Kritik aus dem Wohnzimmer – #3



Auf brennendem Eis (OT: On Deadly Ground) von Steven Seagal

Mit Alarmstufe: Rot 1992 befand sich Steven Seagal auf dem Höhepunkt seiner Karriere und wie kann man so etwas besser auskosten als mit einem Debüt als Regisseur und einem Film mit einer starken Message. Was in der Theorie schön und gut klingen mag, entpuppt sich am Ende als handwerklich fast schon dilettantischer Unfall, Dialogen aus den Tiefen der Schreibkunst und einem Steven Seagal der vor allem eine Sache richtig geil findet: Sich selber. Denn anders ist z. B. sein Rollen nicht zu rechtfertigen: Forrest Taft. Dass der Film als Gesamtwerk aber durchaus eine perverse Art von Freude bereiten kann, ist dann auch Michael Caine zu verdanken, der wohl gemerkt haben muss dass er richtig dick aufspielen kann und von Regisseur Segal auch nicht gezügelt wird; und Caine spielt verdammt dick auf als Präsident eines Ölunternehmens.


Bean: Der ultimative Katastrophenfilm von Mel Smith

Was als Kurzfilme noch wunderbar funktionierte, zündet in der Langfassung nur in den seltensten Fällen: Die Geschichte in die Rowan Atkinson als Mr. Bean stolpert ist langweilig und gute Gags sucht man ebenfalls vergebens. So bleibt am Ende ein gemessen an den Erwartungen enttäuschender Film und die Gewissheit, dass es 10 Jahre später mit Mr. Bean macht Ferien sehr viel besser funktionieren sollte.


Molly Hartley – Pakt mit dem Bösen (OT: The Haunting of Molly Hartley) von Mickey Liddell

Versagte schon 1999 mit Carrie 2 – Die Rache ein geistiger Nachfolger des Klassikers von Brian de Palma, stellt sich Mickey Liddell mit Molly Hartley – Pakt mit dem Bösen – der in Deutschland auch unter dem sehr schönen Titel Molly Hartley – Die Tochter des Satans lief – noch einen ganzen Ticken schlechter an. Seine Arbeit als Regisseur ist unterdurchschnittlich und ohne jedes Gefühl für Spannung, handwerklich bekleckert man sich auch nicht gerade mit Ruhm und die Leistungen der Schauspieler sind nicht der Rede wert. Vor allem Haley Bennett als titelgebende Molly Hartley kann einem da fast schon leid tun.


Highlander II – Die Rückkehr (OT: Highlander II: The Quickening) von Russell Mulcahy

Connor MacLeod ist vielleicht der Highlander, kommt aber nicht aus den schottischen Highlands, sondern vom Planeten Zeist. Ganz genau: Die Unsterblichen sind Außerirdische vom Planeten Zeist. Tritt man schon mit dieser Grundidee den Vorgänger mit Füßen, spuckt man richtiggehend auf ihn wenn man sich die schlecht in Szene gesetzten Kämpfe anschaut und auch der komplette Rest des Films lässt einem nur mit dem Kopf schütteln. Natürlich kann man die Schuld bei den Geldgebern suchen, die Regisseur Mulcahy und den Produzenten die Rechte am Film entzogen und für das fertige Produkt verantwortlich waren. Auf der anderen Seite bleibt es aber wohl auch in der Renegade-Fassung – in der die Alien-Herkunft fehlt – ein nur leicht besserer Film, denn es bleibt zu bezweifeln, dass dort stimmigere Szenen verbaut worden sind.


Highlander III – Die Legende (OT: Highlander: The Final Dimension) von Andrew Morahan

War das Kind Highlander mit dem Vorgänger schon in den Brunnen gefallen, hilft es auch nicht viel wenn man Highlander II – Die Rückkehr einfach ignoriert und direkt bei Highlander – Es kann nur einen geben anknüpft; oder besser gesagt: Er kopiert ihn einfach. Nur kommt Mario van Peebles als Gegenspieler Kane nicht mal im Ansatz an Clancy Brown als Kurgan heran und auch sonst zeigt sich der Film nicht von seiner besten Seite: Der Schnitt ist viel zu hektisch und ohne Übersicht, man verliert irgendwann jedes Gefühl dafür was und warum gerade etwas passiert und die Effekte sind auf B-Movie-Level. Auf der anderen Seite war aber auch schon der dritte RoboCop ziemlicher Mist im Vergleich zum großartigen Anfang der Reihe. Ich sehe da einige Zusammenhänge.

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