Adieu Paris

FFLU Adieu Paris Review


Die junge aufstrebende Düsseldorfer Autorin Patrizia Munz (Jessica Schwarz) muss am Telefon mit anhören wie ihr französischer Liebhaber, der Architekt Jean-Jacques Dupret (Jean-Yves Berteloot), einen Autounfall erleidet, seit dem er im Koma liegt. Als sie darauf umgehend nach Paris fliegen will hat sie jedoch Probleme am Flughafen-Check-In. Der Investmentbanker Frank Berndssen (Hans Werner Meyer), der hinter ihr in der Schlange steht, ist genervt und bezahlt Patrizias Ticket. Im Flugzeug sitzen sie dann zufälligerweise auch noch nebeneinander. Frank ist auf dem Weg nach Paris um dort das Geschäft seines Lebens mit dem Wurst-Großfabrikanten M. Albert (Gérard Jugnot) abzuschließen.

In Paris angekommen trifft Patrizia im Krankenhaus dann auch noch auf Jean-Jacques Ehefrau Françoise (Sandrine Bonnaire). Aus anfänglicher Abneigung entwickelt sich jedoch mit der Zeit eine ungewöhnliche Freundschaft, da beide den wichtigsten Mann in ihrem Leben vor sich hinvegetieren sehen müssen.
Während Patrizia sich durch eine flüchtige Affäre mit dem dänisch-stämmigen Amerikaner Mika (Thure Lindhardt) abzulenken versucht, leidet Françoise still vor sich hin.
Franks Geschäftsabschluss verläuft derweil vermeintlich einwandfrei. Doch kurz darauf stellt sich heraus, dass Alberts Firma diverse Bilanzen gefälscht hat. Er muss also wieder nach Paris um zu retten was noch zu retten ist und trifft am Flughafen abermals auf Patrizia. Die steht derweil zusammen mit Françoise vor der Entscheidung ob sie Jean-Jacques lebenserhaltende Instrumente abstellen lassen sollen oder nicht. …

In diesem deutsch-französischen Drama geht es hauptsächlich um die Angst. Die Angst vorm Scheitern, die Angst vor dem Tod, die Angst nicht die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Angst vor dem Verlust der wichtigsten Personen im Leben eines Menschen. Aber es geht auch um Hoffnung. Und natürlich um Liebe.
Franziska Buch, die bisher hauptsächlich mit Kinder- und Jugendfilmen wie „Emil und die Detektive“ oder dem zweiten „Bibi Blocksberg“-Film Erfolge feiern konnte, beschreitet hier erstmals neues Terrain. Und sie macht ihre Sache hervorragend. „Adieu Paris“ ist sehr gefühlvoll erzählt und wird trotz der traurigen Thematik nie zum reinen Tearjerker. Dafür sorgen auch einige durchaus humoristische Sequenzen, hauptsächlich von „Die Kinder des Monsieur Mathieu“-Star Gérard Jugnot ausgehend, die die Story etwas auflockern. Das deutsch-französische Star-Ensemble spielt zudem durch die Bank exzellent. Einzig das Drehbuch hätte noch einen Ticken nuancierter sein können. Einige Treffen der verschiedenen Figuren wirken etwas zu sehr konstruiert und bedürften schon sehr großer Zufälle. Doch alles in allem weiß „Adieu Paris“ durchaus zu unterhalten.


D / F – 2013 – 1 Std. 40 Min.
Regie: Franziska Buch
mit Jessica Schwarz, Hans Werner Meyer, Sandrine Bonnaire, Gérard Jugnot, André Jung, Julles Tellier, Thure Lindhardt & Jean-Yves Berteloot
Genre: Drama

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