Ein ganz, ganz seltsamer Film, den Don Coscarelli da einem serviert: In den knapp 100 Minuten passiert so dermaßen viel krankes und verrücktes Zeug, dass ich eigentlich gar nicht so viele Worte darüber verlieren möchte. Auch weil ich die eigentliche Story schon fast wieder vergessen habe; und hier haben wir das Problem: Coscarelli kippt ZU VIEL kranke Sojasauce (das ist der Name der Droge, die im Film alles ins rollen bringt) über seinen Film und verwässert sein Werk so sehr, dass am Ende zwar ein netter Streifen übrig bleibt, aber nicht der erhoffte Kult. Obwohl ich zugeben muss, dass er ein paar echt geniale Momente hatte. Wie ich sagte: Ein ganz, ganz seltsamer Film.
USA – 2012 – 1 Std. 43 Min.
Regie: Don Coscarelli
mit Chase Williamson, Rob Mayes und Paul Giamatti
Genre: Komödie, Fantasy, Horror
Es ist kein einfacher Film, den Andrew Dominik hier mit seinem Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford-Hauptdarsteller Brad Pitt auffährt: Ein schon fast unfassbar geschwätziger Abgesang auf den großen amerikanischen Traum. Unterbrochen von einigen wirklich schick in Szene gesetzen Action-Szenen (Highlight: Die Szene mit Ray Liotta, die oscarreif mit der Kamera eingefangen wurde, die ich aber nicht spoilern möchte) wird in diesem Film vor allem eines: Geredet. Es wird immer und permanent geredet. Und obwohl ich eine große Schwäche für dialoglastige Filme habe, hat mich Dominik doch leider nicht so ganz abgeholt: Killing Them Softly ist ohne Frage ein guter Film, aber mit deutlichen Längen die bei einer Laufzeit von nur knapp 100 Minuten fast tödlich sind. Da können auch Darsteller wie Brad Pitt, Scoot McNairy, Ben Mendelsohn, James Gandolfini, Ray Liotta und Richard Jenkins nichts dran ändern. Aber vielleicht ist Killing Them Softly auch so ein Film, der beim zweiten Mal besser wird. Ich werde es irgendwann ausprobieren.
USA – 2012 – 1 Std. 37 Min.
Regie: Andrew Dominik
mit Brad Pitt, Richard Jenkins und Scoot McNairy
Genre: Thriller, Krimi
Bei Red Tails stecke ich in einer ziemlichen Zwickmühle: Die Geschichte der der ersten schwarzen Lufteinheit der amerikanischen Armee während des zweites Weltkrieges war seit vielen Jahren (was rede ich da: Seit Jahrzehnten!) ein Herzensprojekt von George Lucas. Und selbst wenn Lucas nicht selbst die Regie führte, sondern TV-Regisseur Anthony Hemingway (The Wire, CSI: NY, Treme, Shameless, True Blood), sieht man überall den Einfluss von ihm: Die bombastischen Luftkämpfe (Dogfights) erinnern an die Weltraumschlachten in den Star Wars-Filmen und schon alleine deswegen sollte man sich den Film unbedingt geben. Leider erbt Red Tails aber auch den negativen Einfluss von Mastermind Lucas: Die Figuren sind schwarzer als schwarz und weißer als weiß. Im Klartext und um Missverständnisse vorzubeugen: Die Deutschen (und der von Bryan Cranston gespielte Major William Mortamus) sind die Bösen (und ich meine wirklich, wirklich und eindeutig die Bösen!) und die Tuskegee-Piloten sind eindeutig die Guten! Die Figuren sind schemenhaft geschrieben, die Back-Lovestory in Italien zwischen einem der schwarzen Piloten und einer jungen Italienerin haarsträubend und ganz und gar unrealistisch (so eine offen gezeigte Liebe wäre wohl in der damaligen Zeit und bei diesen Umständen kaum möglich gewesen) und die Dialoge driften immer mal wieder ins lächerliche ab. Aber wurscht! Die Luftkämpfe fetzen! Da verzeihe ich dem Film auch die platte Story/Figurenzeichnung und die am Reißbrett für Autorenkunde entworfenen Figuren.
USA – 2012 – 2 Std. 05 Min.
Regie: Anthony M. Hemingway
mit Tristan Wilds, Terrence Howard und Cuba Gooding Jr.
Genre: Action, Abenteuer, Drama
Was für ein gequirlter, saudummer, häuchlerischer, schlampig in Szene gesetzter Haufen Scheiße von einem Film! Call of Dawson’s Creek!
USA – 2012 – 1 Std. 54 Min.
Regie: Dan Bradley
mit Chris Hemsworth, Josh Peck und Adrianne Palicki
Genre: Action, Drama, Kriegsfilm