Das Filmjahr 2013 – die Top 20 der Vorfreude

Ich persönlich finde ja, es gibt bei einem Film „fast“ nichts schöneres als die Vorfreude darauf, ihn endlich zu Gesicht zu bekommen und ich verfolge zum Beispiel auch gerne den Entwicklungsprozess bei einem Projekt. Bei vielen Filmen ist die Vorfreude vor allem deshalb größer, weil das Endprodukt selbst dann leider doch irgendwie enttäuscht (hust…“The Dark Knight Rises“…hust). Aus diesem Grund hatte ich mal Lust eine TOP 20 Liste für das Jahr 2013 zu erstellen mit den Filmen, auf die ich mich dieses Jahr (bis jetzt) am meisten freue.


20. Saving Mr. Banks

Dass es endlich mal einen Film geben wird, der das Leben von Walt Disney thematisiert ist schon spannend genug. Tom Hanks in der Hauptrolle macht das Ganze aber noch aufregender. Die Geschichte erzählt die Entstehung des Klassikers „Mary Poppins“. Ebenfalls mit von der Partie sind Emma Thompson, Colin Farrell, Paul Giamatti und Jason Schwartzman. Dass John Lee Hancock („The Blind Side“) Regie führt, lässt zwar zu viel Kitsch befürchten – man darf aber trotzdem gespannt sein.

19. Dallas Buyers Club

Matthew McConaughey will ganz offensichtlich den Oscar. Anders lässt es sich kaum erklären, dass er sich für die biografische Rolle des Aidskranken Ron Woodruff fast zu Tode hungerte. Ärzte gaben Woodruff nach seiner HIV-Diagnose nur noch 30 Tage zu leben – allerdings schmuggelte er nicht zugelassene Medikamente in die USA mit denen er weitaus länger am Leben blieb. Jared Leto (hat sich ebenfalls krank gehungert) und Jennifer Garner sind in Nebenrollen zu sehen.

Ich finde den Film nicht nur aufgrund seiner Handlung sehr interessant, sondern auch wegen dem in 2012 gestarteten Karriere-Relaunch von Matthew McConaughey. Nachdem er bislang eigentlich fast nur auf seichte Rom-Coms gebucht war, legte er im letzten Jahr einen grandiosen Start in diversen facettenreichen Rollen im Indie-Kino hin („Magic Mike“, „Bernie“, „Killer Joe“, „The Paperboy“) und erntete dafür viel Lob. Im kommenden Jahr ist er wieder ausschließlich in ernsthaften Rollen zu sehen, wie Scorseses „The Wolf of Wall Street“ oder „Mud“ von Autor/Regisseur Jeff Nichols („Take Shelter“). „Dallas Buyers Club“ dürfte in 2013 aber wohl McConaugheys interessanteste Wandlung werden.

18. Rush

Mit Formel 1 habe ich eigentlich gar nichts am Hut und finde allein das Geräusch der Motoren, dass an Sonntagnachmittagen gern mal aus den Wohnzimmern diverser Häuser wummert, mehr als nervtötend. Das Biopic über das Leben von Formel 1-Legende Nicki Lauda und über dessen Rivalität mit James Hunt scheint allerdings ein sehr spannendes Drama zu werden. Lauda wird im Film von Daniel Brühl verkörpert, während Hunt von Chris Hemsworth gespielt wird. Richtig interessant wird es allerdings erst hinter den Kulissen: Ron Howard sitzt auf dem Regiestuhl und das Drehbuch stammt aus der Feder von Peter Morgan („Die Queen“, „Frost/Nixon“).

17. The Butler

Nachdem „The Paperboy“ in den USA so grandios von den Kritikern zerrissen wurde, hat Lee Daniels seinen Ruf, den er sich mit „Precious“ aufgebaut hatte, wieder stark beschädigt. Umso mehr wird sein nächstes Projekt jetzt eher mit Skepsis erwartet. Ich bleibe trotzdem positiver Hoffnung, denn der Cast ist grandios und die Handlung klingt fantastisch: Ein Butler im Weißen Haus (Forest Whitaker) erlebt im Laufe von 3 Jahrzehnten 8 verschiedene Präsidenten und jede Menge amerikanische Zeitgeschichte. Neben Whitaker spielen John Cusack (Richard Nixon), Robin Williams (Dwight Eisenhower), James Marsden (JFK), Alan Rickman (Ronald Reagan), Liev Schreiber (Lyndon B. Johnson), Melissa Leo (Mamie Eisenhower), Jane Fonda (Nancy Reagan), Vanessa Redgrave, Terrence Howard, Alex Pettyfer und Oprah Winfrey. Bei der Besetzung bleibt einem der Atem weg und man darf vielleicht sogar darauf hoffen, dass Alan Rickman endlich einmal für den Oscar nominiert wird.

16. Die Jagd

Der Däne Mads Mikkelsen zählt für mich zu den größten Darstellern der Gegenwart. Für den neuen Film von Thomas Vinterberg bekam er 2012 die Goldene Palme in Cannes. „Die Jagd“ war zudem fünfmal für den Europäischen Filmpreis nominiert, wo er für das beste Drehbuch gewann und geht in 2013 um den BAFTA-Award als Bester fremdsprachiger Film ins Rennen. Obwohl der Film eigentlich von 2012 ist, habe ich ihn doch in die Liste mitaufgenommen, da er bei uns erst im März 2013 anläuft.

Mikkelsen spielt einen einsamen Lehrer, dessen glückloses Leben sich langsam wieder zum Guten wendet als er sich nach einer Scheidung neu verliebt und wieder Kontakt mit seinem Sohn aufnehmen kann. Das neue Glück zerbricht jedoch schnell wieder, als man ihn fälschlicher Weise des Kindesmissbrauchs bezichtigt…

15. A Late Quartet

Ein musikalisches Quartet hat seit über 25 Jahren gemeinsam musiziert. Nach der langen gemeinsamen Zeit sehen sie sich mit der Tatsache konfrontiert, dass sie bald einen von ihnen aus gesundheitlichen Gründen verlieren werden. Ich erwarte hier eine richtig wertvolle und schön-traurige Indie-Perle mit ausgezeichneten Darstellungen von Philip Seymour Hoffman, Christopher Walken und Catherine Keener.

14. Now You See Me

„Oceans‘ Eleven“ meets David Copperfield: Der Trailer dieses übernatürlichen Heist-Movies macht Lust auf mehr und der Film selbst könnte zum Überraschungshit im kommenden Sommer avancieren. erzählt wird die Geschichte einer Gruppe von Magiern, die während ihrer Auftritte Banküberfälle durchzieht und das Publikum mit der Beute belohnt. Der fantastische Cast bietet eine spannende Bandbreite von Alt bis Neu: Jesse Eisenberg, Isla Fisher, Mélanie Laurent, Woody Harrelson, Mark Ruffalo, Dave Franco sowie Morgan Freeman und Michael Caine

13. Pain & Gain

Was bitte macht ein Michael Bay-Film in dieser Liste? Ich muss zugeben, dass ich mich das selbst gefragt habe. Aber nachdem ich diesen Regisseur nach den „Transformers“-Disastern und dem grotesk-schlechten „Pearl Harbor“ eigentlich abgeschrieben hatte, muss ich zugeben, dass mich der Trailer zu seinem neustem Werk sehr neugierig gemacht hat. In dem Film, der von einer Gruppe beschränkter Bodybuilder handelt, die einen Raub durchziehen wollen, wird es allem Anschein nach zwar wieder viel Action geben aber keine Special-Effects. Die gut gefilmten Szenen im Trailer sowie das selbstironische Spiel von Mark Wahlberg und Dwayne Johnson schüren die Vorfreude. Der Film beruht zudem auf wahren Begebenheiten und Ed Harris ist auch mit von der Partie – das könnte also was werden!

12. This is the End

Da ich ein großer Fan von Seth Rogen und Jonah Hill bin, hoffe ich hier auf den Comedy-Hit des Jahres. Denn die Clique um Hill und Rogen, die auch James Franco, Jay Baruchel und Danny McBride beinhaltet, spielt sich in dieser wahnwitzigen Komödie selbst. Auf einer Party in James Francos Haus, auf der auch andere Promis wie Emma Watson, Jason Segel und Rihanna feiern, sehen sich die Stars auf einmal mit der Apokalypse konfrontiert. Seth Rogen führt zusammen mit Evan Goldberg erstmals Regie. Das Duo schrieb auch das Drehbuch und zeichnete sich 2007 mit „Superbad“ bereits für einer der besten Komödien des Jahres verantwortlich. Klingt also alles sehr vielversprechend.

11. Serena

Ich erinnere mich gerne daran zurück, als ich Ostern 2012 zufällig Bradley Cooper im Vorbeigehen in Prag auf der Straße traf. Der Kerl war meganett und erzählte mir, dass er in der Stadt sei, weil er hier einen Film drehe. Bei dem Projekt handelte es sich um „Serena“ von der dänischen Regisseurin Susanne Bier (Oscar für „In einer besseren Welt“), das ihn auch wieder mit seiner „Silver Linings“-(Tanz)Partnerin Jennifer Lawrence vereint.

Der Film erzählt die Geschichte des jungen Ehepaares George und Serena Pemberton, die sich Ende der 20er Jahre in den Smoky Mountains ein Holzfäller-Imperium aufbauen und alles und jeden beseitigen, der sich ihnen in den Weg stellt. Als Serena erfährt, dass sie keine Kinder gebären kann, will sie die Mutter des unehelichen Sohnes ihres Mannes George ermorden lassen. Damit nimmt die Tragödie ihren Lauf… – Dem Film räume ich sehr große Oscarchancen ein. Erst recht, wenn „Silver Linings“ in diesem Jahr leer ausgehen sollte.

10. World War Z

Oh ja!!! Apokalypse und Zombies – das ist genau mein Ding. Ich muss leider gestehen, dass ich eine große Schwäche für dieses Genre habe und freue mich nach dem Trailer und die dort gezeigten grandiosen Effekte umso mehr. Und Brad Pitt ist auch noch mittendrin. Das wird hoffentlich mein großer Sommer-Blockbuster 2013!

9. Don Jon’s Addiction

Ich sehe es gerne, wenn junge Talente, die sich nach und nach im Filmgeschäft etabliert haben, sich zusätzlich neuen Aufgaben widmen und sich ausprobieren. Bei Ben Affleck hat dies nur Gutes hervorgebracht. Und nachdem sich Joseph Gordon-Levitt in 2012 mit „Looper“, „The Dark Knight Rises“, „Lincoln“ und „Premium Rush“ nun wirklich überall einen Namen gemacht hat, darf man sich in 2013 auf seine erste Arbeit als Drehbuchautor und Regisseur freuen. In „Don Jon’s Addiction“ übernahm er sogar noch die Hauptrolle und spielt einen sexsüchtigen Frauenhelden, der versucht sein Leben zu ändern. Darstellerisch wird die Independent-Komödie zudem noch von Scarlett Johansson, Julianne Moore und Tony Danza unterstützt.

8. Malavita

Luc Besson hat für mich persönlich seit „Léon“ nichts wirklich vernünftiges mehr als Regisseur zu Stande gebracht. Sein neuster Thriller könnte das allerdings ändern: Robert DeNiro spielt einen New Yorker Mafiapaten, der im Rahmen des Zeugenschutzprogramms mit seiner Familie in der Normandie lebt, nachdem er durch seine Aussage eine Reihe der mächtigsten Mafiosi hinter Gittern brachte. Der Cast erfährt durch Tommy Lee Jones und Michelle Pfeiffer zudem eine perfekte Ergänzung.

7. Out of the Furnance

Scott Cooper, der Regisseur des eher mittelmäßigen Musikdramas „Crazy Heart“, hat sich für sein nächstes Projekt einen sehr interessanten Thriller ausgesucht. Der Film erzählt die Geschichte von zwei Brüdern (Christian Bale und Casey Affleck), die aus ärmlichen Verhältnissen stammen. Einer von ihnen landet im Gefängnis, während der andere in einer der brutalsten Verbrecherorganisationen gerät. Fantastisch ist auch die Riege der Nebendarsteller: Woody Harrelson, Forest Whitaker, Willem Dafoe und Zoe Saldana.

6. Abscam

Eine verdeckte FBI Operation in den 70ern führt zur Verurteilung eines Kongressmannes der USA. Regie führt David O.Russell, der mit „Silver Linings Playbook“ momentan zum zweiten Mal auf Oscarkurs ist. Spannend ist aber vor allem auch der Cast: Neben Bradley Cooper, der auch schon in „Silver Linings Playbook“ zu sehen war, spielen Jeremy Renner sowie Christian Bale und Amy Adams, die zuvor mit Russell bei „The Fighter“ zusammen arbeiteten.

5. Man of Steel

Bei der Masse an Superheldenfilmen, fühlte ich mich fast verpflichtend – allein aus Alibi-Gründen – hier auch einen aufzuführen. Und obwohl ich kein großer Superman-Fan bin, so bin ich doch sehr, sehr gespannt auf die Neuinterpretation des Stoffes. Viele Faktoren sprechen dafür, dass dieser Film tatsächlich grandios werden könnte. Die Nolan Brüder hatten ihre Finger mit im Spiel und haben zuvor erst die „Batman“-Reihe erfolgreich rebootet (auch wenn der letzte Teil weit hinter meinen Erwartungen zurück blieb). Zack Snyder, der, wie ich finde, ein ausgezeichnetes Talent für Optik hat und mit „300“ und „Watchmen“ zwei ausgezeichnete Filme ablieferte (Ich fand sogar „Sucker Punch“ ziemlich gut…aber bitte nicht hauen!), sitzt hier auf dem Regiestuhl. Und mit Russell Crowe, Kevin Costner, Amy Adams, Michael Shannon und Diane Lane bekommt Newcomer Henry Cavill als titelgebender Superheld grandiose darstellerische Unterstützung. Außerdem brauche ich unbedingt eine ansprechende Alternative neben dem ganzen seichten Marvel-Müll, mit dem man jedes Jahr zugeballert wird!

4. The Place Beyond the Pines

Ryan Gosling spielt Luke, einen Motorradstuntman, der nach einem One-Night-Stand auf einmal Vater ist und sich seiner Verantwortung stellen will. Um Geld für seine neue Familie zu beschaffen, raubt er Banken aus. Auf der anderen Seite ist der Cop Avery Cross (Bradley Cooper), der im Job versucht, seine privaten Probleme auszublenden. Eine Tages treffen die beiden nach einem Raub von Luke aufeinander…
Derek Cianfrance, der mit „Blue Valentine“ wohl eine der traurigsten Liebesgeschichten der letzten Jahre schuf, fungiert hier wieder als Regisseur und Co-Autor. Neben Ryan Gosling, der zu meinen derzeitigen Lieblingsdarstellern zählt, bin ich aber vor allem auf Bradley Cooper gespannt, der jetzt immer mehr ins ernsthafte Fach wechselt (Was er selbst wohl auch schon immer vorhatte). Bis jetzt scheint es jedenfalls zu klappen: Er taucht bereits zum dritten Mal in meiner Liste auf.

3. The Counselor

Cormac McCarthy („No Country for Old Men“) hat hier sein erstes Originaldrehbuch geschrieben, dass von Ridley Scott verfilmt wurde. In der Hauptrolle sehen wir Michael Fassbender als Anwalt, der versucht im großen Drogenschmuggel-Geschäft mitzumischen und bald einsehen muss, dass dies ein großer Fehler war.
Neben Fassbender spielen Brad Pitt, Cameron Diaz, Penélope Cruz und Javier Bardem. Geiler Cast, Geiler Regisseur, Geiler Autor – Ein Must-See.

2. Only God Forgives

Nachdem ich mit „Drive“ einen der besten Filme in 2011 serviert bekam, freue ich mich natürlich tierisch auf die neue Zusammenarbeit zwischen Ryan Gosling und Regisseur Nicolas Winding Refn. Gosling spielt Julian, einen Kerl, der in Bangkok einen Thai-Boxing-Club führt, welcher allerdings nur als Fassade für seine Drogengeschäfte dient. Als Julians Bruder ermordet wird, verlangt dessen Mutter (Kristin Scott Thomas), die ein hohes Tier einer Verbrecherorganisation ist, von ihm, dass er den Mörder tötet.
Dieser dreckige, zwielichtige und schonungslose Thriller ist genau die Art von Film, die mich begeistern kann. Der wird ein Knaller und von den Oscars definitiv wieder ignoriert – obwohl Kristin Scott Thomas brillant in ihrer Rolle sein soll.

1. The Wolf of Wall Street

Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio: Wenn ich die Kombination dieser beiden Namen höre, springe ich meist im Dreieck. Da haben sich zwei gesucht und gefunden und liefern jetzt bereits ihren fünften gemeinsamen Film ab. Im Gegensatz zu vielen anderen halte ich „Gangs of New York“ für ein Meisterwerk und „The Departed“ ist einer der besten Mafiafilme aller Zeiten mit der besten darstellerischen Leistung von DiCaprio, die er jemals abgeliefert hat. Und auch wenn viele meinen, dass die Academy Leo anscheinend nicht mehr auf dem Radar hat – Für diese Rolle wird er definitiv nominiert und vielleicht sogar ausgezeichnet. Das wage ich jetzt einfach mal zu behaupten.

Als Jordan Belfort spielt DiCaprio einen Wall Street Broker, der sich in den 80er Jahren weigerte dem FBI dabei zu helfen, korrupte Geschäftsleute ins Gefängnis zu bringen und stattdessen selbst verknackt wurde. Der Film basiert auf der gleichnamigen Biografie von Belfort. In Nebenrollen sind Jonah Hill (!!!), Matthew McConaughey und Oscarpreisträger Jean Dujardin zu sehen. Scorsese und DiCaprio bewegen sich also wieder im Mafiaähnlichen Milieu – das ist definitiv mein „Most Anticipated Movie of the Year“

Auf welche Filme freut ihr euch besonders in diesem Jahr?

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