Die schönsten Serien-Scores, Vol. 3: BUFFY – IM BANN DER DÄMONEN (OT: BUFFY THE VAMPIRE SLAYER)

Buffy the Vampire Slayer


Mitte der 1990er-Jahre hatte sich Joss Whedon nach einigen Episoden zur erfolgreichen Sitcom „Roseanne“, sowie dem Drehbuch zu „Toy Story“, das er zusammen mit Andrew Stanton verfasste und dafür sogar eine Oscar-Nominierung erhielt, bereits einen Namen gemacht, als er sein Herzensprojekt, eine Serienfassung seines Kino-Erstlings „Buffy the Vampire Slayer“, weiterentwickelte. Dieser Film war zwar, trotz guter Besetzung, ein Flop an den Kinokassen, doch Whedon glaubte an das Potenzial seiner Geschichte und schuf mit der Serienfassung letztlich eine DER Kult-Jugendserien des ausgehenden Jahrtausends.

Denn auch wenn „Buffy“ oberflächlich als trashiger Mystery-Horror daherkam, funktionierte die Serie auf einer Meta-Ebene auch als klassisches Coming of Age-Drama, bei dem alltägliche Probleme der Jugendlichen, wie erste Liebe und Liebeskummer, Umzug in eine fremde Stadt und die Suche nach seinem Platz im Leben ebenso behandelt wurden wie potenzielle Gefahren von Drogensucht oder Kriminalität. Und gerade diese parabelartige Deutungsmöglichkeit machte „Buffy“ für mich zu einer faszinierenden Serie, die mich beim Übergang vom Teenie- zum Erwachsensein begleitet hat, zumal ich auch noch im etwa gleichen Alter wie die Serienprotagonisten war.

In „Buffy“ geht es um die zu Beginn 16-jährige Buffy Anne Summers (Sarah Michelle Gellar), ein an sich ganz normales Mädchen, wäre sie nicht die Auserwählte. Denn in jeder Menschengeneration gibt es eine Jägerin, die den Kampf gegen Vampire und Dämonen aufnehmen und die Welt vor dem Untergang bewahren muss. Nachdem sie an ihrer alten Schule in L.A. in Ausübung ihrer Vampirjäger-Tätigkeit aus Versehen die Sporthalle abgefackelt hatte, zieht sie mit ihrer Mutter nach deren Scheidung ins beschaulich anmutende Sunnydale. Doch mit der Beschaulichkeit ist es nicht weit her, denn Sunnydale liegt am Rande des sogenannten Höllenschlunds, dem Epizentrum aller Dämonentätigkeiten. Im Bibliothekar ihrer neuen High School, Rupert Giles (Anthony Stewart Head), findet sie ihren neuen Wächter und in den Außenseitern Willow Rosenberg (Allyson Hannigan) und Xander Harris (Nicholas Brendon) bald beste Freunde, doch dadurch wird auch Buffy als Freak angesehen. Kein leichter Stand für die ehemalige Schulballkönigin. …

Was mir an der Serie, neben den durchaus ausgereiften Drehbüchern und dem tollen Cast, aber schon immer am besten gefallen hat, waren die traumhaft schönen Scores von Christophe Beck, Robert Duncan und Thomas Wanker, die heute auch erfolgreich im Filmgeschäft tätig sind. Die Soundtracks beinhalten von monumentalen symphonischen Klängen, über rockige Töne bis hin zu ruhigen Klavierpassagen ein durchaus großes Spektrum. Doch besonders die ruhigen, unter die Haut gehenden Passagen haben es mir bis heute am meisten angetan.
Im folgenden sind daher auch mehrheitlich die eher weniger bombastischen Klänge zu hören. Am Ende gehe ich dann nochmal separat auf zwei absolute Highlight-Folgen etwas näher ein, nämlich der Stummfilm-Episode „Das große Schweigen“ (OT: „Hush“) aus der 4. Staffel, sowie der wohl bekanntesten Folge, dem MusicalNoch einmal mit Gefühl“ (OT: Once More, with Feeling“) aus der 6. Staffel. Wer diese übrigens noch nicht gesehen hat oder noch mal sehen möchte, hat morgen abend, also Donnerstag den 28.08. um 22:05 Uhr auf Sixx die Chance dazu. Es lohnt sich, auch wenn man die Serie bisher noch nicht gesehen haben sollte.

„Buffy, Main Title Theme“ (von Nerf Herder)


„Close Your Eyes (Buffy & Angel Love Theme)“ (aus „Der Fluch der Zigeuner“, OT: „Surprise“) (Staffel 2, Episode 13)


„Moment of Happiness“ (aus „Der gefallene Engel“, OT: „Innocence“) (Staffel 2, Episode 14)


„Remembering Jenny“ (aus „Das Jenseits lässt grüßen“, OT: „Passion“) (Staffel 2, Episode 17)


„Waking Willow“ (aus „Spiel mit dem Feuer“, OT: „Becoming, Part 2“) (Staffel 2, Episode 22)


„Angel Returns“ (aus „Neue Freunde, neue Feinde“, OT: „Faith, Hope and Trick“) (Staffel 3, Episode 3)“


„Lonelyness of Six“ (aus „Liebe und andere Schwierigkeiten“, OT: „Lover’s Walk“) (Staffel 3, Episode 8)


„Magic Snow Music“ (aus „Heimsuchungen“, OT: „Amends“) (Staffel 3, Episode 10)


„Little Miss Muffet“ (aus „Tag der Vergeltung“, OT: „Graduation Day, Part 2“) (Staffel 3, Episode 22)


„From the Grave“ (aus „Böses Erwachen“, OT: „This Year’s Girl“) (Staffel 4, Episode 15)


„Suite from „Restless““ (aus „Jedem seinen Alptraum, OT: „Restless“) (Staffel 4, Episode 22)


„A Really Big Sand Box“ (aus „Jedem seinen Alptraum, OT: „Restless“) (Staffel 4, Episode 22)


„Sacrifice“ (aus „Der Preis der Freiheit“, OT: „The Gift“) (Staffel 5, Episode 22)


„The Tower (aus „Der Preis der Freiheit“, OT: „The Gift“) (Staffel 5, Episode 22)


„The Final Fight“ (aus „Das Ende der Zeit, Teil 2“, OT: „Chosen“) (Staffel 7, Episode 22)


„Spellbound“


Das große Schweigen (OT: Hush) (Staffel 4, Episode 10)

In dieser Folge werden den Bewohnern von Sunnydale von „Gentlemen“ genannten Dämonen die Stimmen gestohlen.
Dies hat zur Folge, dass hier über 25 Minuten, also mehr als die Hälfte der Laufzeit kein Wort gesprochen wird. Und wie bei klassischen Stummfilmen üblich, spielt daher die Musik in dieser Folge eine besonders große Rolle.


„Demon Got Your Tongue“


„The Princess Screams“


„Golf Claps“


„Suite from „Hush“ (Silent Night/First Kiss/Enter the Gentlemen/Schism)“


Noch einmal mit Gefühl (OT: Once More, with Feeling) (Staffel 6, Episode 7)

Die Folge in der der Soundtrack die absolute Hauptrolle spielt ist natürlich die Musical-Episode „Noch einmal mit Gefühl“. Hier werden die Einwohner Sunnydales von einem Dämon mit einem Fluch belegt der bewirkt, dass alle ihre Gefühle nur mit Liedern ausdrücken können und dabei verdammt sind die Wahrheit zu „singen“, ob sie wollen oder nicht.
Die Songs stammen aus der Feder von Joss Whedon höchstpersönlich, der sie mit Christophe Beck zusammen ausgearbeitet hat. Und die brauchen sich vor einem Filmmusical wahrlich nicht zu verstecken.
„Noch einmal mit Gefühl“ hätte übrigens beinahe auch die einzige Buffy-Folge sein können, die evtl. mit einem „Emmy“ ausgezeichnet worden wäre. Allerdings gab es im Vorfeld einen kuriosen technischen Fehler, durch den diese Episode nicht auf den Stimmzetteln mit abgedruckt wurde. Verdient gehabt hätte sie es jedoch allemal!


Sarah Michelle Gellar et al – „Ouverture/Going Through the Motions“


Amber Benson – „Under Your Spell“


Emma Caulfield & Nicholas Brendon – „I’ll Never Tell“

James Marsters – „Rest in Peace“


Anthony Stewart Head – „Standing“


Full Cast – „Walk Through the Fire“


Sarah Michelle Gellar – „Something to Sing About“


Full Cast – „Where Do We Go From Here“

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