Fast & Furious 8 (OT: The Fate of the Furious) | Moonlight | Verleugnung (OT: Denial)


Ist Dom (Vin Diesel) wirklich wieder auf Seiten der Verbrecher oder steckt mehr hinter der Partnerschaft mit der Cyber-Terroristin Cipher (Charlize Theron) die den Bruch mit seiner Familie bedeuten könnte?

Im Vergleich zum Vorgänger geht man bei Fast & Furious 8 fast wieder ein wenig bodenständinger vor. Also so bodenständig wie man seit Fast & Furious Five eben sein kann für die Reihe. Aber zumindest verzichtet F. Gary Gray auf Action-Overkill, liefert direkt mit dem Intro auf Havanna ein Old-School Autorennen und auch sonst dominieren wieder die Spannungsszenen wie z. B. beim erwähnten fünften Teil. Die Action-Höhepunkte sind dann auch nicht etwa die angeteaste U-Boot-Verfolgung – die Szene ist trotzdem besser als alles was einem James Wan servierte -, sondern eine Szene in New York mit von Cipher (Charlize Theron) fremdgesteuerten Autos und eine Hard Boiled-Hommage mit einem prächtig aufgelegten Jason Statham. Da ist es auch zu verschmerzen, dass es ein weniger Dwayne Johnson-Action gibt. Charlize Theron gefällt als Gegenspielerin ebenso wie Jason Statham der sogar wieder mit Luke Evans vereint ist; und selbst Vin Diesel übertreibt es nach seinem xXx 3: Die Rückkehr des Xander Cage-Egotrip nicht zu sehr mit seiner Coolness. So bleibt am Ende der bis jetzt beste Film der Reihe bei dem neben der Action auch die Emotionen funktionieren.


In drei Kapiteln wird von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter die Geschichte von Chiron erzählt: Angefangen von seinem Ziehvater (Mahershala Ali), der eigentlich Drogendealer ist, seiner Cracksüchtigen Mutter (Naomie Harris) und seinen homosexuellen Gefühlen zum gleichaltrigen Kevin.

Ja: Über den Oscar von Mahershala Ali kann man ruhig streiten; die Nominierung geht aber in Ordnung. Denn sein als Ersatzvater eingesetzter Juan ist ganz klar das schauspielerische Highlight des Films und nicht nur vom starken ersten Kapitel in dem es um die Kindheit von Chiron („Little“) geht und beim Abendessen mit Juan und Teresa (Janelle Monáe) seinen emotionalen Höhepunkt neben dem Schwimmtraining findet. Das zweite Kapitel kann danach nicht ganz daran anknüpfen, hat aber mit der Szene am Strand zwischen Chiron und Kevin sowie den emotionalen Szenen in der Schule genug Gefühlspotenzial wie in manch anderem Film über 120 Minuten nicht aufbieten kann. Das dritte Kapitel gehört dann ganz Trevante Rhodes als Chiron („Black“) und André Holland als Kevin: Eindrucksvoll verkörpert Rhodes sowohl am Anfang den muskelgestärkten „Black“ der gerne wie sein Ziehvater Juan wäre und ihm in Gesten und Wörtern nacheifert, als auch später in der großartigen Dinner-Szene als dann doch noch immer in sich gekehrten Chiron; und André Holland steht ihm in nichts nach. Neben der Schwimmszene im ersten Kapitel ist die Dinner-Szene wahrscheinlich der Grund warum der Film von Barry Jenkins so eine emotionale Wucht und Herz besitzt.


Deborah E. Lipstadt (Rachel Weisz) wird durch die Verleumdungsklage David Irving (Timothy Spall) gezwungen zu beweisen, dass der Holocaust wirklich stattgefunden hat und sie deshalb das Recht hat Irving als Holocaustleugner zu bezeichnen.

Ein im besten Sinne knochiger Film der vor allem dank einer tollen Besetzung mit Rachel Weisz, Tom Wilkinson, Timothy Spall und Andrew Scott punkten kann. Es fehlt zwar ein wenig die Highlights die einem noch Jahre später in Erinnerung bleiben, aber am Ende überwiegt der positive Gesamteindruck eines stark gespielten Gerichtsdrama der vor allem sehr gut zum nachrecherchieren über das Thema anregt.

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