Ghost in the Shell | Hell or High Water | Power Rangers


Cyber-Terrorist Kuze (Michael Pitt) dringt in den Verstand von Menschen ein und nur Major (Scarlett Johansson) kann ihn aufhalten.

So schwach Snow White and the Huntsman als Film auch war: Visuell hatte Rupert Sanders schon durchaus gezeigt was er auf dem Kasten hat; und so bietet sich mit der Realverfilmung des Animes von Mamoru Oshii eine Möglichkeit für noch mehr Spielereien auf visuellen Ebene die von Sanders am Ende auch gut genutzt werden. Die Geschichte war schon bei Oshii nicht besonders ausgefeilt, aber doch bleibt man auch hier dem fast schon philosophischen Kernthema Mensch/Maschine treu. Scarlett Johansson punktet dabei im Gegensatz zu Lucy auch emotional und verleiht Major mehr als nur den Anstrich einer Kampfmaschine, sondern den eines zutiefst zerrissenen Charakter. Daneben können auch die Nebenfiguren wie Pilou Asbæk als ihr Partner Batou und Takeshi Kitano als knochiger Vorgesetzter Daisuke Aramaki punkten. Gerade bei Kitano hat man es richtig gemacht ihn auch in der deutschen Fassung nicht so synchronisieren. Einzig der Gegenspieler Kuze bleibt etwas blass, was gerade für Michael Pitt schade ist. So bleibt am Ende eine gute Verfilmung die der Vorlage treut bleibt, aber vielleicht nicht ganz dessen Wucht erreicht.


Um ihre Familienfarm in West-Texas zu retten, werden die Brüder Toby Howard (Chris Pine) und Tanner (Ben Foster) zu Bankräubern.

Mit Perfect Sense und Mauern der Gewalt lieferte David Mackenzie zuletzt stark ab und auch seine Zusammenarbeit mit Sicario-Autor Taylor Sheridan steht dem in fast nichts nach. Die Geschichte von Hell or High Water mag altbekannt sein, aber zusammen mit Kameramann Giles Nuttgens taucht Mackenzie alles in den wunderbaren Staub des Westens von Texas- bzw. New Mexikos wo die Dreharbeiten stattfanden – und garniert alles mit einem ganz eigenen Sinn für Humor, wenn die beiden Brüder nach einem Banküberfall auf dem Weg zum vor dem Gebäude geparkten Auto sofort von den Nachbarn unter Beschuss genommen werden. Chris Pine und Ben Foster gefallen als Brüder wobei Foster abermals als eher jähzorniger Gegenpart am besten zu überzeugen weiß. Auf der Gegenseite machen auch Jeff Bridges als Texas-Ranger und Gil Birmingham als sein Partner zu überzeugen und gerade die fast schon an ein altes Ehepaar erinnernden Witze auf Kosten des jeweils anderen machen viel vom Reitz der Szenen mit den beiden aus. Ein überzeugender Neo-Western mit starkem Cast der vielleicht nicht ganz die Wucht und Klasse der vorherigen Arbeiten von Mackenzie und Sheridan erreicht, aber doch zu gefallen weiß.


Jason (Dacre Montgomery), Kimberly (Naomi Scott), Billy (RJ Cyler), Trini (Becky G.) und Zack (Ludi Lin) werden dank der Hilfe des Wesen Zordon (Bryan Cranston) zu Superhelden um gegen Rita Repulsa (Elizabeth Banks) zu kämpfen.

Fehlte Dean Israelite bei Project Almanac noch fast komplett das Händchen für Teenager die auf einmal Superkräfte erhalten, gelingt ihm das beim zweiten großen Power Rangers-Film nach 22 Jahren schon sehr viel besser. Er stürzt seine Hauptdarsteller nicht direkt in das Chaos, sondern lässt sich sehr viel Zeit mit Jason, Kimberly, Billy, Trini und Zack, dem Erforschen der Kräfte und damit einhergehen Aufgaben sowie der Zusammenarbeit als Gruppe. Der große Pluspunkt innerhalb der Gruppe ist dabei RJ Cyler als blauer Ranger der Billy zwar ein wenig zu klischeehaft den Autisten gibt, aber durch sein Spiel voll und ganz zu überzeugen weiß. Etwas undankbar dagegen ist die Rolle des roten Rangers Jason bei dem Dacre Montgomery nicht viel zu tun hat als den prototypischen „Bösen-coolen Typen“ zu spielen dem alles egal zu sein scheint, aber doch am Ende wachsen kann. Diese Rolle hat man vielleicht schon zu oft in diesen Filmen gesehen; und über Ludi Lin kann man schon deswegen nichts sagen, weil er mit Abstand der nichtssagende Charakter in der Gruppe hatte, denn er war einfach nur anwesend. Positiv hervorzuheben ist aber auf jeden Fall das Fehlen einer romantischen Ebenen zwischen Jason und Kimberly, was doch sehr störend auf den Fluss des Films gewirkt hätte. Absolutes Highlight des Films ist übrigens wie fast zu erwarten Elizabeth Banks die Rita Repulsa mit so viel Boshaftigkeit, purer Freude an der Figur und cooler Sexiness spielt, dass man fast einen eigenen Film mit ihr haben möchte. Da ist es fast ein wenig bedauerlich, dass es nach dem leicht enttäuschenden Kinolauf – nicht nur in den USA, sondern auch weltweit – wohl keine weiteren Kinofilme geben wird. Wobei zumindest über preiswertere Variationen nachgedacht wird, denn Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden und das Endergebnis war um Längen besser als Fantastic Four von Josh Trank.

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