Wer RuPauls Drag Race noch nicht kennt, sollte dies schnellstens nachholen! Die Show darf sich mittlerweile seit Sonntag Nacht 19-facher (!) Emmy-Gewinner nennen, gewann in Gestalt von Drag Ikone RuPaul mittlerweile das 5. Mal „Bester Host“ infolge (ein neu aufgestellter Rekord by the Way) und wurde zum dritten Mal in Folge zur „Besten Variety/Competition-Show des Jahres“ ernannt! Seit kurzen ist nun auch die 12. Staffel auf Netflix abrufbar und Staffel 13 wird gerade gedreht! Mittlerweile ist es ein weltweites Phänomen: Drag Race Kanada, Drag Race Thailand, Celebrity Drag Race und Drag Race UK eroberten die Fans im Sturm und Drag Race Holland ist seit letzten Freitag gestartet – kein Ende ist in Sicht!
Die Fangemeinde wächst und wächst und die queere Kunstform erfreut sich größter Beliebtheit, füllt auf ihre Tourneen immer größere Hallen und hat die Gay- und Drag-Community wie kein anderes Format weltweit geprägt. Aber auch für Heteros bietet Drag Race jede Menge Spaß, aber auch jede Menge Tiefgründiges und sowohl gute, als auch spannende Unterhaltung! Lasst Euch überraschen und verzaubern von den Entertainern und einer ganz anderen Welt! Als Einstieg empfehle ich die Staffeln 5 und 6, wobei alle auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt sind, wie allen meinen Reviews entnehmen könnt! Wenn ihr Zweifel habt schaut auf imdb in die Wertungen rein, da sind die Folgen und Staffeln ähnlich hoch gerankt! So und nun lasst Euch verzaubern! Can I get an Amen?
Staffel 9:
Staffel 9 beginnt mit einem Knall: Lady Gaga ist nicht nur Gast-Jujorin, sondern mischt sich auch gleich erstmal unter die neuen Queens. Sie vermuten eine Gaga-Imitatorin und glauben gegen sie einpacken zu können, doch als sie bemerken, dass es sich um die Echte handelt und feiern diese, aber schaut doch selbst in den kurzen Teaser!
Die dazugehörige „Untucked!„-Folge hinter den Kulissen ist eine meiner absoluten Lieblingsfolgen. So offen, herzlich und sympathisch hat man die letztjährige Oscarpreisträgerin nicht erwartet! Aber auch die dazugehörige reguläre Folge kann sich sehen lassen, indem die Queens nicht nur einen Look kreieren müssen, die ihren Drag und vor allem ihre Heimatstadt repräsentiert, sondern als zweiten ihren Lieblings-Lady Gaga-Look. Als Gastjurorin beurteilt sowohl die echte Lady Gaga deren Auftritte, sondern auch die Stammjuroren RuPaul, Michelle Visage und Ross Matthews. Zum Ende gibt es dann noch eine faustdicke Überraschung dieses, wie ich finde, perfekten Staffelauftaktes!
Die 9. Staffel gehört nicht ohne Grund zu den am Best rezensiertesten der ganzen Serie: Aus ihr gingen sehr viele Dragstars hervor, die Folge 9 ist an Dramatik kaum zu überbieten und hat ein weltweites Tränenmeer unter den Drag-Fans ausgelöst. Ihr denkt ich übertreibe, dann schaut ihr die diversen Live-Reaktionen zur der Folge an! Auch die Gespräche untereinander während der Vorbereitungen im Werkroom sind in dieser Staffel besonders inspirierend. Unter anderem berichtet Cynthia Lee Fontaine, wie sie beinahe bei der Schießerei in Boston an dem Abend in dem Club aufgetreten wäre und wie sie dort Freunde verloren hat, die wegen ihr an dem Abend dort waren und deren Leben für nichts ausgelöscht wurden. Das ging wirklich ans Herz, ohne dabei extra auf die Tränendrüse drücken zu müssen. Shea Coulée und Valentina erzählen in einer anderen Episode von ihren Essstörungen, wie sie immer noch dagegen ankämpfen und das dieser zum größten Teils echt krasse Schönheitswahn in der Gay-Community aufhören muss. Aber auch Peppermints Transgeschichte berührt ohne Aufdringlich zu sein. Besonders krass war ihre Erfahrung am Flughafen, wo man ihr nicht glauben wollte, dass es sich im Reisepass wirklich um sie handelte. Das sind wirklich schlimme Dinge, die noch viel Aufklärungsarbeit und Umdenkungsprozesse in der Zukunft bedeuten.
Zurück zu den Challenges: Ob es um das Kardashian-Musical* geht, das Moderieren einer (bitchigen) Morning-Show, eines Comedy-Programm vor Live-Publikum oder den immens witzigen Schauspielchallenges, wie die Dragversion von Beverly Hills 90210* oder das schreiben und darstellen eines eigenen Piloten für eine neue LGBT-Serie. Getoppt wird dies nur vom Makeover, als RuPaul die Queens auffordert die sichtlich überraschten Crew-Mitglieder das erste Mal in Drag zu verwandeln, die definitiv eines meiner absoluten Lieblingsfolgen darstellt. Auch die dazugehörige Untucked-Folge* hinter den Kulissen ist einfach nur grandios. Wie die Crew Mitglieder (in Drag) mit ihren zugeteilten Queens mitfiebern und mitleiden zeigt wie Drag die Menschen zusammenbringen kann und das ist was ich an dieser Show so liebe und warum sie einen weltweiten Kult ausgelöst hat!
Auf der Zielgeraden müssen die Queens beim „Gayest Ball ever“ 3 unterschiedliche Looks kreieren, gefolgt von einem Rapverse, plus Choreo zu RuPauls neuer Single „Category is*„, bevor im Finale der „Next Drag Superstar“ gekührt wird, der unter anderem 100.000 Dollar und eine Krone, Zepter und Jahresvorrat an Beverly Hills Kosmetik erhält. Das Besondere an diesem Finale war, dass es mit einem neuen Konzept aufwartete, dem „Lipsynch for the Crown“, indem das Rennen wieder für alle Finalisten offen gemacht wurde und mit 3 der besten Lipsynchs aller Staffeln aufwartet und Sasha Velours Rose Petals tausende Zitationen, sowie eine Nominierung für die „Beste TV Musical Performance des Jahres“ bei den Dorian Awards erhalten hat! Und dies war nicht einmal der finale Lipsynch des Abends, aber definitiv der Unerwartetste und Atemberaubendste! Glaubt mir, mehr geht nicht! Kann jedem empfehlen mit dieser oder/und den Staffeln 5 und 6 zu starten!
Folgen-/Wertungsübersicht:
- Oh, my Gaga! (10/10)
- She done already done brought it on (8,5/10)
- Draggily ever after (8,5/10)
- Good Morning, bitches (8,5/10)
- Reality Stars: Die Musical (9,0/10)
- Snatch Game (9,0/10)
- 9021-Ho (9,0/10)
- RuPaul Roast (8,5/10)
- Your Pilots on Fire (9,0/10)
- Makeovers: Crew better Work (10/10)*
- Gayest Ball ever (9,0/10)
- Category is (9,0/10)
- Reunited (9,0/10)
- Grand Finale! (10/10)
Gesamt: 9,1/10
Staffel 10:
Die Jubiläumsstaffel wartet gleich in der ersten Folge wieder mit einem Superstar auf: Christina Aguilera. Diese entscheidet mit welche 2 Queens für ihre Arbeit an einem selbstkreierten Runway unter die letzten zwei Plätze landen und im Lipsynch gegeneinander antreten bzw. wer die Auftaktschallenge gewinnt. Der anschließende Abgang gehört ohne Frage zu den ikonischsten Momenten der ganzen Serie und wurde nicht nur bei den Simpsons aufgegriffen. Das Ganze ging so viral, dass RuPaul entschieden hat, dass sie in Staffel 11 eine 2. Chance erhalten wird und girrrl hat sie sich entwickelt!
Neben Vanessa Vanjie Mateo, sind aus der Staffel auch viele aufregende Stars hervorgetreten wie Aquaria, Monet X-Change, Asia O´Hara, Kameron Michaels, Miz Cracker und Mayem Miller, uva., von denen die meisten auch bei der großen Legas Vegas Tour zum Stammcast gehören.
Neben Spaßchallenges wie dem „Pharmarusical“, „Drag Con Panel Extravaganza“, der „Bossy Rossy Show“ und dem an der Serie Westworld angelegtem „Breastworld“ gibt es natürlich immer wieder kritische Töne. In der zwar urkomischen, aber durchaus systemkritischen Dating App-Challenge, werden immer wieder kritische Töne deutlich und in „Evil Twins“ geht es um das Alter Ego, welches jeder von uns kennen dürfte, wenn die Stimme im Kopf sagt, das man für etwas nicht gut genug ist.
Was wäre RuPauls Drag Race ohne einen anständigen Ball? Bereits in der 4. Folge sollten die Queens ihr kreatives Können mit 3 verschiedenen Loks zum Oberthema „The last Ball in Earth“ unter Beweis stellen. Interessant hierbei das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Rivalinnen Aquaria und Miz Cracker, sowie ersten von 3 epischen Lipsynchs zu Songs von Nicki Minaj mit dem angetäuschten Splitsprung von Monet X-Change, die dann aber dann doch im finalen Drittel des Songs entsprechend aufgedreht ist und beweist, was für ein Lipsynch-Assassin sie ist. Schade nur, dass Dusty Ray Buttoms so früh ausgeschieden ist, vor allem nachdem sie in der Episode im Werkroom von ihrem Outing erzählt hat und dass die Eltern ihn in ein Boot Camp gesteckt haben, welches ihn von seinem „Schwul sein“ erlösen sollte. Die Schilderungen waren erschreckend, aber sein Umgang damit und welche Kraft er aus den Erfahrungen gezogen hat, vorbildlich zugleich. Dies sollten allen Eltern gezeigt werden, die ähnliches bei ihren Kindern in Erwägung ziehen.
Wie in jeder Staffel darf es das obligatorische „Snatch Game“ mit den Verkörperungen von berühmten Persönlichkeiten, ebenso nicht fehlen wie die „Makeover-Challenge“, in der dieses Mal berühmte Social Media Influencer zu Mitgliedern der Dragfamilie umgestylt werden. Obligatorisch gehört neben dem Runway auch eine kleine musikalische Performance dazu. Im „Snatch Game“ treffen u.a. Melanie Trump, Maya Angelou, Black Chyna, Honey Boo Boo, Maxime Winters und Beyoncé Knowles aufeinander und müssen schlagwertige Antworten liefern.
Ein weiteres Highlight ist das Cher-Rusical, welches einige Queens den letzten Nerv gekostet hat, denn neben der Choreographie und dem Verkörperung von Cher in den unterschiedlichen Epochen ihres Schaffens sollte vor allem LIVE gesungen werden. Das dies nicht bei allen geglückt ist, versteht sich von selbst, aber als Entertainer wurde dennoch alles gegeben und mit den Vorbereitungen und Backstage-Aufnahmen ist es eine sehr gelungene Episode geworden, in der auch mal die Favoriten ins Schwanken gekommen sind.
Im Halbfinale ging es wieder darum einen Rapverse zu RuPauls neuer Single „American“ zu schreiben und einzusingen, sowie diese in einer komplexen Choreo darzubieten. Nachdem das letztjährige Finalkonzept zu gut ankam, wurde es bei behalten. Alle 4 hatten dieselbe Chance auf den Gewinn, auch wenn eine als klare Favoritin ins Rennen ging. Ob sie sich am Ende durchgesetzt hat? Da müsst ihr selbst schon schauen! ^^
Folgen-/Wertungsübersicht:
- 10s Across the Board (9,0/10)
- Pharmarusical (8,0/10)
- Tap that App (7,5/10)
- The last Ball on Earth (9,0/10)*
- The Bossy Rossy Show (8,0/10)
- Drag C0n Panel Extravaganza (8,0/10)
- Snatch Game (8,5/10)
- Cher: The Unauthorized Rusical (9,0/10)
- Breastworld (7,5/10)
- Social Media Kings into Queens (9,0/10)
- Evil Twins (7,5/10)
- American (8,5/10)
- Reunited (8,5/10)
- Grand Finale (8,5/10)
Gesamt: 8,4/10
Staffel 11:
Die aktuelle Staffel hat uns gleich 15 neue Queens beschert zu denen einige wie Nina West schon länger zur Creme de la Creme der Drag-Szene gehören. Wer bei RuPauls Drag Race mitmacht kann sich in der Regel im Anschluss vor Angeboten nicht mehr retten. Egal, ob es sich um Instagram-Stars, wie Ariel Versace oder Plastique Tiara handelt oder Beauty Queens wie A´keria C. Davenport, Mercedes Imand Diamond, Big Queens wie Silky Nudmeg Ganache oder Allrounder wie Brooklyn Hydes, Yvie Oddly, Shuga Cain oder Nina West. Auch eine wierd Queen wie Yvie Oddly wird eine Bühne geboten, die einen völlig anderen Drag Style vertreten und dafür lieben die Fans diese Format einfach.
Vanessa Vanjie Matteo hat nach ihrem frühen Ausscheiden in Staffel 10 einen regelrechten Vanjie-Hype ausgelöst und erhielt wie Shangela (in Staffel 3) eine zweite Chance und Giiirl hat sie sich entwickelt! Neben dem obligatorischen Fotoshoot und aus ungewöhnlichem Material ein eigenes Outfit zu kreieren, welches den eigenen Drag Style entspricht, kam die erste Acting Challenge früher als erwartet. In den beiden Shequels „Why it´s gonna be Black, Panther?“ und „Good God Girl, get out“ eine Hommage an die beiden Oscargewinner „Get out“ und „Black Panther“. Erstaunlich an diesen Challenges ist in der Regel wie vielseitig diese Queens sind und vor allem die Persiflage von „Get out“ war wirklich herausragend und lies mich in Scarlett Envy und Yvie Oddly verlieben. Aber auch jede Zeile, die Plastique Tiara darbot war einfach hilarious!
In der Regel werden die Challenges von den Queens hervorragend ausgeführt, doch wie in Staffel 7 sollte auch in Staffel 11 die 3. Folge baden gehen. In zwei Gruppen zugeteilt sollten sie sich jeweils eine Pop-Queen aussuchen um eine Hommage an diese zu drehen, welches im Fall der Gruppe von Britney Spears super klappte, doch im Falle der Gruppe, die sich für Mariah Carey entscheiden hatten leider so gar nicht. Machte aber nichts, denn die Folge war umso unterhaltsamer. Wie ein Autounfall, wo man den Blick nicht von abwenden kann. Herrlich! Das Ende der Folge wartete infolge mit einem Twist auf, der sich gewaschen hatte, und in die Geschichte von Drag Race eingegangen ist!
Das Donald Trump eine umstrittene Persönlichkeit ist, dürfte unumstritten sein. Ebenso wurde das Musical über sein Leben und Treiben im Netz diskutiert. Lohnen tut sich ein Blick aber schon alleine auf die hervorragenden Leistungen u.a. von Yvie Oddley, Silky Nutmeg Ganche als Oprah Winfrey und Brooklyn Hydes. Als Donald Trump trat Ginger Minj auf, Runner-up von Season 7.
Neben urkomischen improvisierten Acting Challenges und 2 Bällen mit je 3 selbstkreierten Outfits mit ungewhnlichen Materialen und Themes, begeistern die Drag-Superstars in einer Zaubershow, Der Teilnahme an einer Drag-Olympiade, als auch in einer Rap-Battle-Challenge zum neuen RuPaul Rap-Track „Queens Everywhere“. Neben dem finalen Lipsynchbattle ist vor allem ein Lipsynchbattle in der Snatch Game-Episode in die Geschichte eingegangen, als die beiden Top-Titelanwärter Yvie Oddley und Brooklyn Hydes nach ihren versemmelten Interpretationen von Celine Dion und Whoopi Goldberg zu „Sorry not sorry*“ von Demi Lovato ihren Verbleib in der Competition kämpften! E-P-I-C-N-E-S-S ! ! !
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Die Staffel wird außerdem für die Liebeleien zwischen Brooklyn Hydes und Vanessa Vanjie Mateo in Erinnerung bleiben, die sich während der Dreharbeiten immer näher kamen und zu urkomischen Witzeleien unter den anderen Kandidaten führten. Letztendlich kam es so wie es kommen musste und die beiden landeten ausgrechnet im Halbfinale unter die letzten Beiden für ihre Performance zu „Queens Everywhere“, so dass es zu „Pride: A Deeper Love“ von Aretha Franklin zum Showdown kommen sollte!
Folgen-/Wertungsübersicht:
- Watcha Unackin? (8,5/10)
- Good God Girl, get out (9,0/10)
- Diva Worship (8,0/10)
- Trump: The Rusical (8,0/10)
- Monster Ball (7,5/10)
- The Draglympics (8,5/10)
- From Farm to Runway (8,0/10)
- Snatch Game at Sea (9,0/10)*
- L.A.D.P. (8,0/10)
- Dragracadabra (7,0/10)
- Bring back my Queens (8,0/10)
- Queens Everywhere (8,5/10)
- Reunited (8,0/10)
- Grand Finale (8,5/10)
Gesamt: 8,2/10
Staffel 12:
Es sollte 6 Staffeln dauern, bis es abermals eine Splitpremiere geben sollte. Im Gegensatz zu Staffel 6, die allgemein als die Beste aller Staffeln gilt, sollte dieses Mal aber Niemand nach Hause gehen und im Gegensatz zu sonst die beiden Top Queens jeweils um ein Preisgeld von 5000 Euro Lipsynchen. Besonders schön, weil man so die Gelegenheit bekommt alle Titelanwärter und ihren Drag mindestens 2 Folgen kennenlernen darf, welches aber schnell dazu führt, dass man Beziehungen zu ihnen aufbaut und sich schnell eigene Favoriten herauskristallisieren. Umso schmerzhafter, dass man sich von 2 Fan-Favorites relativ schnell verabschieden muss. Ein schwache Woche und es kann jederzeit vorbei sein – dies durfte auch eine Mitfavoritin spüren.
Neben Jan, die Schauspiel und Gesang studiert hat und in New York bereits eine Draggröße ist und mit ihrer Frohnatur sich schnell in die Herzen der Zuschauer und den Mitkonkurrentinnen gebannt hat, hat der Cast mit der schnell zur Fashion Ikone erklärten Gigi Goode, mit ihren zarten 21 Jahren, die von Woche zu Woche immer Topleistungen auch im Schauspiel und Schlagfertigkeit abliefert scheinbar früh seine Topfavoristin auf den Titel gefunden, doch „The Essence of Beauty“ Jaida Essence Hall, die Campy-Queen Sherry Pie, sowie weirdo Crystal Method und der iranischen Comedian Jacky Cox (if you naughty) haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden, so dass das Rennen bis zum Schluss sehr offen bleibt. RuPaul bezeichnet die Top 6 sogar als die vielleicht beste Top 6 aller Staffeln und wer kann es ihm verdenken. gehen lassen möchte man definitiv keinen.
Nach den eher umstrittenen Musicals „Trump – the Rusical“ und „Pharmarusical“ gelingt mit der augenzwinkernden Hommage „Madonna: The Unauthorized Rusical“ an DIE Popikone schlechthin neben „Shade – The Rusical„, „Herstory of the World“ und „Bitch Perfect“ eines DER Top-Musicals überhaupt. Die Vorbereitungen zu den in einem Take gedrehten Musical gehören schon jetzt zu DEN Highlights in Drag Race HerStory, wie RuPaul es immer so schön zu sagen pflegt. Aber auch schon das Rapbattle „I´m that bitch“ mit Gaststar Nicki Minaj und der Revue-Nummer „You don´t know me“ gaben schon früh das hohe Niveau der Staffel an. Das Snatch Game wartete mit ungewöhnlichen Imitationen auf und das Makeover ist wie in nahezu allen Staffeln wieder eines der Hightlights an der ohnehin schon an Highlights gesegneten Staffel.
Auch die politische Debatte „Choices 2020“ mit Rachel Bloom und Jeff Goldblum ist dank überragender Leistungen von Jaida Essence Hall und dem Lipsynch zu Katy Perrys „Firework„, bei dem Jeff Goldblum sichtlich um Fassung ring, nachdem Jacky Cox erzählte und wie ihre iranische Familie im speziellen ihre Mutter und ihre Tante aufgrund Trumps Politik leiden und sie anschließend nur in einem in amerikanischen Farben eingehüllten Tschador, stellvertretend für alle unterdrückten iranischen Frauen, um ihr Leben sang, nicht nur ein politisches Statement setzte, sondern einen Moment für die Ewigkeit schuf.
Im Viertelfinale war der Druck noch einmal Besonders hoch als Schauspielerin und Comedian Whoopi Goldberg das erarbeitete Material zu der „One-Queen Show“ vor Live-Publikum beurteilen sollte. So persönlich und einfühlsam hat man die Oscarpreisträgerin zuvor vermutlich nie gesehen und ihre Tipps waren Goldwert. Das Endprodukt kann sich wirklich sehen lassen, wie man hier bei Jackie und Crystal sehen konnte. Crystals „Phänomenal Phil“ ist so Gaga, Over the Top und total Crystal Method, dass man sie dafür einfach lieben (oder hassen) muss. Aber auch Gigi Goode als „Flight Assistent from Hell“ und Sherry Pie konnten die Jury von sich überzeugen.
Bevor es Coronabedingt im Live Smackdown um die Krone ging, ging es in der finalen Maxi-Challenge darum, in Anlehnung an die große Vegas Tour von Drag Race, in 3 „Viva Drag Vegas“ Musiknummern zu brillieren, die im Mittelteil ungewöhnlich emotionale Momente abverlangten. Jamal Sims hat auch hier wieder die Choreografie beigesteuert, die Strophen und der Gesang kam von den Drag-Künstlern selbst. Auch wenn alle 5 hervorragend waren, musste am Ende eine Entscheidung gefällt werden. Schwer bei soviel Talent und wenn alle 5 einen ans Herz gewachsen sind und der Krone würdig wären. Vor dem finalen Aufeinandertreffen war im Netz die Hölle los und alle wurden als würdig erklärt. Das gab es nicht oft, auch wenn es eigentlich klar war, dass für den Sieg nur Zwei in Frage kamen und die haben sich bis zum Ende einen spannenden „Fight“ abgeliefert.
Lohn dieser wirklich in nahezu allen Belangen herausragenden Staffel waren letzten Endes 6 Emmys, die zu den 13 der letzten 4 Jahre dazu gekommen sind und ein Ende dieser voller Lebensfreude sprudelenden und jederzeit für Toleranz und Gleichberechtigung Show ist glücklicherweise nicht ins Sicht! Wenn es eine Show gibt, die die Welt ein klein wenig besser macht, ist es eindeutig diese hier und daher ist jede Ehre redlich verdient!
Folgen-/Wertungsübersicht:
- I´m that Bitch (9,5/10)
- You don´t know me (9,0/10)
- World´s Worst (7,5/10)
- The Ball Ball (8,5/10)
- Gay´s Anatomy (8,0/10)
- Snatch Game (9,0/10)
- Madonna: The Rusical (10/10)*
- Droop (8,0/10)
- Choices 2020 (9,0/10)
- Superfan Makeover (9,5/10)
- One-Queen Show (9,0/10)
- Viva Drag Vegas (9,5/10)
- Reunited: Alone Together (9,0/10)
- Grand Finale (9,0/10)
Wertung: 8,9/10
Schaut auch gerne in die Staffeln 1 bis 8 hinein, ihr müsst nur den Links folgen:
Und immer dran denken:
„If you can´t love yourself how in the hell you gonna love somebody else?“