Kick-Ass 2

KickAss2

Nach dem überraschenden Erfolg des ersten Teils der Mark Millar Comic-Adaption, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch ein zweiter Teil in die Kinos kommen würde. Ob die Fortsetzung dort anknüpfen kann, wo der erste Film so grandios aufgehört hat? Das erfahrt ihr hier:

Nachdem ‚Dave‘ (Aaron Taylor-Johnson) für einige Zeit seinen hautengen Frosch-Anzug beiseitegelegt hat, steigt er nun als ‚Kick-Ass“ wieder in das gefährliche Superhelden-Business ein. Da ‚Mindy‘ (Chloe Grace Moretz) ihrem Vormund ‚Marcus‘ (Morris Chestnut) vorerst versprochen hat, nicht mehr als ‚Hit-Girl‘ aufzutreten, schließt sich ‚Kick-Ass‘ kurzerhand der Superhelden-Organisation „Justice Forever“ an. Angeführt wird diese sich im Untergrund befindende Gruppe von ‚Colonel Stars and Stripes‘ (Jim Carrey). Sie und noch weitere Superhelden (u.a. Donald Faison als ‚Dr. Gravity‘) versuchen gemeinsam ‚Chris D’Amico‘ (Christopher-Mintz-Plasse) zur Strecke zu bringen, der sich wiederum mit seinen Super-Bösewichten an ‚Kick-Ass‘ für den Tod seines Vaters rächen will.

War es im ersten Teil noch Matthew Vaughn, der die Fäden als Regisseur gezogen hat, so ist es nun Jeff Wadlow, der dem Ganzen seinen Stempel aufdrückt hat. Diesen Stil-Wechsel merkt man sofort, was sich allerdings im Laufe des Films nicht unbedingt als positiv erweisen soll. Zwar fehlt es nicht an Action, Intensität und Blutspritzern, jedoch trifft man, anders als gewohnt, nicht so recht die Feinabmischung zwischen Brutalität und (schwarzem) Humor. Ein Grund dafür ist wohl mit Sicherheit das durchwachsene Drehbuch, für welches Regisseur Wadlow ebenfalls verantwortlich war. Beinharte Sprüche und fetzige Komik sind eher Mangelware. Noch dazu kommt, dass manche Charaktäre unvollständig bzw. komplett unausgereift wirken. Positiv muss man Jim Carrey und Christopher Mintz-Plasse erwähnen. Beide Darsteller wurden mit den besten Textzeilen ausgestattet und darüberhinaus wussten sie auch noch, wie man damit umzugehen hat. Etwas blass und im Schatten stehend wirkten dafür Aaron Taylor-Johnson und Chloe Grace Moretz, bei denen der Funke zu keinem Zeitpunkt überspringen wollte.

Was den ersten Film ebenfalls so grandios gemacht hat, war die Auswahl an begleitender Musik. Egal ob massive Elektro-Beats, kultige Hits aus den 60er und 70er Jahren oder (ganz im Stile Tarantinos) das einbringen von Musik aus anderen Filmen. Die Mischung hat es ausgemacht. Zwar gibt es bei Teil 2 auch den einen oder anderen Titel mit Qualität zum Ohrwurm, jedoch harmoniert das Ganze nicht so sehr, wie man sich das gewünscht und sicherlich vorgestellt hatte.

Übrig bleibt letztendlich ein überdurchschnittlicher Superhelden-Film der etwas anderen Art. Zwar kann „Kick-Ass 2“ seinem Vorgänger nicht unbedingt Paroli bieten, jedoch reicht es um 103 Minuten lang unterhalten zu werden. Enttäuschung ist zwar etwas anderes aber für den ganz großen Coup hat es auch bei weitem nicht gereicht. Sollte ein 3. Teil angedacht sein, und die Chancen dürften dafür nicht allzu schlecht stehen, so wäre eine Orientierung an Teil 1 sehr wünschenswert.

Wertung60

Über Johannes Marksteiner

Hauptberuflich: Radio-Redakteur und Sprecher Nebenberuflich: Passionierter Cineast
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