch explizit nicht für Ausschweifung und Perversion, sondern bleibt der eher abstrakten Extase der absoluten Macht verhaftet, der am Jüngsten Tag alle zum Opfer fallen sollen. Eine egoistische, kalte Freudlosigkeit, die als Antithese zur christlichen Gemeinschaft mit ihrer Nächstenliebe und ihrem Altruismus durchaus passend gewählt wurde. Damiens Widersacher sind jene Figuren, die für Humanismus, Ethik und die tradierten Werte des Christentums stehen.

Damien - Omen II. (1978) - Fotogalerie - FDb.cz
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Wo im ersten Teil noch Kommissar Zufall dafür sorgte, dass alles zu Gunsten von Damiens Aufstieg gefügt wurde, steht daher nun eine bewusste Entscheidung für die „Dunkle Seite der Macht“ an zentraler Stelle, die im Mord an Damiens Stiefbruder kulminiert. Ab diesem Moment sind alle Selbstzweifel und emotionalen Anwandlungen ausgeschaltet, an die Stelle der moralischen Ambivalenz tritt die blanke Rücksichtslosigkeit des „Übermenschen“.

Fazit: „Damien: Omen II“ schafft den Spagat zwischen stilistischer Wiederholung und inhaltlicher Weiterführung des ersten Teils. Dieser Ansatz einer Fortentwicklung innerhalb eines festgesetzten Rahmens spiegelt sich auch in der erneut von Jerry Goldsmith komponierten Musik wieder, die das „Ave Satanis“-Thema in Metrum und Melodie soweit modifiziert. Auch die Besetzung kann sich mit den Oscarpreisträgern William Holden und Lee Grant, sowie Newcomer Jonathan Scott-Taylor, als auch Lance Henriksen, wirklich sehen lassen. Eine durchweg solide Fortsetzung!

USA 1978 – 107 Minuten
Regie: Don Taylor & Mike Hodges
Genre: Horror 
Darsteller: William Holden, Lee Grant, Jonathan Scott-Taylor, Lew Ayres, Sylvia Sidney, Lance Henriksen, Robert Foxworth, Nicholas Pryor, Elizabeth Shepherd, Lucas Donat, Allen Arbus, Meshach Taylor, uva.

Barbara's Baby – Omen III ansehen | Disney+
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Barbaras Baby – Omen III (OT: The final Conflict)

Nachdem in den vorangegangenen Teilen sämtliche Hindernisse beseitigt wurden, steht Damien Thorn im dritten Eintrag zur  Omen-Reihe nun endlich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Er ist Chef des Thorn-Konzerns, knetet mühelos den amerikanischen Präsidenten zurecht um eine Stelle als US-Botschafter in Großbritannien sowie als Kinderbeauftragter der UNO zu bekommen und verfügt über eine stetig wachsende Schar von Anhängern und Helfershelfern, die mit ihm auf die Herrschaft des Bösen und das Ende der Welt hinarbeitet.

Durch diese Ausgangssituation hätte The Final Conflict durchaus das Potential zu einem geradezu shakespearschen Königsdrama, denn vergleichbar mit beispielsweise King Richard III steht diesmal endgültig der Schurke voll im Mittelpunkt. Doch hiermit kommen wir gleich zu Beginn zur größten Schwachstelle des Films: Wo es Shakespeare oder auch Friedrich Schiller in seinem Stück „Die Räuber“ gelingt, ihre titanischen Frevler gegen jedes Gesetz zumindest für die Dauer eines Theaterstücks zum Sympathieträger zu machen, so dass man als Zuschauer seine moralischen Skrupel vergisst und ihnen insgeheim die Daumen drückt, bleibt der diesmal von Sam Neill in seiner ersten größeren Rolle gespielte Satansbraten Damien zu abstrakt und unnahbar, um Sympathie oder wenigstens Anteilnahme zu wecken. Zwar verkörpert er als Sohn des Teufels noch mal ein ganz anderes Kaliber an Unmenschlichkeit, doch es gelingt dem Film nicht Damiens Fähigkeiten in der Manipulation der Massen adäquat zu vermitteln.

Barbaras Baby – Omen III (1981) - Film | cinema.de
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Selbst die den diversen Schriften von Friedrich Nietzsche entlehnte Hauruck-Polemik gegen das Christentum, die Damien in einem langen Monolog einer Christusfigur an den Kopf wirft lässt jeglichen seduktiven Charakter vermissen – anstatt durch eine blasphemische Verklärung des Bösen das Publikum gewissermaßen zum Komplizen zu machen und dadurch zur Reflektion über die gängige Moral zu zwingen bleibt man lieber strukturkonservativ auf sicherem Terrain und verschenkt die Chance eines zumindest zeitweiligen Perspektivwechsels.

Um ein wenig bei Nietzsche zu bleiben: wenn wir einfach mal annehmen, dass Jesus die „Schwäche“ des Mitleids (als aktives Mitleiden) verkörperte, also jemanden, der so empfindsam war, dass er alles Leid der Welt auf sich nahm um es zu überwinden und dadurch endgültig abzuschaffen, dann ist Damien als Antithese dazu gewissermaßen der ewig an sich und für sich selbst Leidende, der damit die die ganze Welt anzustecken gedenkt. Nur funktioniert diese Ansteckung nicht ohne Charisma und Pathos, weshalb Nietzsche bei seinem Versuch der Umwertung der Werte schlau genug war, Leid, Grausamkeit und den Willen zur Macht in ein positives Licht zu rücken, kurz: das „Böse“ als das eigentlich Gute zu deuten, das von den Schwachen und Zukurzgekommenen, denen es an der Power für derlei mangelte, entwertet wurde.

The final conflict - Omen III (1981)
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Ziel der Übung war es aber nicht, einfach nur in der Gegenposition zu verharren, sondern eine Philosophie und Ethik „Jenseits von Gut und Böse“ zu entwickeln, die ohne durch christliche Moral kontaminierte Wertzuschreibungen auskommen sollte.

Damien hingegen bleibt einfach nur der Gegensatz. Der Anti-Christ, der ohne Christus gar keine Existenzberechtigung hätte, jemand, der ohne den Bezug auf das von ihm attackierte und ins Gegenteil verkehrte Prinzip ad absurdum geführt wäre weil er aus sich selbst heraus nichts entwickeln oder gar erschaffen kann. Und ironischerweise gleichzeitig eine Figur, die als destruktive Bedrohung und Verkörperung alles Unerwünschten dem Christentum erst seine Legitimation verleiht.

Barbara's Baby – Omen III ansehen | Disney+
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Auch wenn Regisseur Graham Baker, der sich im Wesentlichen darauf beschränkt, erneut im formalen Rahmen der Serie eine solide Mischung aus religiöser Mystik und drastischen Schocksequenzen zuzubereiten, darüber vermutlich nicht im Klaren war, entlarvt „The Final Conflict“ damit letztlich den Satan als genau den Butzemann, der die Macht des Christentums gerade dadurch bestätigt, dass er sie angreift. Weil er als Anti-Christ von vorneherein auf verlorenem Posten kämpft und obendrein auch noch begleitet von spektakulären astronomischen Phänomenen ein neuer Messias das Licht der Welt erblickt. Durch diese erneute Umkehrung der Verhältnisse, die Damien schließlich in die Situation seiner Ersatzväter versetzen, werden das „reine“ Böse ebenso wie das absolut Gute als zwei Seiten der selben Medaille erkennbar, als Begriffe, die wenn man sie absolut denkt beide gleichermaßen der menschlichen Natur nicht angemessen sind weil diese sich in den 50 Shades of Grey dazwischen bewegt.

Doch ähnlich wie der Joker aus den „Batman“-Filmen und –Comics, bei dem es sich ebenfalls um eine Figur handelt, die aufgrund ihres Masochismus unbewusst immer nur auf die eigene Niederlage hinarbeitet, hat Damien keine Lust darauf, dem neuen Heiland kampflos das Feld zu überlassen. Stattdessen befielt er wie einst Herodes (der in der ernsthaften Geschichtswissenschaft bedeutend besser weg kommt als im Neuen Testament) den Mord an allen Neugeborenen, womit der bereits in den ersten beiden Teilen thematisierte Generationenkonflikt eine weitere Drehung erfährt. An die Stelle der guten Väter, deren Fehler es war, zu lange in aufgeklärter Ungläubigkeit zu verharren, tritt nun das zum Vater gewordene böse Kind, das den Fehler macht, das ganze apokalyptische Geschwurbel von der anbrechenden Endzeit zu ernst zu nehmen. Zwar hat Damien keine leiblichen Nachkommen, doch für den Jungen Peter übernimmt er die Vaterrolle und „tauft“ ihn nach einer Parforcejagd, bei der es zu einigen „Omen“-typischen Garstigkeiten gekommen ist, mit dem Blut eines seiner Opfer. Obendrein nimmt er sogar ausdrücklich die Nachfolge von Robert Thorn ein indem er wie dieser zum Botschafter in London berufen wird – so gesehen ist es eine logische Konsequenz, dass die von Damien verkörperte sündhafte Generation ebenso vor einem konservativen Rückfall erzittert wie der konservative Thorn vor der Aussicht, den Sohn des Leibhaftigen großzuziehen.

Omen III: The Final Conflict / Nightmare Fuel - TV Tropes
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Zusätzlich verkompliziert wird die Lage schließlich noch durch sieben Mönche, die hinter den sieben Bergen an die sieben Dolche von Megiddo gekommen sind um mit diesen einige stümperhafte Anschläge auf Damien zu verüben. Und als wäre das nicht genug gönnt der Film Damien schließlich sogar noch eine düstere Affäre mit einer Reporterin, was in Summe zu einer heillosen motivlichen Überfrachtung führt, der auch mit einem zugänglicher konzipierten Antihelden als Hauptfigur nur schwer beizukommen gewesen wäre.

Um all dies sinnvoll in einem Film unterzubringen hätte man sich vermutlich zu sehr von der durch Richard Donner geprägten Dramaturgie entfernen müssen. So wie The Final Conflict aber letztlich ist, zerfällt er in seine einzelnen Bestandteile mit teils drastischen (der Kopfschuss zu Beginn), teils aber auch zögerlichen bis lustlosen Schocksequenzen zur Auflockerung.

The Final Conflict - Omen 3 Blu-ray Sam Neill Rossano Brazzi
20th Century Fox

Der Gipfel der Einfallslosigkeit ist dann schließlich das Ende des Films (kleine Spoilerwarnung!): Nachdem in drei Filmen die absolute Unbesiegbarkeit des Antichristen entfaltet wurde und jede scheinbare Zufälligkeit als Teil eines wie ein Uhrwerk ablaufenden unheimlichen Plans inszeniert war, ist dieses Ende so dermaßen banal und unspektakulär, dass man nur noch stumm das Haupt schütteln kann. Zwar passt es strenggenommen zur angestrebten Entmystifizierung Damiens und auch zur konservativen Sexualmoral, dass er durch die Vergewaltigung der Reporterin seinen endgültigen Untergang einleitet, aber irgendwie hätte man ihm dann doch eher einen Abgang wie beispielsweise Tony Montana gewünscht. Statt des erwarteten großen Finales verläuft „The Final Conflict“, der die härteste Szene an den Beginn setzt, daher eher wie ein langsames Ausbluten, was auf der inhaltlichen Ebene damit erklärt wird, dass Damien nach der Geburt des neuen Erlösers langsam die Kräfte schwinden.

Fazit: Auch wenn The Final Conflict, mit dem unpassenden deutschen Titel Barbara´s Baby – wohl nur um in die Tradition von Rosemary´s Baby zu wandeln, für sich alleine betrachtet ein wenig abschwächelt, die „Omen“-Trilogie… ähm Quadrologie insgesamt gesehen eine überdurchschnittliche und äußerst unterhaltsame Horrorfilm-Reihe über den Aufstieg und Fall des Antichristen bildet und zum Filmkanon eines jeden Horrorfans gehören sollte.

USA 1981 – 108 Minuten
Regie: Graham Baker
Genre: Horror
Darsteller: Sam Neill, Rossano Brazzi, Don Gordon, Lisa Harrow, Barnaby Holm, Mason Adams, Robert Arden, Leueen Willoughby, uva.

Doch weil Horrorfiguren immer nur kurzzeitig entkräftet sind gab es 1991 (zehn Jahre nach „The Final Conflict“) einen teuflisch schlechten fürs Fernsehen produzierten Nachschlag sowie zum 30. Geburtstag des ersten Teils ein nahezu 1:1 Remake vom ersten Teil des Franchises, welches ich Euch an dieser Stelle auch nicht vorenthalten möchte! Vorab sei die eher etwas salopp formulierte Kritik entschuldigt, irgendwie wollte ich mich dem Niveau des TV-Filmes anpassen, damit dieser gebührend gehuldigt wird!^^

Prime Video: Omen IV: The Awakening
20th Century Fox / FNM Films

Omen IV – Das Erwachen (OT: Omen IV: The Awakening)

Die Geschichte der Wiedergeburt des Teufels als unschuldiges Kind ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Zwar hatte der gefallene Engel schon früher seine Schergen ausgeschickt um Kinder zu übernehmen und sie zu gymnastischen Großleistungen und kreativer Sprache zu verführen (The Exorcist, 1973; Abby, 1974; Magdalena vom Teufel besessen; 1974), aber erst mit The Omen (1976) kam er erstmals auf die Idee sein eigenes Kind auf die Welt zu schicken. Am Ende von Teil 3 musste Damien dann zur Hölle fahren, da die Gegenseite halt doch mehr Erfahrung mit dem Thema „Sohn auf die Erde schicken“ hatte. Kein Wunder, dass der Film mit einem solch negativen Ende dann auch nicht sonderlich erfolgreich war. Das zusätzlich im Originaltitel noch nicht einmal ein Hinweis auf die Zugehörigkeit zur Serie zu finden war, half dahingehend auch nicht.

Herausgekommen ist ein wirres Gemisch aus Motiven der Vorgängerfilme, dessen originellste Idee es ist, dass Damien jetzt Delia heißt und tatsächlich weiblich ist.

Sie wird zu Anfang des Filmes von einem aufstrebenden jungen Politiker und seiner Frau (hmm… kommt einem irgendwie bekannt vor!) adoptiert. Während das niedliche Mädchen heranwächst geschehen in ihrer Umgebung furchtbare „Unfälle“. So stürzt zum Beispiel ein Kindermädchen aus einem Fenster (hmm… wo haben wir das nur zuletzt gesehen?) und ein gerade erst eingeführter Charakter wird nach zwei Sätzen durch eine Glasscheibe einen Kopf kürzer gemacht (hmm… das ist nun aber wirklich kreativ… ach nee, hatten wir auch schon mal!). Irgendwann wird das Kind auch von einem großen Hund vor einer engen Beziehung mit der Motorhaube eines Trucks gerettet und der Hund dafür von der Familie aufgenommen (oha, das ist nun aber… Ach nee, auch wieder nicht. Damn!).

The Omen 4: The Awakening - Great! Network | Great! Movies
20th Century Fox / FNM Films

Na gut, ein paar kleinere Abweichungen gibt es dann doch dankenswerterweise. So wird in der ersten halben Stunde eine Gruppe von Esotherikern eingeführt und die Boshaftigkeit von Delia von einem Kirlian-Photographen festgestellt. Dieser Seitenstrang wird aber eine „Werbepause später“ vergessen und durch einen Gastauftritt des großartigen Michael Lerner ersetzt, der als mürrischer Privatdetektiv mit einer Vorliebe für Katzen, den Film mal plötzlich für die nächsten 30 Minuten an sich reißt, bevor ihn eine Abrissbirne trifft und wir wieder in der Haupthandlung landen. Sorry, eigentlich spoiler´ ich nie, ist an dieser Stelle aber eh recht Wumpe.

Im letzten Drittel des Filmes wird Delias Adoptivmutter dann plötzlich doch noch schwanger, ein Brüderchen kommt zur Welt und dann kommt endlich eine richtig geile unerwartete Wendung und der Film könnte beginnen! Aber leider ist er kurz darauf zu Ende. Really? Damn… Warum??? Es wurde doch gerade geil! Na gut, immerhin endet der Film mit einem „Knall“!

Sicherlich muss man bei einem TV-Film einige Abstriche machen. Omen IV sieht halt aus wie ein typisches Fernsehprodukt aus den 90ern. die Kulissen sind simpel aber effektiv genug und die Darsteller sind maximal durchschnittlich. Besonders deutlich wird letzteres leider bei der Kinderdarstellerin Asia Vieira, die in keiner einzigen Einstellung wirklich bedrohlich oder gar unheimlich wirkt und bei dem Auftritt von Charakterdarsteller Michael Lerner, der – wie bereits erwähnt – den Film für 30 Minuten an sich reißt und alleine durch seine Präsenz die Schwächen des ihn umgebenden Ensembles aufzeigt.

omen IV 004
20th Century Fox / FNM Films

Ebenfalls auf seine TV-Wurzeln zurückzuführen ist natürlich der geringe Härtegrad des Filmes. So konnte man hier offensichtlich nicht darauf verzichten, die Highlights des Originalfilmes zu zitieren, konnte aber natürlich nicht einen David Warner Kopf in Zeitlupe durchs Bild rollen lassen. So nutzte man den, schon seit den 30er Jahren eingesetzten, „überraschenden Schnitt“ auf ein ähnliches Objekt, diesmal einen Plastikball.

Zugeben muss man aber, dass man in einigen wenigen Szenen tatsächlich die Handschrift von Regisseur Dominique Othenin-Girard erkennt, der ja damals mit Halloween 5 einen – zugegeben überflüssigen, aber doch – recht ansehnlichen Genrebeitrag geliefert hat. Der Aufbau einiger Sequenzen ist durchaus interessant und atmosphärisch, die Auflösung allerdings zumeist eher fernsehmäßig. Schade.

omen IV 007
20th Century Fox / FNM Films

Allerdings verfügt der Film tatsächlich, neben der „final Scene“ über ein großes Highlight und somit zumindest einen Grund, die Scheibe mal für ein paar Minuten in den Player zu werfen. Wie aus den Credits ersichtlich stammt die Filmmusik ja von Jonathan Sheffer. Seine Arbeit kann man als Bilduntermalung sehen und es bleibt auch wenig davon hängen, denn, wie ebenfalls in den Credits vermerkt, nutzt der Film ja auch die Originalmusiken aus Omen und Omen III von Altmeister Jerry Goldsmith – und zwar zu jeder sich bietenden Gelegenheit. Eine davon ist der Moment, in dem Michael Lerners Privatdetektiv – ungefähr bei 1:10:00 – von Visionen gepeinigt durch Torontos Straßenschluchten läuft. In einer dunklen Ecke wird er von einer Horde „Zombies“ gestellt, die Goldsmiths „Ave Satani“ per Halbplayback singen und sich benehmen, als wäre sie im Thriller Video. Herrlich!!! Das muss man einfach gesehen haben!!!

USA/Kanada 1991 – 109 Minuten
Regie: Jorge Montesi & Dominique Othenin-Girard
Genre: Horror
Darsteller: Faye Grant, Michael Woods, Michael Lerner, Asia Vieira, uva.

The Omen full movie. Horror film di Disney+ Hotstar.
Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Das Omen (2006)

In den 2000ern war das Horrorgenre unter anderem geprägt von einer wahren Flut von Neuverfilmungen, angefangen mit dem kommerziellen Erfolg von Marcus Nispels The Texas Chainsaw Massacre (2003). Nicht mehr lange sollte es dauern und noch mehr Klassiker des Genres sollten eine Frischzellenkur erfahren, darunter auch Richard Donners Das Omen, dessen Produktionsgeschichte bis heute legendär ist und fast noch berüchtigter als der Film an sich. John Moore hatte die Aufgabe, bei dem Remake Regie zu führen, was sich vor allem wegen des Termindrucks als schwierig erwies, wollte das Studio doch von dem Starttermin des 6. Juni 2006 aufgrund der Nähe zur bekannten Zahl des Teufels nicht abweichen.

Das an eine Obsession grenzende Festhalten an einem solchen Starttermin mag unter anderem ein Grund für die Probleme des Films sein, sowie die damit zusammenhängende gemischte Reaktion seitens der Kritik. Die Aktualisierung, auf die David Seltzers Drehbuch sowie John Moores Inszenierung abzielt, findet sich in Ereignissen und Tragödien der frühen 2000er Jahre – beispielsweise die Terroranschläge des 11. September 2001 oder des Tsunamis von 2004 – wieder, die im Kontext der Handlung als Vorboten der baldigen Apokalypse gesehen werden. Abgesehen von einigen wenigen Details finden sich kaum Unterschiede zu Donners Film, sodass der geübte Zuschauer wohl mehr als einmal nach dem Sinn dieser Neuverfilmung fragen dürfte.

The Omen (2006)
Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Spätestens wenn es zu der Szene am Friedhof kommt – im Original wie auch im Remake ein wichtiger Wendepunkt der Handlung –, werden jedoch noch andere Unterschiede deutlich. Die allzu berechenbaren jump scares verwässern jegliche Atmosphäre, die man in Donners Film noch als Zuschauer verspürte und machen diese neue Version zu einer Jahrmarktsattraktion, deren Effekte man schon zur Genüge kennt und gesehen hat.

Im direkten Vergleich mit Donners Vorlage kommt man nicht umhin, an den Charme des Originals zu denken, das in dieser seelenlosen Neuverfilmung einfach fehlt. Plan- und ideenlos wird hier eine Kulisse und Szenerie nach der anderen abgespult, teils sogar mit Referenzen zu anderen Klassikern des Genres, ohne jedoch an diese heranzukommen. Das Einbrechen einer fremden Macht, welche die Welt ins Chaos stürzen kann, machte einen Teil der Atmosphäre von Donners Film aus, doch in Moores Film ist davon nicht mehr allzu viel geblieben, so dass man sich fragt, ob die Macher überhaupt verstanden haben, was den Reiz der Vorlage eigentlich ausgemacht hat. Die schauspielerischen Leistungen sind allerdings solide, besonders Mia Farrow ist hier zu betonen, die ein Besetzungscoup darstellt, wenn man sich ihre ikonische Rolle in Rosemary´s Baby in Erinnerung ruft! Auch Pete Postlethwaite liefert eine starke Performance ab, gerade auch wenn man bedenkt wie ikonisch die Priesterrolle im Original war.

Das Omen (2006) - Film | cinema.de
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Fazit: Die Neuverfilmung von Das Omen ist leider ein weiteres Beispiel für eine lediglich auf Kommerz aufgelegte Neuauflage eines Klassikers des Horrorgenres. Jede Einstellung bestätigt im direkten Vergleich mit dem Original nur dessen Überlegenheit, doch auch wenn man Richard Donners Film überhaupt nicht kennt, dann ist er solide, aber wagt keine eigenen Schritte. Da lobe ich mir doch das Prequel aus dem Jahre 2024, welches dem Original an Qualität überraschend nahe kommt! Wenn man das Original nicht kennen sollte, wird man ihn aber mögen. Dann ist er ganz solide, aber bitte greift lieber zum Original!

USA – 110 Minuten
Regie: John Moore
Genre: Horror
Darsteller: Liev Schreiber, Julia Stiles, Pete Postlethwaite, Mia Farrow, David Thewlis, Seamus Davey-Fitzpatrick, Michael Gambon, Nikki Amuka-Bird, Predrag Bjelac, uva.

Ranking the Franchise:

  1. Das Omen (1976) – 8,5/10
  2. Das erste Omen (2024) – 8,0/10
  3. Damien – Omen II (1978) – 7,5/10
  4. Barbaras Baby – Omen III (1981) – 6,0/10
  5. Das Omen – Remake (2006) – 5,0/10
  6. Omen IV – Das Erwachen (1991) – 3,5/10
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